Tipps & Tricks 28.05.2001, 11:45 Uhr

CorelDraw gratis ?

In der gerade erschienenen Ausgabe Ihrer Zeitschrift PC-Tip steht auf der Seite 69 im Kurzinfo-Kästchen: «Gratis: Corel verbreitete über PC-Magazine die Vollversion von Corel Draw 10 anstatt der Demoversion.» Welche Zeitschrift bzw. von welchem Land und in welcher Ausgabe ist das der Fall?
Bei den Zeitschriften handelt es sich um PC Direkt und Internet Professionell. Das ganze hat aber ein paar entscheidende Haken.
Es fehlen zahlreiche Hilfsprogramme wie der Bitmap-Vektorisierer "Trace", das Screenshot-Programm "Capture", der Struktur-Generator "Texture" und vor allem jegliche Skript-Fähigkeiten. Die Vollversion von CorelDraw zeichnet Makros über Microsofts Visual Basic for Applications (VBA) auf; der Testversion fehlt die VBA-Unterstützung. Somit entspricht ein manipuliertes 30-Tage-Paket noch am ehesten der Studentenversion, die Corel ebenfalls ohne VBA ausliefert - eigentlich aber nicht einmal dieser. Die Testinstallation kopiert 77 Schriften in den Schriften-Ordner; die "Academic Version" enthält 1000 Schriften. Eine weitere Stärke der Verkaufsversion sind die umfangreichen Clipart-Sammlungen: Auch diese fehlen auf den Heft-CDs. Zudem wurde die Bildbearbeitung Photo-Paint um alle Plugins (KPT, Squizz) erleichtert. Den auf den Heft-CDs gespeicherten Testversionen fehlen zudem diverse mit CorelDraw ausgelieferten Anwendungen von Drittanbietern, darunter der Font Navigator von Bitstream und die Bilddatenbank Cumulus von Canto.
Hinzu kommt, dass der Einsatz der geknackten CorelDraw-Testversion schlicht illegal ist - bei der Installation bestätigt der Anwender einen Lizenzvertrag, nach der die Entfernung des elektronischen Verfallsdatums die Lizenz automatisch beendet. Ob gehackt oder nicht: Anwender der 30-Tage-Software besitzen natürlich auch kein Recht auf Updates; die Testversion enthält nicht einmal eine Seriennummer.
Wer also ernsthaft mit CorelDraw arbeiten will, kommt um den Kauf nicht herum.



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