Kommentar 22.08.2003, 11:15 Uhr

Das Freitagsbit: Die Lehre aus Blaster & Co.

Die WWKolumne
Ich gestehe, das ganze Desaster ist bloss meine Schuld. Ich will Busse tun, aber wie? Mit einer Pilgerfahrt gen Redmond? Einen Arbeitstag ohne Virenscanner? Mindestens das Letztere wäre Masochismus pur.
Denn derzeit blinken die Viren- und Wurm-Ampeln im Discotakt [1]. Nach der fehlgeschlagenen Blaster-Attacke [2] auf den Windows Update Server, die unzählige Opfer unter den PCs der Internet-Anwender forderte, ist Sobig.F [3] aufgetaucht, der die Mailserver ins Schwitzen bringt.
Alles nur meine Schuld. Microsoft programmiert hervorragende Software. Und ich bin nicht in der Lage, für ihre Sicherheit zu sorgen. Geschweige denn für meine eigene. Heutzutage muss man ja als Konsument selber die Verantwortung übernehmen. Wer sich an all dem Zeugs, das man derzeit in den Supermarkt-Regalen findet, eine Lebensmittelvergiftung holt oder schlummernde Allergien weckt, ist ja auch selber Schuld. Die Industrie produziert ja schliesslich, was erlaubt und verlangt wird. Wobei sich bei vielen Produkten die Frage stellt, was zuerst da war - die Nachfrage oder das Angebot.
Windows ist wirklich ein hervorragendes Betriebssystem. Denn Sicherheitslücken, die bei allen Betriebssystemen existieren, mangels Verbreitung aber weniger häufig gefunden werden, existieren in jeder Software. Und Windows ragt halt heraus. Doch Microsoft stopft die Lücken jeweils schnell. Jedenfalls schneller, als sich die Manager darüber einig werden, ob jetzt Outlook Express weiterentwickelt wird oder nicht.
Ich gehe feldbuschmässig ausgedrückt in mir und werde ab sofort künftig häufiger die Update-Site von Microsoft [4] besuchen. Sozusagen als Human Blaster. Und lese den Virenticker [5]. Damit mein System wieder richtig tickt und ich mir die Pilgerfahrt nach Redmond sparen kann.



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