Im Test: Bowers & Wilkins PX7

Noise Cancelling und andere Alltags-Challenges ...

Bowers & Wilkins wären nicht Bowers & Wilkins, hätten sie einfach die ANC-Funktion verbaut, die Lärmfrequenzen blockiert – zu primitiv! Stattdessen passt sich die Geräuschunterdrückung laufend verschiedenen Umständen an, wie der Form des Ohrs oder des Kopfes, was sich auf den Sitz des Hörers auswirkt. Die Adaption des Noise Cancelling erfolgt dabei in Echtzeit, damit der Sound qualitativ unverändert wiedergegeben werden kann. Zudem sei diese adaptive Funktion energieeffizient – der ohnehin schon starke Akku hält länger.
Der «Casus Knacksus» hierbei ist, dass dabei auch zwischen Geräuschunterdrückung und Dämpfung unterschieden wird. Anhaltende, sich kaum oder nur wenig verändernde Geräusche werden gemuted, andere gedämpft – zum Beispiel die plötzlich einsetzende Durchsage in der S-Bahn. Man kriegt mit, dass da ein aussergewöhnliches Geräusch einsetzt und kann bei Bedarf den Hörer entfernen und mithören. Wenn nicht, ist es aber so gedämpft, dass es den Musikgenuss in keinster Art und Weise stört. Wenn das allerdings ein Problem ist, gibts ebenfalls eine Lösung: Die ANC-Modi ganz abschalten kann man mit dem einsamen Button am linken Hörer, der nur dafür da ist. Vorsicht: Wenn man ordentlich laute Schrammelmucke hört, ist die Stimme, die Informationen über den aktiven Modus gibt, fast etwas leise.
Stark: Nomen es omen. Da wirds drum rum sehr leise. Die Geräusche müssen nah und laut sein, damit man sie dennoch vernimmt.
Automatisch: Der Live-Mode. Passt die Intensität des ANC laufend an – allerdings manchmal auch so, dass man es merkt. Die Musik wird dadurch nicht unterbrochen, aber der Flow geht durch die hörbare Veränderung manchmal etwas verloren.
Schwach: Der klassische Velofahrer-Modus. Man kann Musik hören und bekommt dennoch mit, wenn sich Motorengeräusche bedrohlich nähern.

Handling

Zunächst ein Kompliment: Abgesehen von den FreeBuds 3, die ja aus dem selben Haus stammen wie mein Resident Phone und die schon connecten, wenn man nur die Ladeschale öffnet, waren keine BlueTooth-Kopfhörer je so schnell gefunden und verbunden wie der PX7.
Danach stellte sich bei mir eine kurze Eingewöhnungsphase ein, denn Kopfhörer ohne Touch war sich unsereiner kaum mehr gewohnt. Aber dank der wirklich angenehmen und gut fühlbaren Druckpunkte war das schnell erledigt. Top auch, dass die Mitteltaste leicht erhöht ist, sodass es nicht zu Fehleingaben gekommen ist.
Ebenfalls hat B&W die bekannte Auto-Detection verbaut – nimmt man den Hörer ab, wird die Musik unterbrochen. Dabei muss der User zwar eine kurze Verzögerung von 1 bis 2 Sekunden in Kauf nehmen – hat aber den Vorteil, dass die Musik nicht jedesmal gleich unterbricht, wenn man mal eine Hörmuschel justiert. 
Neben der bereits erwähnten langen Bügel und der schmerzlich vermissten Faltbarkeit, glänzt der PX7 mit sehr angenehmem Tragekomfort. Die Hörer sind eng anliegend, aber nicht mit zuviel Druck auf den Schädel. Zudem ist das Leder zwar weich, aber kühl – so konnten selbst nach mehrstündigem Hören keine der sonst üblichen Schweissringe rund ums Ohr ausgemacht werden. Zudem kommt das reduzierte Gewicht – das gefällt. Ein hässlicher Schnitzer ist aber die Unbenutzbarkeit bei leerem Akku, trotz mitgeliefertem Klinkenkabel. So nutzt die vermeintliche Backup-Lösung natürlich wenig. Aber okay: Immerhin lassen sich parallel zwei Geräte mit dem Hörer Koppeln, ohne, dass diese jedesmal «von Hand» gewechselt werden müssen. Unterwegs wird mit dem Smartphone connected – und wenn ich zuhause bin, schalte ich die BT-Funktion auf dem Handy ab und – schwupps – schon ist er mit dem Notebook verbunden.
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