Tipps & Tricks 30.11.2006, 14:00 Uhr

Windows Vista FAQ: die Antworten zu allen Fragen (Teil 1)

In unserem «Windows Vista FAQ» werden wir bis zum Erscheinen des neuen Microsoft-Betriebssystems die wichtigsten Fragen rund um den XP-Nachfolger beantworten. Den Anfang machen die Themen «Grundlagen», «Vista-Versionen» sowie «Vista und XP».
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Grundlagen
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F: Wann sollte Vista ursprünglich erscheinen?
A: Eigentlich sollte Vista bereits 2003 auf den Markt kommen. Es war als kleinere Veröffentlichung geplant, um die Lücke zwischen XP und dem "grossen" Nachfolger Vienna (ehemals Blackcomb) zu füllen. Später kündigte Microsoft an, dass der XP-Nachfolger mit Codenamen Longhorn 2004 erscheinen werde. Longhorn wurde in Vista umgetauft und laufend verschoben - bis zum Januar 2007.
F: Wann wird Vista offiziell lanciert? Manchmal ist die Rede von November 2006, manchmal von Januar 2007.
A: Anders als frühere Windows-Versionen wurde der Start von Vista unterteilt. Am 30. November 2006 ist die Unternehmensversion von Vista erschienen. Firmen haben ab dann theoretisch die Möglichkeit, eine Volumenlizenz des neuen Betriebssystems zu ordern. Endkunden und kleinere Firmen müssen sich hingegen bis zum 30. Januar 2007 gedulden.
F: Wieso der Name "Windows Vista"?
A: Microsoft hat nach eigenen Angaben acht Monate Arbeit in die Suche nach Wörtern gesteckt, welche die Bedeutung "Klarheit" und "Übersichtlichkeit" vermitteln. Die Redmonder wollen mit dem Wort "Vista" den Fokus des Betriebssystems auf Informationsmanagement, Sicherheit und einfache Konnektivität vermitteln.
F: Wo rangiert Vista auf einer Upgrade-Skala, die von Windows 95 (ein grosser Schritt nach vorn) bis zu Windows Me (ein Schritt zurück) reicht?
A: Irgendwo in der Mitte: Man könnte es einen mittelgrossen Schritt in die richtige Richtung nennen. In Bezug auf die Funktionalität bringt es viele kleinere, aber dennoch nützliche Verbesserungen. Revolutionäre Neuerungen sucht man aber vergebens. Für Vista spricht auch der starke Fokus auf die Sicherheit, der das System besser vor Viren, Spyware und Internetangriffen schützt. Ausserdem bietet der XP-Nachfolger eine grössere Unterstützung für neue Hardware wie 64-Bit-Prozessoren, Hybridlaufwerke und Highend-Grafikkarten.
F: Was für Systemanforderungen benötigt Windows Vista?
A: Wer das volle "Vista-Erlebnis" mit der schicken Aero-Benutzeroberfläche möchte, benötigt mindestens 1 GB RAM, einen Prozessor mit 1 GHz sowie 40 GB Festplattenkapazität mit 15 GB freiem Speicher. Die Grafikkarte sollte DirectX-9-fähig sein und ein DVD-ROM-Laufwerk muss auch her. Anwender mit schwächeren PCs können den XP-Nachfolger aber auch nutzen, einfach ohne Aero-Oberfläche. In diesem Fall reichen bereits 512 MB RAM, ein 800-MHz-Prozessor und 20 GB Festplattenplatz. DVD-Laufwerk, 15 GB freier Speicherplatz und eine DirectX-9-fähige Grafikkarte sind noch immer ein Muss. Microsoft bezeichnet solche PCs als "Vista Capable". Unterstützt ein Rechner die Aero-Benutzeroberfläche, ist er nicht nur "Vista Capable", sondern "Vista Premium Ready".
F: Gibt es Software, die mir sagt, ob mein PC fit für Vista ist?
A: Hilfe bietet der Windows Vista Upgrade Advisor. Das Programm gibt detailliert Auskunft, ob Ihr Rechner Vista-tauglich ist. Sie können es auf der PCtipp-Seite herunterladen [1].
F: Kann ich meine aktuelle Windows-Version einfach auf Vista aktualisieren oder muss ich alles neuinstallieren?
A: Vor der Installation von Vista empfiehlt es sich auf alle Fälle, ein Backup der wichtigen Daten zu machen. Ob ein einfaches Upgrade oder eine Neuinstallation nötig ist, hängt von der Betriebssystem-Version ab. Ohne Neuinstallation klappt ein Upgrade von Windows XP Home (alle Vista-Versionen), Windows XP Professional (nur auf Business und Ultimate), Windows XP Media Center (nur auf Home Premium und Ultimate) und Windows XP Tablet PC (nur auf Business und Ultimate). Ausschliesslich mit Neuinstallation möglich ist ein Upgrade von Windows XP Professional x64 und Windows 2000. Ältere Windows-Versionen lassen kein Upgrade zu, sondern verlangen ein Neuinstallation der Vollversion.
F: Kann ich eine Vista-Installation rückgängig machen?
A: Wird ein Upgrade von Vista installiert und der Vorgang schlägt fehl, stellt das System automatisch die frühere Windows-Version her. Einmal installiert, gibt es jedoch keinen einfachen Weg mehr, das vorherige Betriebssystem zurückzuholen.
F: Lässt sich Vista auf einem PC ohne DVD-Laufwerk installieren?
A: Das ist möglich. Dazu müssen von Microsoft jedoch spezielle Installations-CDs angefordert werden. Wie viel diese kosten werden, ist noch nicht bekannt.
F: Was ist mit der Produktaktivierung? Gibt es Änderungen gegenüber XP?
A: Wie Windows XP muss auch Vista bei jeder Neuinstallation per Internet oder Telefon aktiviert werden. Dies können Sie beliebig oft tun. Wer häufig wichtige Hardwarekomponenten oder seinen PC wechselt, braucht also nicht jedes Mal eine neue Vista-Lizenz zu kaufen. Wie der Vorgänger darf aber auch Vista nicht auf mehreren Rechnern gleichzeitig installiert werden. Zusätzlich prüft Microsoft regelmässig per WGA (Windows Genuine Advantage), ob ein Originalsystem in Betrieb ist. Fällt der Check negativ aus, werden bestimmte Funktionen deaktiviert.
F: Was kommt nach Windows Vista?
A: Details sind noch keine bekannt. Die nächste grössere Windows-Version heisst Vienna (ehemals Blackcomb). Angeblich soll sie eine komplett neue Oberfläche bringen. Schon nächstes Jahr will Microsoft Longhorn Server veröffentlichen, die Servervariante von Windows Vista.
F: Bringt Vista ein neues Dateisystem?
A: Ursprünglich wollte Microsoft mit WinFS im XP-Nachfolger ein neues Dateisystem einführen. Es sollte eine Datenbank enthalten, um das Suchen und Sortieren von Daten einfacher zu machen. Leider war es dem Windows-Konzern nicht möglich, WinFS rechtzeitig zu implementieren.
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Vista-Versionen
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F: Was gibt es für Vista-Versionen?
A: Das Microsoft mehrere Ausgaben von Windows in die Läden bringt ist nichts neues. Windows Vista kommt in vier verschiedenen Hauptversionen in den Handel: Vista Home Basic, Vista Home Premium, Vista Business und Vista Ultimate. Welche für Sie persönlich die beste ist, bestimmen Preis, Funktionalität und Hardware. Daneben wird es noch spezielle Fassungen für Entwicklungsländer (Windows Starter 2007), Europa (N-Editionen) und Grossunternehmen (Vista Enterprise) geben.
F: Ist Vista teurer als Windows XP?
A: Die Preise für Microsofts jüngstes Betriebssystem sind wirklich happig. So schlägt sogar die Lowend-Variante Vista Home Basic mit 389 Franken zu Buche. Vista Home Premium kostet 499 Franken (Upgrade: 349 Franken), Vista Business 629 Franken (Upgrade: 429 Franken) und Vista Ultimate 849 Franken (Upgrade: 549 Franken). Unsere Empfehlung: Wenn Sie in nächster Zeit einen neuen Rechner mit Windows XP kaufen, verlangen Sie einen Vista-Coupon. Mit diesem erhalten Sie das neue Betriebssystem stark vergünstigt, teilweise sogar fast gratis. Die meisten grossen Händler bieten solche Coupons bis zum 15. März 2007 an.
F: Ich besitze eine Tablett-PC. Kann ich Vista auf diesem installieren?
A: Dies ist möglich, wenn Sie eine Version des XP-Nachfolgers mit Tablett-PC-Funktionalität kaufen - also Vista Home Premium, Vista Business oder Vista Ultimate. Sie bringen sogar einige nützliche Neuerungen für Tablett-PCs. Dazu zählen eine grössere Kontrolle über den Eingabebereich, ein optimierter Cursor und so genannte Flicks. Letztere ermöglichen es, mit einer schnellen Bewegung des Stiftes verschiedene Navigationsbefehle auszuführen.
F: Muss ich für einen 64-Bit-Rechner eine spezielle Vista-Version kaufen?
A: Ursprünglich hat Microsoft geplant, die Installations-DVD des neuen Windows Vista mit einer 32-Bit- und einer 64-Bit-Version des Betriebssystems auszuliefern. Nun hat das Softwarehaus aber seine Pläne geändert: Nur die Ultimate-Variante von Vista wird mit einer 32-Bit- und einer 64-Bit-DVD ausgeliefert. Die übrigen Editionen werden ausschliesslich als 32-Bit-Version in die Läden kommen.
F: Welche Vorteile bringt die 64-Bit-Fassung?
A: Sie erlaubt es, sowohl 64-Bit- als auch 32-Bit-Programme laufen zu lassen und mehr als vier Gigabyte Arbeitsspeicher zu adressieren. Der Nachteil: 64-Bit-Versionen von Anwendungen brauchen meistens mehr Speicher. Zudem müssen für die Hardware spezielle 64-Bit-Treiber her.
F: Wird es auch günstige OEM-Versionen von Vista geben.
A: Ja, hier sind aber noch keine Preise bekannt.
F: Kann ich Vista zu einem späteren Zeitpunkt auf eine teurere Version aktualisieren?
A: Microsoft plant, ein Tool zu veröffentlichen, mit dem auf eine höhere Version gewechselt werden kann - wahrscheinlich per Bezahlung mit Kreditkarte. Details sind aber noch keine bekannt.
F: Kann ich Windows Vista auf einem Mac installieren?
A: Ja. Die zwei besten Optionen sind die Anwendungen Parallels [2] und Boot Camp [3].
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Windows Vista und Windows XP
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F: Kann ich Windows Vista das Aussehen von XP verpassen?
A: Zumindest teilweise. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Startmenü, wählen Sie "Eigenschaften" und danach "Klassisches Startmenü". Danach erscheint das Startmenü im alten XP-Kleid. Mit einem Rechtsklick auf den Desktop und der Option "Anpassen" kann man es sogar noch weiter treiben. Klicken Sie hier auf "Design" und wählen Sie den klassischen Windows-Look.
F: Wird jetzt der Support von Windows XP eingestellt?
A: Nicht gleich. Hält sich Microsoft an seinen Produktlebenszyklus wird es für Windows XP noch bis 2010 Updates geben. Und für 2008 ist noch die Veröffentlichung eines dritten Service Packs vorgesehen.
F: Werden neue Programme Windows Vista benötigen?
A: Die Erfahrung mit früheren Windows-Versionen lässt darauf schliessen, dass neue Anwendungen wohl noch eine ganze Weile mit XP kompatibel sein werden. Einzige Ausnahme: Highend-Spiele, die DirectX 10 [4] und andere neue Features verlangen, werden wahrscheinlich nur noch unter Vista laufen.



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