News 28.06.2001, 15:30 Uhr

Nostalgie pur: Computer im Ruhestand

Dass Computer auch schon vor der Windows- und Pentium-Aera existierten, zeigen verschiedene virtuelle und reale Ausstellungen. So seit kurzem auch im Museum für Kommunikation in Bern.
Seit dem 22. Juni 2001 ist die Ausstellung "Control-Alt-Collect" [1] im Museum für Kommunikation [2] in Bern eröffnet. Das Erstaunliche an den für die Ausstellung liebevoll herausgepützelten Kult-Computer: Ein paar davon wurden von Schweizern entwickelt.
Eines dieser Glanzstücke ist beispielsweise die von Niklaus Wirth [3] an der ETH Zürich entwickelte Workstation namens "Lilith". Drehen wir das Rad zurück: Liliths Ausstattung war 1980 in vielerlei Hinsicht beachtlich. Die Lehrkräfte und Studenten der ETH durften erstmals einen hochauflösenden Bildschirm bewundern und eine grafische Oberfläche mit Fenstern per Maus bedienen. Damit war Lilith einem "Apple II" haushoch überlegen. Wenn auch technisch fortschrittlich, war Lilith leider kein kommerzieller Erfolg, wurden davon doch nur 120 Stück gebaut. Lesen Sie dazu auch "Computer 'made in Switzerland' eine Seltenheit" [4] des Publizisten Dominik Landwehr.
Die Ausstellung "Control-Alt-Collect" wird übrigens bis 2003 in der jetzigen Form zu sehen sein und später in die Telekommunikations-Ausstellung integriert. Sollten Sie keine Gelegenheit haben, diese Schmuckstücke in Bern live zu betrachten oder möchten Sie mehr über die Informatik-Geschichte der Schweiz erfahren, empfehlen wir Ihnen die Lektüre der zweisprachigen (deutsch/französisch) Publikation mit dem Titel "Loading History" [5].
Hier ein paar Schnappschüsse der Ausstellung:
Lilith! Mit Bildschirm im Hochformat und Holzgehäuse
Akustikkoppler (Vorläufer des Modems)
1981 wogen "Portable" Computer noch rund 12 Kilogramm
Ein Mac-Klassiker
Projekte zum Thema Computer-Nostalgie erfreuen sich übrigens auch im Web zunehmender Beliebtheit. So treffen Sie auf sorgfältig zusammengestellte virtuelle Rundgänge durch umfangreiche Sammlungen. Ein schönes Beispiel hierfür ist das "Virtuelle Computermuseum" [6]. Witziges Detail der Site: Besonders der Commodore PET scheint es dem passionierten Computer-Sammler Boris Jakubaschk angetan zu haben, denn er offeriert einen Bastelbogen zum Download [7], mit dem Sie Ihren eigenen Nostalgie-PET im Miniaturformat schneidern können.
Links zu weiteren virtuellen Computer-Museen finden Sie auf der eingangs erwähnten Ausstellungs-Webseite.
Update 17.09.2012: Einige Links haben seit Erscheinen des Artikels geändert. Wir haben sie aktualisiert.



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