Tests 15.05.2014, 07:10 Uhr

Test: NUC D34010WYKH

Diesem Mini-PC fehlt es an allem – inklusive dem roten Warnhinweis «Nur für Bastler»! Aber das muss nichts Schlechtes sein.
Wer es leicht und kompakt mag, wird mit einem Notebook nicht zwingend glücklich. Kleine PCs passen besser auf den Schreibtisch, harmonieren schöner mit der Umgebung und empfehlen sich aus diesen beiden Gründen auch als Mediacenter neben dem Fernseher. Das sind ungefähr die Überlegungen, die hinter dem Intel-Gerät stehen, dessen Name nicht genannt werden kann – zumindest nicht aus dem Gedächtnis: der «NUC D34010WYKH».

Die Hardware

Grob gesagt handelt es sich beim NUC um einen äusserst kleinen, aber unfertigen PC, der sich nach den Wünschen des Anwenders ausbauen lässt. In seinem Inneren arbeitet ein Intel Core i3 der 4. Generation (Haswell) mit der neuen Intel-Grafik HD 4400. Das ist eine sehr gute Basis, aber auch nicht mehr. Es fehlen das RAM, ein Massenspeicher, WLAN, Bluetooth und ein Betriebssystem. Alle diese Komponenten müssen vom zukünftigen Anwender selber beschafft werden. Später sehen wir uns an, was alles auf die Einkaufsliste gehört.
Gibt optisch leider nichts her: der NUC von vorne.
Quelle: IDG
Im Lieferumfang befindet sich das externe Netzteil und ein Netzkabel mit einem ungeeigneten Schuko-Stecker. Ausserdem ist da noch die VESA-Halterung inklusive Schrauben, falls der kleine PC an der Rückseite des Fernsehers befestigt werden soll. Zum Nachmessen: Die Bohrlöcher gibt es in den Abmessungen 75 × 75 mm und 100 × 100 mm.
Innerhalb der Schachtel ist ausserdem ein kleiner Lautsprecher verbaut, der die Intel-Erkennungsmelodie spielt, wenn man sie anfasst. Manchmal dudelt die Schachtel aber auch los, wenn sie einfach nur irgendwo herumliegt. Dieses mässig-lustige Gimmick wurde garantiert vom selben Intel-Mitarbeiter erdacht, der auch den Namen ausgetüftelt hat. Tipp: Gerät auspacken und die Schachtel sofort verbrennen.

Die Anschlüsse

Der NUC ist mit Anschlüssen gesegnet, namentlich mit:
  • 1 × Gigabit-Ethernet
  • 4 × USB 3.0 (2 vorne, 2 hinten)
  • 1 × Mini-HDMI
  • 1 × DisplayPort, geeignet für 7.1 Audio und 4K-Videos
  • 1 × Kopfhörer-/Lautsprecher-Ausgang (analog, Stereo)
Die Rückseite ist gespickt mit Anschlüssen
Quelle: IDG
Unmittelbar neben dem Kopfhörer-Ausgang befindet sich ein Infrarot-Empfänger, damit sich der NUC als Mediacenter über eine Fernbedienung steuern lässt. Wer diese Option ins Auge fasst, muss jedoch den Sichtkontakt aufrecht erhalten. Soll das Gerät mit der VESA-Halterung hinter dem Fernseher montiert werden, sind Infrarot-Fernbedienungen aus dem Rennen.
Stattdessen kann das Mediacenter auch über WLAN mit einer App ferngesteuert werden. Die Auswahl an solchen Lösungen ist gross – allerdings benötigen alle Apps auf dem Rechner eine Hilfsanwendung, die höchst selten für Linux angeboten wird. Das sei jedoch nur so nebenbei erwähnt, falls die App-Steuerung zum Zünglein an der Waage wird, wenn es um die Wahl des Betriebssystems geht.

Das Design

Intel hat es fertiggebracht, eine kleine Aluminium-Dose so zu gestalten, dass sie immer grausig aussieht – ganz egal, von welcher Seite man sie betrachtet. Vorne befinden sich zwei dominante USB-Anschlüsse und der Kopfhörer-Ausgang, links und rechts die schwarzen Schlitze für die Lüftung.
Der NUC ist höher als ein Mac mini, allerdings bei deutlich geringerer Standfläche
Quelle: IDG
Wenn der kleine NUC neben dem Fernseher mit einem Mac mini steht, wirkt er wie ein frisch geschlüpftes, hässliches Entlein – allerdings ohne die Chance, jemals zu einem Schwan zu werden. Aber vermutlich liegt auch hier die Schönheit im Auge des Betrachters.
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