Timely: Wecken mit Stil

Die Wecker-App Timely wurde von ehemaligen Informatikstudenten der ETH Zürich entwickelt und gehört seit Kurzem Google, die das ETH-Spinn-off namens Bitspin aufgekauft haben. Bei Timely handelt es sich in erster Linie um eine grafisch sehr schick gestaltete Wecker-App mit einigen interessanten Zusatzfunktionen, welche der Standard-Wecker von Android nicht bietet.

Die App ist in drei Hauptbildschirme gegliedert: Die Anzeige der aktuellen Uhrzeit, die Wecker-Übersicht sowie ein Bildschirm für Stoppuhr und Timer. Was sofort ins Auge sticht ist das professionelle, coole Design. Nett: Für jeden Bildschirm lässt sich das Design individuell festlegen. Zahlreiche Farbschemas sowie unterschiedliche, animierte Hintergründe stehen zur Wahl.

Das Design ist nicht nur schick, sondern auch funktional. Der Wecker-Bildschirm wird durch eine Zeitleiste am linken Rand geschmückt, die von 0 bis 24 reicht. Indem man mit dem Finger einfach an der gewünschten Stelle nach rechts wischt, erstellt man einen neuen Wecker mit der entsprechenden Weckzeit. Die so grob eingestellte Weckzeit kann dann durch Antippen im oberen oder unteren Bereich in 5-Minuten-Schritten justiert werden.

Was die Kernkompetenz der App, das Aufwecken, betrifft, steht eine recht grosse Anzahl unterschiedlicher Melodien und Klingeltöne zur Wahl, darunter eher Sanftes genauso wie Rockiges, natürliche Klänge wie auch synthetische. Schade allerdings: In der momentanen Version ist es nicht möglich, eigene MP3-Dateien als Weckton auszuwählen.

Timely wartet mit einigen willkommenen Zusatzfunktionen auf:  «Smart Rise» etwa beginnt bereits 30 Minuten vor der eigentlichen Weckzeit mit einer sanften Melodie, um einen aus einer allfälligen Leichtschlafphase zu holen. Auch ohne diese Funktion beginnt der Wecker auf Wunsch bis zu fünf Minuten vor der Weckzeit mit einem gemächlichen Fade-In. Der Schlummer-Intervall lässt sich zwischen 4 und 15 Minuten festlegen, ebenso sind abnehmende Intervalle möglich. Wer sich mit dem Aufstehen besonders schwer tut, kann zudem das Ausschalten des Weckers an eine kleine Herausforderung knüpfen. Zur Wahl stehen das Lösen einer Mathematikaufgabe, das Zeichnen eines Musters oder das Zuordnen von geometrischen Formen.

Jeder Wecker lässt sich wie es sich gehört für bestimmte Wochentage festlegen. Interessant: Timely sichert die Weck-Einstellungen nicht nur automatisch in der Cloud, sondern ermöglicht auch das Abgleichen der Wecker zwischen mehreren Geräten. So lässt sich für jeden Wecker individuell festlegen, auf welchen Geräten er aktiv sein soll. Ist ein Wecker auf mehreren Geräten aktiv, spielt Timely den Alarm automatisch synchron ab

Zum Funktionsumfang gehören auch eine Stoppuhr und ein Timer, die beide sehr schlicht gehalten, jedoch grafisch schick umgesetzt sind. Um den Timer zu stellen, zieht man etwa den Cursor auf einem analogen Ziffernblatt einfach an die gewünschte Stelle.

Ebenfalls mit dabei ist ein Homescreen-Widget, das die aktuelle Uhrzeit, Datum sowie die nächste Weckzeit anzeigt. Es lässt sich in der Grösse verändern, ist ansonsten aber ziemlich statisch und grafisch weit weniger spektakulär als die eigentliche App.

Erste Schritte: Timely ist intuitiv zu bedienen und weitgehend selbsterklärend. Wischen Sie innerhalb der App nach links und rechts, um die verschiedenen Funktionen zu erreichen. Im Wecker-Bildschirm links wischen Sie auf der Zeitleiste von links nach rechts, um an der entsprechenden Stelle einen neuen Wecker einzurichten. Tippen Sie ober- oder unterhalb des Balkens, um die Weckzeit zu justieren, oder auf den Balken, um die Zeit exakt einzustellen. Tippen Sie anschliessend unterhalb der Weckzeit auf den Wecker, um weitere Einstellungen wie die Wahl des Wecktons zu tätigen. Über das Menü-Symbol rechts unten und Einstellungen erreichen Sie weitere Einstellungen wie die Schlummer-Dauer.

Meinung: Timely ist eine grafisch sehr ansprechende Wecker-App mit gutem Funktionsumfang. Grösster Kritikpunkt ist derzeit noch das fehlende Einbinden von eigenen Wecktönen. Da die App seit der Google-Übernahme kostenlos ist, steht einer Empfehlung trotzdem nichts im Weg.