Tests 07.12.2012, 13:07 Uhr

App-Test: Real Racing 2 HD

Dieses Autorennen macht nicht nur höllischen Spass, sondern zeigt auch eindrücklich, zu welchen Leistungen ein iOS-Gerät fähig ist.
Über das Prinzip von Real Racing 2 (RR2) müssen nicht viele Worte verloren werden: Steigen Sie in einen Wagen und gewinnen Sie Rennen. Das gibt Preisgeld um neue Wagen zu kaufen – oder man hilft ein wenig nach und beschafft sich in der App ein Bündel virtuelles Geld, das man gegen echtes eintauscht.
Die Steuerung von RR2 ist denkbar einfach: Der Wagen wird gelenkt, indem das iOS-Gerät geneigt wird. Einverstanden, es gibt viel zu viele Beispiele, bei denen dieses Konzept gründlich in die Hose ging – aber bei RR2 funktioniert es einwandfrei. Schon nach kurzer Gewöhnung fühlt sich das iPhone oder der iPod touch wie ein herkömmlicher Controller an. Schliesslich ist die Ergonomie zweitrangig, denn auf dem Display wird lediglich gebremst. Mit weiteren Tipps kann ausserdem zwischen den Ansichten gewechselt, ein Blick in den Rückspiegel geworfen oder das Rennen unterbrochen werden.
Boahh!
Neben der leichten Steuerung besticht RR2 durch die umwerfende Grafik. Die Detailtreue der Wagen, der Strecke und der Umgebung suchen auf Mobilgeräten ihresgleichen. Allerdings gibt es immer Raum für Verbesserungen: So würde bereits ein leichter Antialiasing-Effekt helfen, die Autos noch besser aussehen zu lassen – aber eine solche Kritik ist in Anbetracht des Gebotenen schon fast unanständig.
Gruppentherapie
Ein realistisches Rennen benötigt Gegner, die man lauthals beschimpfen kann – und dafür sind computergenerierte Konkurrenten einfach nicht geeignet. Bei RR2 können bis zu 16 Personen im selben WLAN gegeneinander antreten, im Internet rauft man sich via GameCenter zusammen. Dabei spielen iPhones, iPod touches und iPads gegeneinander. (Die iPad-Version muss separat gekauft werden.) Die iPads sehen natürlich am besten aus, aber dafür leiden die Fahrer am nächsten Tag an Muskelkater in den Oberarmen. Der Gerechtigkeit wird also automatisch Genüge getan.
iPhone & Apple TV
Ein besonderes Spielerlebnis bietet sich jenen, die neben einem iOS-Gerät auch noch ein Apple TV am Fernseher angeschlossen haben. In diesem Fall werden Bild und Ton über den Fernseher ausgegeben, während das iPhone zu einem Controller wird – kein Problem, denn schliesslich gibt es ausser steuern und bremsen nicht viel zu tun. Der Clou: Während die grosse Mattscheibe das Renngeschehen zeigt, werden auf dem Display des iPhones der aktuelle Rang, die Strecke und ähnliche Funktionen angezeigt. Diese Dualität gehört zu den wichtigsten Argumenten für die brandneue Konsole Wii U. Ihr seid ein wenig spät, Nintendo …
Auch die Qualität auf dem Fernseher kann sich sehen lassen, obwohl automatisch Vergleiche mit den grossen Konsolen angestellt werden. Natürlich kann ein iPhone nicht mit Gran Turismo oder Forza Motorsport mithalten; doch das Bild ist sehr viel besser als jenes, das wir uns auf einer Playstation 2 oder einer Wii antun mussten.
Kleine Unterlassungssünden
Trotzdem wurde das Hardware-Potenzial des iPhones nicht ganz ausgenutzt: Eine kleine Vibration beim Überfahren der Curbs oder bei Kollisionen hätten dem Spiel noch das i-Tüpfelchen aufgesetzt. Ausserdem sollte RR2 am besten mit Kopfhörern gespielt werden, denn bedingt durch den Formfaktor des iPhones werden die Lautsprecher fast automatisch von der Hand abgedeckt.
Fazit: Real Racing 2 ist ein fantastischer Titel für Rennsport-Fans, vom grünen Einsteiger bis zum Profi. Er beeindruckt durch eine realistische Grafik, eine gelungene Steuerung, Multiplayer und die Anbindung an Apple TV. Dieses Spiel setzt die Messlatte ein ganzes Stück höher und zeigt, welches Spielkonsolen-Potenzial in Apples iOS-Geräten steckt.

Testergebnis

Grafik, Steuerung, Multiplayer
Keine haptischen Rückmeldungen

Details:  Ab iOS 4.3 oder neuer

Preis:  Fr. 5.– (per 7. Dezember 2012)

Infos: 
https://itunes.apple.com/ch/app/real-racing-2/id386568787?mt=8

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