News 18.06.2012, 08:14 Uhr

Myst ist zurück!

Unter dem Namen «realMyst» feiert die Videospiel-Legende auf dem iPad ihr Comeback. Eine üble Sache ...
Wer als Kind Myst spielte, ist jetzt im besten Alter. Es war 1993, als wir die unzähligen Rätsel dieser wunderschönen und geheimnisvollen Insel förmlich in uns aufsaugten. Die (damals) imposante Grafik wurde nicht in Echtzeit berechnet; stattdessen wurde jede 3D-Szene von «Hochleistungsrechnern» mit 640x480 Pixeln gerendert und anschliessend Bild für Bild wiedergegeben. Myst, die erfolgreichste Diashow der Videospiel-Geschichte!
Jetzt kehrt der Klassiker auf das iPad 2 und 3 zurück. Tatsächlich fühlt man sich sofort in die Vergangenheit zurückversetzt. Die Insel hat sich kein bisschen verändert, abgesehen davon, dass die Grafik einer gründlichen Restauration unterzogen wurde. Auch klickt man sich nicht mehr Bild für Bild vorwärts, sondern manövriert fliessend durch die Umgebung. Allerdings benötigt die Steuerung ein wenig Einarbeitungszeit, und an manchen Orten wünscht man sich, die Macher hätten einen virtuellen Joystick verbaut. Doch schliesslich herrscht kein Zeitmangel, und so durchforstet man die Umgebung, sammelt Hinweise und bedient unzählige Schalter. Reicht das, um die Generation von heute zufriedenzustellen?
Ich gebe zu, dass ich realMyst nicht zu Ende gespielt habe. Genau genommen schaffte ich gerade einmal eine halbe Stunde, dann übermannte mich die Langeweile. Die Grafik wirkt längst nicht mehr so überzeugend wie früher und unterstützt auch nicht das Retina-Display des iPad 3. Die zahlreichen Texte in den Bücher sind so matschig, dass das Lesen zur Qual wird (siehe Bildergalerie oben). Bei jedem Betreten eines Raumes entstehen ausserdem Ladezeiten, die eines iPads unwürdig sind. Auch der Sound wirkt dünn und blutleer, selbst wenn das Spiel mit Kopfhörern gespielt wird.
Was bleibt, sind die Erinnerungen an frühere Zeiten. Doch heute gibt es so viele gelungene, spannende, hübsche und abwechslungsreiche Spiele, dass sich wirklich nur Hardcore-Rätselfans und hoffnungslose Nostalgiker an realMyst versuchen sollten.
realMyst wird zurzeit zum Einführungspreis von 7 Franken angeboten (Link). Englisch.



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