News 04.10.2012, 09:31 Uhr

Der Tisch, der auch ein Netzwerk ist

Forscher der Universität Tokio haben einen Tisch entwickelt, der darauf abgelegte Geräte zu einem Netzwerk verbindet und gleichzeitig mit Strom versorgt.
Der Tisch, den die Forscher der Universität Tokio an der Techmesse Ceatec in Japan präsentierten, hat es in sich. Werden Geräte wie Tablets oder Smartphones darauf abgelegt, werden sie automatisch über ein lokales Netzwerk miteinander verbunden. Gleichzeitig können die Geräte auch noch aufgeladen werden. Möglich macht diese eine spezielle Platte, die mit einem Gitter versehen ist. Dieses Gitter kann elektromagnetische Wellen leiten, genauso wie auch Strom.
Laut den Forschern hat ihr «Netzwerktisch» einige Vorteile gegenüber etablierten Technologien wie WLAN oder Ethernet. Im Gegensatz zum WLAN werden die Verbindungen nicht über die Luft, sondern über physische Bahnen hergestellt. Dies soll die Sicherheit erhöhen, denn um eine Verbindung zum Netzwerk aufzubauen, ist ein physischer Kontakt nötig. Ausserdem können Interferenzen mit anderen WLAN-Netzen verhindert werden. Gleichzeitig sind aber keine Kabel wie bei einem klassischen LAN nötig, was den Komfort erhöht. Ein weiterer Vorteil ist das gleichzeitige Aufladen der Geräte.
Der an der Ceatec gezeigte Prototyp hat allerdings auch noch Schwächen. So ist momentan an den Geräten noch ein spezieller Aufsatz nötig, um sich mit dem Tisch zu verbinden. Theoretisch könnte man die Verbindung zum Tisch aber auch über die integrierten WLAN-Antennen herstellen, so die Forscher.
Als Einsatzgebiet des kommunikativen Tisches haben die Entwickler beispielsweise Sitzungsräume oder Klassenzimmer ins Auge gefasst. Dort könnten so temporäre, lokale Netzwerke rasch aufgebaut werden. In Zukunft wollen die Forscher der Universität Tokio ihre Technologie auch in Möbel für den Heimgebrach integrieren. Dazu arbeiten sie bereits mit grossen japanischen Firmen wie NEC zusammen.
Video: der Netzwerktisch im Einsatz an der Ceatec (Quelle: YouTube/Networkworld):



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