News 14.10.2016, 07:48 Uhr

Salt hat ein Puff mit Rufnummern im Ausland

Salt kriegt seit Monaten ein Problem nicht in den Griff. Wer im Ausland angerufen wird, bekommt das eventuell gar nicht mit.
Wie die NZZ von einem vielreisenden Geschäftsmann erfahren hat, kämpft Salt seit Monaten mit einem Telefonnummernproblem im Ausland. Ein Zürcher Software-Entwickler schrieb der Zeitung, wie seine Geschäftspartner in Portugal trotz seines 100 Franken teuren «Europe»-Abonnements mit unlimitierter Telefonie in die EU und USA seit Mai manchmal bei eingehenden Anrufen keine oder gar eine falsche Telefonnummer auf dem Handy-Display zu sehen bekamen. Nachdem der 39-Jährige den Fehler anhand einiger Tests selber reproduzieren konnte, wandte er sich an den Kundendienst des Telkos. Dabei versicherte man ihm an der Hotline zunächst, das Problem binnen einer Woche zu lösen. Erst nach drei Wochen kam von Salt auf erneute Nachfrage die abrupte Antwort: Man könne das Problem nicht lösen.

Problem tritt willkürlich auf

Das Ticket wurde von Salt (versehentlich) geschlossen. Auf Anfrage der NZZ hiess es bei Salt: Sobald ein Anruf die Schweiz verlasse, befinde er sich ausserhalb des eigenen Mobilfunknetzes, und Salt verliere entsprechend die direkte Kontrolle des «Call-Handlings». Das Problem trete willkürlich auf, wobei jeder Schweizer Kunde mit Anrufen im Ausland theoretisch betroffen sein könnte. Natürlich sammle man diese Fälle und lege sie regelmässig den betroffenen ausländischen Vertragspartnern vor, sagte der Mobilfunkanbieter, der seit einigen Monaten keine offizielle Medienstelle mehr hat. Von den Problemen betroffen sein könnten nach Angaben von Salt insbesondere Angerufene in Italien, Griechenland, Portugal und Polen.

Konsumentenschutz fordert transparente Information

Sunrise kennt nach eigenen Angaben ähnliche Fälle, die jedoch nur vereinzelt auftreten sollen. Bei Swisscom trete der Fehler nicht auf. Kein Gehör für den Kundendienst von Salt hat Sara Stalder, Leiterin der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS). Man wolle Salt auffordern, zumindest vorläufig die Kunden «transparent» auf der Webseite über das Problem zu informieren.

Autor(in) Simon Gröflin



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