News 31.10.2001, 13:45 Uhr

Kimbel – viel im Gespräch, wenig zu sagen

Der Gründer der Yihat, Kim «Kimble» Schmitz, sorgt sich um sein Leben, ist möglicherweise bankrott und hat sonst nur wenig vorzuweisen.
Die Entwicklungen rund um die Young Intelligent Hackers Against Terrorism (YIHAT) und Kim Schmitz (Bild) nehmen keine greifbaren Formen an. Nach den grossartigen Ankündigungen - die YIHAT will Terroristen im Internet aufspüren - ist wenig bis gar nichts gefolgt.
Alldas.de [1], ein chronologisches Verzeichnis von Hacker-Attacken - verzeichnet zwar 21 Angriffe, die der YIHAT zugeordnet werden. Die Angriffe haben jedoch weniger mit Terrorbekämpfung zu tun, als mit Abrechnungen zwischen Kim Schmitz und anderen Site-Betreibern. Unklar ist auch, ob die Zuordnung tatsächlich richtig ist, weil die YIHAT auf ihrer vormaligen Website, kill.net, solche Aktionen ausdrücklich ausgeschlossen hatte.
Kill.net wurde als Website der YIHAT mittlerweile geschlossen, weil sich die Hacker in den Untergrund verziehen und ihre Site - sie wurde mehrfach angegriffen - nicht mehr zum potentiellen Ziel von Angreifern machen wollen.
Angegriffen wird Kim Schmitz aber nicht nur im Web, sondern auch im wahren Leben. Letzte Woche sind Gerüchte aufgetaucht, wonach der Self-Made-Millionär kurz vor der Pleite stehe. Schmitz, der sich auf seiner Website [2] mit teuren Jachten und Autos zeigt, soll statt der bisher vermuteten 200 Millionen Dollar gar nichts mehr haben.
Als ob dies noch nicht reichen würde, fühlt sich der umstrittene Hacker auch noch an Leib und Leben bedroht. Aufgrund seiner Aktivitäten sei er ein leichtes Ziel für Terroristen, gab der 27-jährige gegenüber "The Guardian" bekannt. Er habe mehrere Morddrohungen erhalten, die sich teils gegen ihn persönlich, aber auch gegen die anderen Mitglieder der YIHAT richteten.
All das scheint Kimble aber nicht zu beirren. Er sei immer noch überzeugt, dass er und seine 48 Yihat-Mitglieder in der Lage seien, Terroristen im Internet aufzuspüren. Wir warten weiter.


Autor(in) Beat Rüdt



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