News 11.04.2017, 09:43 Uhr

Tschüss Vista – aber sollten wir traurig sein?

Heute, am 11. April zieht Microsoft dem unbeliebtesten Betriebssystem der Microsoft-Ära den Support-Stecker. Ein Grund zum Feiern.
Am heutigen 11. April wird Windows Vista von Microsoft zu Grabe getragen. Heute nämlich endet der Support für das unbeliebte Betriebssystem. Aber sollten wir deswegen eine Träne vergiessen? Eher nicht – wir feiern und blicken mit Wehmut zurück. Sogar Ex-Microsoft-Boss Steve Ballmer gab später zu, mit Windows Vista den grössten Fehltritt begangen zu haben. Und der Aufschrei war schon zum Zeitpunkt der Einführung gross. Fast vier Jahre zu spät, am 30. Januar 2007, kam Windows Vista (und zudem überteuert) auf den Markt. Trotzdem hat der XP-Nachfolger viele Urfunktionen von Windows 7, 8.1 und 10 überhaupt erst begründet. Die Benutzerkontensteuerung (UAC) vereinfachte das Arbeiten mit Admin-Rechten. Die Firewall konnte besser den Datenverkehr überwachen, und, last but not least, verschlüsselte Bitlocker erstmals komplette Windows-Partitionen.

Windows 7 noch immer am beliebtesten

Aber nutzt überhaupt noch jemand Windows Vista? Gemäss Netmarketshare.com ist Windows 7 mit einem Marktanteil von 49,42 Prozent noch immer das beliebteste Betriebssystem unter den Desktop-Clients. Windows 10 verzeichnet bei dieser Statistik gegenwärtig eine Nutzerbasis von 25 Prozent. Windows Vista ist dort gar nicht mehr aufgeführt und fällt womöglich bereits in die Kategorie «Übrige Betriebssysteme» (6 Prozent). Windows XP verwenden dagegen immer noch 7 Prozent, obwohl es keine Sicherheitsupdates mehr gibt.
Das nächste Microsoft-Support-Ende fällt mit Windows 7 auf den 14. Januar 2020. Die Kondolenzliste dürfte hier einiges länger sein.
Bilderstrecke: Warum uns Windows Vista wirklich nervte

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Inkonsistente Übersetzungen: In der Anfangsphase waren viele deutschsprachige Dialoge verwirrend und schlecht übersetzt, als hätten mehrere Praktikanten vor dem Launch direkt in Redmond eine unmenschliche Nachtschicht einlegen müssen. Davon berichtete erstmals Heise im April 2007. Aus dem Wortlaut: «Was sich unter ‹Auswurfverhältnisse› oder ‹Klassenkurzname› verbirgt, wissen wohl nur die Übersetzer der deutschen Vista-Version ...»


Autor(in) Simon Gröflin



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