News 15.09.2015, 09:38 Uhr

Schuldenfalle Onlineshopping: Jugendliche besonders betroffen

Die junge Altersgruppe wird in diesem Jahr Schweizer Steuerzahler noch stärker mit Verlustscheinen belasten als andere, folgert Intrium Justitia im aktuellen Jahresbericht.
Gemäss des Jahresberichts «Radar 2015» des Inkassounternehmens Intrum Justitia nimmt das Risiko der Jugendverschuldung zu. Besonders betroffen seien Jugendliche zwischen 25 und 29 Jahren in Sachen Mobile-Kosten und Onlineshopping. Im Zusammenhang mit Umzügen dreht sich die Schuldenspirale noch schneller. Die junge Altersgruppe soll Steuerzahler gemäss letztjähriger Erhebung noch stärker mit Schuldscheinen belasten als andere Altersgruppen.

Ursachen der Schuldenspirale

Während junge Frauen eher durch Arztrechnungen in Kostenfallen geraten, tappen junge Männer vor allem bei Gebühren für Internet und Festnetz in die Schuldenfalle. Für zunehmende Betreibungen sorgen bei beiden Geschlechtern Rechnungen von Onlineeinkäufen. Laut der Statistik von Intrum Justitia musste für gut die Hälfte der 18 bis 25-Jährigen im letzten Jahr für offene Online-Rechnungen ein Verlustschein ausgestellt werden. Häufige Stolperfallen in diesem Zusammenhang sind nicht einkalkulierte Umzüge. Denn: Besonders hohen Verschuldungsrisiken ausgesetzt sind Single-Haushalte. Häufige Wohnortswechsel oder Partnertrennungen könnten daher ein zusätzlicher Grund für Verschuldung sein, folgert das Inkassounternehmen.
Die Studie hält ausserdem fest: Je besser die Ausbildung, desto höher in der Regel das Einkommen. Analog dazu verläuft das Risiko zur Verschuldung. Allerdings seien Personen im mittleren Bildungssegment von einem tieferen Verschuldungsrisiko betroffen als hochqualifizierte Arbeitskräfte. Als mögliche Erklärung für das unterdurchschnittliche Verschuldungsrisiko der tiefsten Einkommensklasse sieht Intrum Justitia, dass es sich dabei oft um zusätzliches Haushaltseinkommen handelt.

Verschuldung nach Städten und Kantonen

In ländlichen Regionen sei das Verschuldungsrisiko nach wie vor geringer als in Städten, jedoch mit steigender Tendenz. Thun sei die Stadt mit dem schweizweit tiefsten Verschuldungsrisiko während St. Gallen und Fribourg am anderen Ende dieser Skala stehen. Grundsätzlich könne man in Städten eine sinkende Verschuldungs-Tendenz feststellen. Besonders positiv fallen diesbezüglich Neuenburg, Winterthur und Zürich auf. Kantonal stieg das Verschuldungs-Risiko allgemein, mit uneinheitlichem Gesamtbild. So unterscheiden sich Glarus und Zug in der Studie etwa durch 100 Indexpunkte voneinander.

Autor(in) Simon Gröflin



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