Tests 07.11.2012, 10:11 Uhr

Test: Amazon Kindle Fire HD

Amazon will mit der Mischung aus E-Reader und Tablet eine grosse Zielgruppe ansprechen. Ob das gelingt, verrät der Test.
Das Gerät ist eine Mischung aus E-Reader und Tablet. Anwender haben Zugriff auf die schier unerschöpfliche Amazon-Bibliothek, einen App-Store und können spielen, Musik hören, Videos schauen und im Web surfen. Allerdings zwingt der Hersteller seinen Käufern beim ersten Start eine Registrierung auf, die sich nicht umgehen lässt. Das 7-Zoll-Tablet ist ganz in schwarzer Farbe gehalten und wiegt trotz der kleinen Bauform schwere 400 Gramm. Optisch nicht jedermanns Sache ist ausserdem der dicke Rand, der den vergleichsweise stark spiegelnden Bildschirm umschliesst. Trotz des angenehm niedrigen Preises von rund 270 Franken bietet das Gerät eine ordentliche Ausstattung mit Zweikern-Chip, 1 GB RAM und wahlweise 16 oder 32 GB Speicherplatz. Einziges Manko ist die fehlende Rückkamera. Beim Betriebssystem setzt Hersteller Amazon auf eine proprietäre auf Android 4.0 basierende Lösung.
Die Steuerung des Amazon Kindle Fire HD fällt nicht leicht. Es fehlt beispielsweise ein physischer Knopf, um zum Startschirm zurückzukehren. Per Fingertipp blendet das Tablet lediglich einen entsprechenden Befehl auf dem Display ein. Der Aufbau der Oberfläche ist zwar verständlich, wirkt aber sehr altbacken. Anstelle von Apps zeigt das Gerät mittig des Bildschirms je nach Menü zuletzt geöffnete Inhalte wie Bücher, Webseiten, Songs oder Videos. Weil der Fire HD eher träge auf Eingaben reagiert und diese nicht wirklich flüssig umsetzt, ist die gezielte Auswahl eines Elements ziemlich knifflig. Immerhin ist die integrierte WLAN-Schnittstelle sehr schnell – das beweisen 537 Peacekeeper-Benchmark-Punkte – aber dieses Ergebnis wird durch den langsamen Browserstart wieder zunichte gemacht. Durch das proprietäre Betriebssystem fehlt ausserdem der Zugang zu Googles App-Store. Zwar bietet Amazon ein ordentliches Angebot, aber im Test klappten Downloads aufgrund regionaler Einschränkungen oft nicht. Schade.
Fazit: Amazon gelingt die Gratwanderung der Mischung aus E-Reader und Tablet nur bedingt. Das Angebot an Büchern überzeugt zwar, doch wer nur lesen will, greift besser zu einem klassischen E-Reader des Herstellers. Die Tablet-Funktionen des Kindle Fire HD genügen nicht höchsten Ansprüchen.

Testergebnis

Bücherangebot, Bauform
Kein Google-Play-Store-Zugriff, Leistung, Bedienung

Details:  7-Zoll-Bildschirm (1280 x 800 Pixel), OMAP4-4470-Dual-Core-CPU, 1 GB RAM, 16/32 GB Speicher, 1,3-Mpx-Frontkamera, WLAN-N, Bluetooth, USB, proprietäres Betriebssystem, 400 Gramm

Preis:  ca. Fr. 264.-

Infos: 
www.brack.ch

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Autor(in) Reto Vogt



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