News 27.09.2011, 09:50 Uhr

Bwin-Adressdaten stehen zum Verkauf

Einem Bericht zufolge hat das Wettportal Bwin zehntausende von Kundenadressen an einen ominösen Adresshändler veräussert. Bwin stellt sich jedoch selbst als Opfer dar.
Mehrere zehntausend Adressdaten von Kunden des Onlinewettportals Bwin stehen offenbar zum Verkauf, berichtet das Nachrichtenportal der WAZ-Mediengruppe, derwesten.de. Als Verkäufer der Kundendaten tritt der ominöse Adresshändler Hermes Direkt auf. Das Unternehmen mit Sitz in Deutschland hat offensichtlich auch Verbindungen in die Schweiz. Auch betreibt es seine wenig professionelle Webseite über eine Schweizer Domain.
Doch wie konnten die zehntausenden von Kundenadressen überhaupt in den Besitz dieser Firma gelangen? Bwin selbst sieht sich offenbar in einer Opferrolle. Man sei vom Adresshändler übers Ohr gehauen worden. Hermes Direkt habe offenbar mehrfach unter dem Vorwand angeklopft, man sammle alte Briefmarken und sei deshalb an Briefumschlägen und Postkarten interessiert. Schliesslich habe ein Bwin-Mitarbeiter die Umschläge an den Adresshändler geschickt. Das Ausmass ist laut derwesten.de schockierend: 110'000 Adressen von Bwin-Kunden sollen sich im Besitz von Hermes Direkt befinden. Diese werden jetzt zielgruppengerecht und für gutes Geld weiterveräussert.
Der Betreiber von Hermes Direkt ist laut dem Bericht im Übrigen kein unbeschriebenes Blatt und war auch in der Vergangenheit schon auf dem Radar von Datenschützern in Deutschland. Nichtsdestotrotz gibt er sich überzeugt, die Adressdaten von Bwin rechtmässig erlangt zu haben. Bwin seinerseits habe sich, nachdem der Skandal aufgedeckt wurde, vergeblich um die Herausgabe der Daten bemüht.
Wahrscheinlich sind die Adressdaten ohnehin schon längst weiterverkauft worden. Gut möglich, dass auch Schweizer Kunden von Bwin bald unerwünschte Post erhalten.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.