Tests 13.01.2014, 09:57 Uhr

Test: Fujifilm Instax Mini 90

Die Instax Mini 90 vereint Sofortbild und Spass. Und sie produziert nur Unikate.
Es lässt sich nicht leugnen: Die Digitalfotografie legt ihre Sterilität nie ganz ab. Zwar imitieren unzählige Apps, Programme und Filter die analoge Stimmung von früher. Doch egal, wie gut das gelingt, eine Eigenschaft bleibt stets dieselbe: Jedes Bild lässt sich beliebig oft reproduzieren und ist deshalb zum Massenprodukt verdammt. Nicht so die Bilder, die mit der Sofortbildkamera Fujifilm Instax Mini 90 entstehen.
Die Kamera kommt – wer hätte es geahnt – im Retro-Look, auch wenn uns keine Vorlage von früher einfällt. Mit an Bord sind ein Blitz, ein Tragriemen aus Leder sowie ein Ladegerät für den Akku. Der Tragriemen ist unverzichtbar, da die Kamera nicht gerade zierlich ist – doch das ist dem komplizierten Aufbau geschuldet, der allen Sofortbildkameras zu eigen ist. Und die Zeiten, in denen sich in jedem Sofortbild-Film eine Batterie befand, die nach Gebrauch im Hausmüll landete, sind wohl auch vorbei.
Fujifilm Instax Mini 90 (Bild: Fujifilm)
Im Lieferumfang sucht man vergeblich einen Film; das kann zu unschönen Situationen führen, wenn man die Kamera verschenken möchte und nicht daran denkt, das passende Filmmaterial zu kaufen.

Bedienung

Die Bedienung der Instax ist denkbar einfach. Die Filmkassette wird auf der Rückseite eingelegt und fertig. Die Kamera verfügt über einen Auslöser auf der Oberseite und einen an der Frontseite. So werden Aufnahmen im Hochformat deutlich vereinfacht, doch im Querformat ist der Griffwulst deshalb eher ein wenig zu schmal geraten.
Niedlich ist anders …
Auf der Rückseite befinden sich die Tasten für den Makromodus, die Blitzsteuerung und den Selbstauslöser. Über die Taste «LD» (lighten, darken) lässt sich das Bild aufhellen respektive abdunkeln. Experimente gehen jedoch schnell ins Geld, weil anstelle eines elektronischen Suchers nur ein Guckloch vorhanden ist, um den Ausschnitt zu prüfen – die Auswirkungen der Belichtungskorrektur lassen sich hingegen erst am fertigen Bild beurteilen.
Zu guter Letzt wechselt die Taste «Mode» zwischen den Motivprogrammen Party, Kinder, Landschaft, Doppelbelichtung und Langzeitbelichtung. Zwischen diesen Modi wird entweder durch mehrfaches Drücken der Taste oder durch das Drehen am Objektivring gewechselt.

Fotografieren und Bilder

Nun zum spassigen Teil der Chose, der Fotografie. Wenn der gewünschte Modus eingestellt worden ist, bleibt nur noch die Wahl des Ausschnitts und der Druck auf den Auslöser, damit die Kamera das Foto mit dem typischen, etwas gequälten Geräusch auswirft. Das Bild ist nach einer Minute gut zu erkennen, bis zur endgültigen Ausarbeitung dauert es etwa 10 Minuten. Und nein, es geht nicht schneller, wenn man mit dem Foto wedelt und fächelt, als wollte man eine Waldbrand anfachen.
Die Fotos haben exakt die Grösse einer Kreditkarte
Die Abmessung der Fotos entsprechen exakt dem Kreditkarten-Format, so dass sie in jede Brieftasche passen. Was die Qualität betrifft, so erfüllt die Kamera alle Erwartungen, die man in sie setzt: Die Bilder sind gerade noch scharf. Die Farben wirken etwas verwaschen, die Kontraste gedämpft. Alles ist genau so, wie man es von einer Sofortbild-Kamera erwartet. Einzig die Fotos mit Blitz tendieren zu einer unschönen Überbelichtung; das war schon früher so, und hat uns auch damals nicht gefallen.

Fazit

Die Fujifilm Instax Mini 90 bedient alle, die die Sofortbild-Fotografie wieder aufleben lassen möchten. «Unikate statt endlose Facebook-Kopien» – so könnte das Motto lauten. Ausserdem entstehen plötzlich wieder Kosten, wenn man ein Foto schiesst; vielleicht führt das ja dazu, dass die Fotografie wieder mit etwas mehr Sorgfalt zelebriert wird. Auf jeden Fall zeigt jedes Bild seinen unverwechselbaren Sofortbild-Charakter.
Der tadellose Eindruck wird nur dadurch ein wenig getrübt, dass kein Film im Lieferumfang enthalten ist. Davon abgesehen können alle, die vergangene Zeiten wieder aufleben lassen möchten, bedenkenlos zugreifen.
Die Fujifilm Instax Mini 90 kostet 149 Franken. Ein Film mit 10 Aufnahmen kostet Fr. 12.90.
Das Testgerät wurde uns freundlicherweise von digitec.ch zur Verfügung gestellt. Über diesen Link gelangen Sie direkt zur Produkteseite.

Testergebnis

Simple Bedienung, Fotos exakt im Kreditkartenformat, zwei Auslöser
Kein Film im Lieferumfang, tendenziell überbelichtete Blitzfotos

Details:  10 Aufnahmen pro Film, Belichtungsprogramme, Selbstauslöser

Preis:  149 Franken

Infos: 
http://www.fuji.ch

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