News 28.01.2010, 05:00 Uhr

Apple stellt iPad vor

Was die Spatzen seit Monaten von den Dächern pfeifen, ist wahr geworden: mit dem «iPad» schliesst Apple die Lücke zwischen dem iPhone und den MacBooks.

Das iPad sieht nicht nur optisch aus wie ein vergrössertes iPhone, sondern arbeitet auch mit dem selben Betriebssystem: der AppStore, der iTunes Store, Mail, der Kalender … alle bekannten Anwendungen sind vorhanden. Dank des grösseren Bildschirms sind jedoch auch neue Bildschirmelemente hinzugekommen, wie zum Beispiel komplett überarbeitet Einblendmenüs oder eine virtuelle Tastatur, die einer echten ein Stück näher kommt. Zum Vergleich: das iPhone arbeitet mit einer Auflösung von 480x320 Pixel, während das iPad mit 1024x768 Pixel aufwartet. Durch die LED-Hintergrundbeleuchtung darf man vom iPad ausserdem eine helle, brillante Bildschirmdarstellung erwarten.
Bedienung
Das iPad wird über dieselben Gesten gesteuert wie das iPhone – das bedeutet unter anderem, dass sich die 75 Millionen Besitzer eines iPhones oder iPod touch sofort damit zurechtfinden werden. Das Gerät verfügt über dieselben Hardware-Tasten wie das iPhone: Ein-/Ausschalter, Stummschaltung, Lautstärke und die Home-Taste. Alles andere spielt sich auf dem Display ab, dessen oleophobe Oberfläche genauso leicht zu reinigen ist, wie diejenige des iPhone 3G S.
Software
Die grosse Frage lautete natürlich: Was bietet Apple an Software? Wer sich bereits eine hübsche Sammlung an iPhone-Apps angelegt hat, darf aufatmen: Alle Apps laufen ohne Modifikation (und ohne Mehrkosten) auch auf dem iPad – entweder im Massstab 1:1 oder in doppelter Grösse. Da die aktualisierte Entwicklungsumgebung per sofort heruntergeladen werden kann, werden jedoch viele Apps bis zum Verkaufsstart von der bessere Auflösung Gebrauch machen.
Apple selbst bietet neu den E-Book-Reader «iBooks» an. Die Bücher werden im offenen ePub-Format angeboten und stehen in direkter Konkurrenz zum Amazons Kindle, der sich jedoch mit einem proprietären Format behaupten will. Alle gekauften Bücher werden in einem hübschen Bücherregal zur Schau gestellt.
Der zweite Streich folgt in Form einer iWork-Portierung für das iPad. Die Apple-eigene Office-Suite besteht aus den Programmen «Pages» (Textverarbeitung), «Numbers» (Tabellenkalkulation) und «Keynote» (Präsentation). Die Bedienung wurde komplett an das iPad angepasst. Jedes der drei Programme kann einzeln für 11 Franken erworben werden. Unklar ist allerdings, ob sich die Dateien mit den iWork-Gegenstücken am Mac weiterverarbeiten lassen. Die Windows-Welt geht hingegen so oder so leer aus.
Das iPad und der Rest der Welt
Alle iPads können sich über WLAN mit dem Internet verbinden, aber nur einige sind auch für das Mobilfunknetz gerüstet. Wer das iPad unterwegs uneingeschränkt nutzen möchte, benötigt dazu eine SIM-Karte. In den USA spannt Apple erneut mit AT&T zusammen und bietet 250 MB für ca. 15 Dollar pro Monat an, respektive eine Flatrate für ca. 30 Dollar. Wie sich die Angebote in der Schweiz gestalten, bleibt abzuwarten. Der nahe liegende Schritt wäre eigentlich die Koppelung mit einem iPhone, doch eine solche Möglichkeit wurde nicht erwähnt.
Verfügbarkeit
Wenn man sich vor Augen hält, dass die Schweiz mehr als ein Jahr auf das iPhone warten musste, fühlen sich die Lieferfristen für das iPad angenehm kurz an: innerhalb von 60 Tagen sollen die Modelle ohne Mobilfunkzugang verfügbar sein. Wer darauf nicht verzichten will, muss 90 Tage warten.
Preise
Die Preise für die einzelnen Geräte sind hingegen eine echte Überraschung. Ohne Zugang zum Mobilfunknetz kostet das 16-GB-Modell gerade einmal 499 Dollar, was bei uns auf etwa 600 Franken hinauslaufen dürfte. Das grösste Modell mit 64 GB kostet 699 Dollar. Die Modelle mit Zugang zum Mobilfunknetz kosten jeweils 130 Franken mehr. Zumindest in USA werden für das iPad keine Abos angeboten – der Zugang wird im voraus bezahlt und wird nicht automatisch erneuert.



Kommentare
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iRoniPod
28.01.2010
Nicht schlecht... Aber eigentlich nicht viel wert... 64 Gb... Bleibe ich doch bei meinem iTouch... Und ich hasse geräte mit Screen die einen derart breiten rahmen haben, seiht einfach scheusslich aus :-) Zudem, 1 Ghz, hallo? Überbewertet :-) Ein richtiger Table PC mit touchscreen wie bei HP gefällt mir viel besser...

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atom
28.01.2010
iPad... Mhhh, ich weiss nicht genau, was ich vom iPad halten soll, je nach Betrachtungsweise ist es cool oder weniger cool. Wenn man es als Laptopersatz anschaut, sind die Möglichkeiten zu beschränkt und ich würde eher ein Netbook oder einen kleinen Laptop kaufen. Für unterwegs ist es eher zu gross, da eignet sich ein Smartphone besser. Wenn man aber lange mit einem EBook-Reader geliebäuglet hat und zuhause hauptsächlich surft, E-Mail liest, Musik hört und Videos schaut, bietet das iPad wesentlich mehr Möglichkeiten als z.B. ein Kindle. Zudem können iPhone/iPod-Besitzer bereits gekaufte Applikationen nutzen. Der iPad ist sicher eine Ergänzung zu anderen Geräten, ersetzt aber weder einen Laptop noch ein Smartphone. Der Erfolg hängt sicher auch vom verfügbaren Content ab.

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Adriano
28.01.2010
Mhhh, ich weiss nicht genau, was ich vom iPad halten soll, je nach Betrachtungsweise ist es cool oder weniger cool. Wenn man es als Laptopersatz anschaut, sind die Möglichkeiten zu beschränkt und ich würde eher ein Netbook oder einen kleinen Laptop kaufen. Für unterwegs ist es eher zu gross, da eignet sich ein Smartphone besser. Bin genau deiner Meinung. Habe auch lange gewartet und sehr enttäuscht geblieben. Hab wie das Gefühl, dass Apple nur noch die Leute anmachen will die keine Ahnung von Technik haben :( Es sind viele, aber mit der Zeit langweilt es... Ich dachte, wenn es Jemand schafft, dann Apple! Aber Asus ist da schon ein Schritt voraus. Akku? Im Artikel steht nichts über den Akku, da es ein einfaches Netbook ist, nehme ich an, dass es nur 8-10Stunden reicht. Also für ein E-Book (was ich eben will) ist es wieder nicht brauchbar!

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dzs
29.01.2010
Akku nicht austauschbar Was mich besonders stört: Den Akku kann man nicht selbst austauschen.