News 31.12.2009, 09:00 Uhr

Spam-Trends für 2010

Der Anbieter des Filter-Tools Spamfighter analysiert das ganze Jahr über die Entwicklung des Versands von unerwünschten Mailnachrichten. Er präsentiert eine Vorschau, was uns im kommenden Jahr erwartet.
1. Nigeria Connection lernt dazu
Die Nigeria Connection verbrüdert sich mit der Cybermafia und nutzt die persönlichen Daten, die heimlich installierte Malware über die Anwender in Erfahrung gebracht haben. So können die Scam-Mails der Nigerian Connection deutlich zielgerichteter beim Empfänger ankommen und in der Mail auf persönliche Präferenzen Bezug nehmen. Bislang haben sich die Empfänger ja oft gefragt, warum ausgerechnet sie eine Mail erhalten, in der ihnen ein paar Millionen Dollar angeboten werden.
2. Soziale-Netzwerke-Scam
Die Scam-Betreiber nutzen 2010 in zunehmendem Masse die Dienstleistungen der sozialen Netzwerke, um ihren betrügerischen Plänen nachzugehen. Die Verwendung von «URL-Verkürzern» und anderen neuen Web-2.0-Techniken wird im kommenden Jahr noch weiter zunehmen. Auch werden neue Dienste wie Google Wave, die derzeit noch im Beta-Status sind, den Scammern eine weitere Angriffsfläche bieten.
3. Attacken unter dem Radar der Öffentlichkeit
Oft können die Medien vor neuen, gross angelegten Spam-Aktionen warnen, weil die entsprechenden Mails millionenfach in den Postfächern aufschlagen. Die Versender der Werbe- und Phishing-Mails lernen aber deutlich hinzu. Inzwischen richten sie immer mehr Kampagnen nur an eine stark begrenzte Empfängergruppe. Dabei kann es sich um Gewerbetreibende aus einem bestimmten Fachbereich oder um Nutzer eines einzelnen sozialen Netzwerks handeln. In diesen Fällen bleiben die Angriffe im Verborgenen und schaffen es nur noch selten in die Medien.
4. Angriff auf mobile Geräte
Mobile Geräte wie Handys und Smartphones weisen einen deutlich schwächeren Schutz vor Malware auf als Desktop-Computer. Aus diesem Grund wird es 2010 zu einem deutlichen Anstieg der mobilen Angriffe kommen.
5. Windows 7 wird gezielt angegriffen
Die Spam-Versender suchen bereits im neuen Betriebssystem Windows 7 nach verwundbaren Stellen. Sie werden die Anwender 2010 ausserdem verstärkt mit Spams zum Thema «Windows 7 Update» oder mit gefälschten Sicherheitswarnungen bedrängen.
6. Mehrsprachige Spam-Mails
Spam-Mails erreichen deutschsprachige Anwender oftmals noch in englischer Sprache. Oder die deutsche Übersetzung ist so schlecht, dass die Empfänger sehr schnell mitbekommen, dass die ganze E-Mail aus dem Dunkelbereich des Internets stammt. Inzwischen vertrauen die Spammer nicht mehr auf automatische Übersetzungsdienste, sondern geben sich deutlich mehr Mühe bei der Lokalisierung. Das sorgt dann auch dafür, dass die Empfänger mehr als einmal hinsehen müssen, um eine Spam- oder Phishing-Mail als solche zu erkennen.
7. Neue Domain-Namen
Die Spammer halten zunehmend Ausschau nach Domain-Namen, die sich leicht als eingebettete Links in E-Mails verwenden lassen. Ausserdem verwenden sie anstelle der .com-Absenderadressen inzwischen lieber chinesische .cn-Domänen.



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