News 07.11.2008, 08:00 Uhr

Core i7 unter der Lupe

Intel will die nächste Generation seiner Prozessoren am 17. November offiziell lancieren. Als Erster soll der Core i7 das Licht der IT-Welt erblicken.
Der erste Nehalem-Prozessor soll vor allem in Desktops zum Einsatz kommen. Erste Testeinheiten des Chips wurden bereits ausgeliefert. Sie sind zwischen 2,67 und 3,2 GHz getaktet und sollen in Systemen verbaut werden, die für weniger als 1000 Dollar angeboten werden.
Nehalem: eine Familie, drei Mitglieder
Bei Nehalem handelt es sich um Intels neue Chip-Architektur, die gleichermassen in der Consumer-, Server- und Mobil-Sparte punkten soll. Dreh- und Angelpunkt ist der im Vergleich zur Vorgängerfamilie «Core 2» neue, optimierte CPU-Aufbau: Der Prozessor besitzt 4 native Kerne, kann dank seiner Multi-Threading-Funktion aber 8 Prozesse parallel bearbeiten und ist maximal mit einem 8 MB grossen Third-Level-Cache (Pufferspeicher) ausgestattet. Damit soll auch grösserer Programmcode komplett «on-die» bearbeitet werden.
Um Speicherzugriffszeiten so kurz wie möglich zu halten, pflanzt Intel zudem den Speichercontroller direkt in die CPU. Die dritte Neuerung ist der sogenannte QuickPath-Interconnect (kurz QPI), der die Direktverbindung mehrerer CPUs und deshalb eine höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit ermöglicht.
32 Kerne für Highend-Server
Im Servergeschäft sollen Dual-Prozessor-Systeme ab 2009 für mehr Leistung pro Watt sorgen. Die Mittelklasse-Server sind also mit maximal zwei Xeon-DP-Prozessoren ausgestattet, verfügen über einen zusätzlichen QuickPath-Interconnect, werden aber ausschliesslich mit unbuffered DDR3-DIMMS inklusive Fehlerkorrektur zur Verbesserung der Stabilität und Ausfallsicherheit betrieben. Pro Speicherkanal können maximal zwei DIMMs eingesetzt werden, was mit einer Bestückung von 4-GB-Modulen einen Ausbau von insgesamt 48 GB ermöglicht. Die entsprechenden Modelle verfügen über eine Therma-Design-Power von 130 und 90 Watt sowie als Low-Voltage-Variante 60 Watt. Im vierten Quartal 2009 will Intel Multiprozessorsysteme folgen lassen, die mit bis zu 4 Nehalem-CPUs bestückt werden, von denen jede über 8 physikalisch vorhandene Kerne (ermöglicht 16 Threads) verfügt.
Core i7, der Erstgeborene, ist rasend schnell
Im Consumer-Bereich steigt Intel schon jetzt ein. Mit den drei Modellen Core i7 920 (Takt: 2,67 GHz, 1000er-Stückpreis: 284 Dollar), 940 (Takt: 2,93 GHz, 562 Dollar) und der Extreme Edition 965 (Takt: 3,2 GHz, 999 Dollar).
Das PCtipp-Testcenter konnte exklusiv den für Workstations und High-End-Systeme vorgesehenen Core i7 Extreme 965 testen: Das Ergebnis: Gegenüber einer Core 2 Extreme QX9650 (Vierkern-CPU) liegt der Tempobolzen beim SPECint_rate_base2006 satte 31 Prozent vorne. Im CineBench R10, der die Multi-Threading-Funktionen der Prozessoren misst, sind es immerhin noch 25 Prozent, die der Core i7 Extreme 965 in Führung liegt.
Aber auch im mobilen Sektor soll sich Nehalem schnell durchsetzen. Noch im zweiten Quartal 2009 greift Intel mit einer Zweikernversion ins Geschehen ein, die über eine integrierte Grafikeinheit verfügt und auf eine Verlustleistung von maximal 55 Watt spezifiziert ist. Ausgestattet ist die CPU, die für Business-Notebooks bestimmt ist, mit einem 4 MB grossen L3-Cache sowie integriertem Speichercontroller.



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