News 03.02.2015, 11:23 Uhr

Hacking im Schlafzimmer: Sex-Toys ausser Kontrolle

Als hätte man es kommen sehen: Sexspielzeuge mit unsicheren Internetverbindungen können für ihre Benutzer schnell zur Gefahr werden.
Sexspielzeuge, die sich mit dem Internet verbinden lassen, können leicht gehackt werden und stellen somit eine Gefahr für ihre Nutzer dar. Zu diesem Schluss kommen Sicherheitsexperten des Unternehmens «Pen Test Partners». Den Spezialisten zufolge können nicht nur private Gespräche abgehört, sondern auch Videos abgerufen werden. Zudem ist auch eine unwillkürliche Steuerung der Sex-Toys von einer fremden Person möglich.
«Offenbar sind internetbasierte Sex-Gadgets, mit denen man seine Inhalte im Internet teilen kann, ein grosser Erfolg», erklärt Joe Bursell von Pen Test Partners. Die Firma hat sich bei ihren Untersuchungen auf Sex-Devices des Unternehmens Lovense, die auch über einen Videokonferenzservice verfügen, konzentriert. Die meisten der Gadgets funktionieren in Verbindung mit einer Smartphone-App.

Keine Datenverschlüsselung

«Während der Registrierungsverfahrens hat es keine Anzeichen für eine entsprechende Verschlüsselung gegeben, was bedeutet, dass die Login-Daten für jeden ersichtlich sind», heisst es vonseiten der Sicherheitsfirma. «Natürlich erscheint es trivial, den Account zu hacken, um an derartige Inhalte zu gelangen – besonders, wenn es sich bei dem Opfer um einen Freund handelt, der sogar im selben Haushalt lebt und den gleichen Wireless Access Point nutzt», erklärt Pen Test Partners.
Lovense hat seine Produkte auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo vorgestellt. Dabei handelt es sich um Sex-Toys, die trotz längerer Distanz über das Internet gesteuert werden können. «Unsere dritte Generation von Sexspielzeugen für Frauen haben wir erstmals 2013 eingeführt», erklärt Lovense. Zu den Vorwürfen hinsichtlich des Datenschutzes hat sich das Unternehmen bis dato noch nicht geäussert.
Aktualisierung am 3. Februar 2015, 09:20 Uhr
Lovense teilt gegenüber Pressetext mit, dass ein Hacker sämtliche aufgezeichneten Daten nicht zu sehen bekäme, da diese nicht auf Servern speichert werden. «Der Hacker würde lediglich die Kontaktliste einer Person sehen. Auch erlauben wir es den Benutzern nicht, Videos aufzuzeichnen. Selbst wenn ein anderes Telefon gestohlen würde, gäbe es somit keine Videositzung einer Person», so Lovense-CMO Eddy Olivares.

Autor(in) Pressemeldung



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