News 22.05.2013, 09:01 Uhr

Flickr erhält ein Facelifting

Yahoo verpasst seinem Fotodienst Flickr eine Generalüberholung. Mit mehr Fotos und weniger Weissraum passt sich die Seite den Trends der Szene an.
Das neue Flickr setzt auf grosse Bilder
Seit der Übernahme von Flickr durch den Internetriesen Yahoo 2005 wurde Letzterer immer wieder der Untätigkeit beschuldigt. Der Fotospeicherdienst dümpelte mehrere Jahre ohne grössere Updates vor sich her. Langsam, aber sicher rutschte er in den Schatten der Konkurrenz. Moderner gestaltete Services wie Instagram und 500px machten stetig Boden gut. Das neue Design soll Flickr wieder attraktiver machen. Auch das Geschäftsmodell wurde überarbeitet.
Grössere Fotos und störende Werbung
Die neue Seite setzt auf grosse Fotos mit wenig Weissraum dazwischen. Die einzelnen Bilder rücken in den Vordergrund, Metadaten und Text werden dahinter verborgen. Für Gratis-User wird der modernisierte Photostream aber von einem unschönen Werbebanner entzweit.
Werbefreiheit kaufen ist eines der Geschäftsmodelle des erneuerten Flickr. Für jeden User gibt es 1 TB Speicher mit fast unlimitiertem Up- und Download kostenlos. Für rund 50 Franken im Jahr kann die Werbung entfernt werden. Die 300 MB Monatslimite ist Vergangenheit. Die zweite Bezahloption ist eine Verdoppelung des Speichers auf 2 TB, diese fällt jedoch mit fast 500 Franken etwas teuer aus. Laut Yahoo passen in den Terabyte etwa 530'000 hochauflösende Fotos. Berechnet ist dies bei rund 2 MB pro Foto. Bei Bildern aus DSLR-Kameras dürfte die Zahl der Fotos daher sinken. Reichen dürfte der Speicher aber gut für ein paar Jahre.
Auch die verbliebenen Limitierungen sind, zumindest im Fotobereich, eher nebensächlich. Bilder dürfen nicht grösser als 200 MB sein, Videos sind bis zu 1 GB erlaubt. Ein kleiner Wermutstropfen ist die eingeschränkte Videolänge, die mit 3 Minuten doch etwas knapp bemessen ist. Andererseits war Flickr noch nie eine Video-Community.
Die Bezahloptionen sind interessant, da die beiden Varianten sehr weit auseinanderliegen. Die Option der Werbefreiheit zielt wohl auf die Mehrheit der Flickr-User ab, welche die 1-TB-Limite meistens aus weiter Ferne sehen. Für sie wird die neue Ästhetik der Seite absichtlich durch unpassende Werbung zerstört und soll so zum Kauf anregen. Die 500-Franken-Variante ist wahrscheinlich auf Firmen oder extreme Power-Nutzer mit vielen Videos ausgelegt. Die hohen Jahreskosten könnten dem Geschäftsmodell jedoch mehr schaden als helfen.
Übrigens: Bestehende Flickr-Pro-Accounts laufen noch bis zum Ende des Abonnements mit unbegrenztem Speicher weiter. Danach werden sie in kostenlose Standard-Accounts umgewandelt. Neue Pro-Accounts können nicht mehr gekauft werden.



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