Kommentar 26.07.2005, 11:30 Uhr

Kommentar: So überflüssig wie ein Kropf

Microsoft hat den Internet Explorer von seiner Staubschicht befreit und versucht es mit der Version 7.0. Aber seien wir ehrlich: Wer braucht das schon?
Aus Angst, noch mehr Marktanteile zu verlieren, legt Microsoft demnächst die Version 7.0 seiner Webbrowser-Imitation auf. Diese ist aber nichts weiter als ein Internet Explorer (IE) 6.0 und soll mit folgenden Funktionen nachgerüstet werden:
Einem Gespür für Umlaut-Domains (www.äöü.ch), Browsertabs, Antiphishing- und Antispoofing-Funktionen, ein RSS-Reader, verbesserte Suche (nicht mehr nur per MSN), bessere Druckdialoge ("Auf Seite anpassen"), bessere Unterstützung von PNG-Bildern und StyleSheets. Kommen Ihnen diese Funktionen bekannt vor? Richtig: Die gehören bei der Browserkonkurrenz (z.B. Firefox und Opera) schon längst zum Alltag. Die einzige echte IE-7.0-Neuerung - das Verwenden eingeschränkter Benutzerrechte - wird unter Windows 2000 oder XP nicht funktionieren, da sie erst für die nächste Windows-Version (Vista) vorgesehen ist. Wozu brauchts also den IE 7.0, wenns doch den Firefox gibt? Der kann alles, was der IE 7.0 können wird, und noch viel mehr: Beliebige Suchmaschinen lassen sich bequem einbinden. Es gibt unzählige Erweiterungen, die dem Fuchs fast jeden guten Trick beibringen.
Und der IE wird immer nur der IE bleiben, mitsamt seines nervigen und unsicheren ActiveX-Krams, mitsamt seiner Spyware-Anfälligkeit, mitsamt seiner Heimtelefoniererei zu MSN. Und stellt man einen Internet Explorer so ein, dass sicheres Surfen möglich ist, ist das Teil schlichtweg nicht mehr benutzbar: Harmlose Seiten und Plug-Ins werden nicht mehr angezeigt oder der Benutzer, die Benutzerin wird mit "Um-Erlaubnis-frag"-Boxen bombardiert. Nein danke, ich verzichte gerne auf den Internet-Explorer-Surf-Alltag.



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