News 31.12.2001, 21:00 Uhr

Microsoft verklagt Lindows

Microsofts Anwälte haben die Entwickler des Lindows-Betriebssystems wegen dessen angeblich zu ähnlichen Namen eingeklagt.
Laut dem Nachrichtendienst Cnet [1] verklagt Microsoft die in San Diego domizilierte Firma Lindows [2] wegen zu ähnlichem Produkte-Namen und will eine Änderung desselben gerichtlich erzwingen. Microsoft-Sprecher Jon Murchinson erläutert die Position aus Redmond: "Wir streben nicht einen Stop des Lindows-Projektes an. Vielmehr geht es darum, die Firma daran zu hindern, einen Namen für ihr Produkt zu verwenden, der bei den Konsumenten für Verwirrung sorgt und so gegen unser wertvolles Warenzeichen verstösst". Die Firma Lindows wurde vom MP3.com-Initiant Michael Robertson gegründet. Robertson meinte dazu, dies sei ein neuerlicher Versuch Microsofts, jegliche Windows-konkurrenzierende Innovation im Keime zu ersticken.
Lindows, der PCtip berichtet bereits darüber [3] , will den Brückenschlag zwischen Windows und Linux möglich machen. LindowsOS basiert auf Linux und soll durch einen angepassten WINE-Aufsatz (WINE lässt heute schon unter Linux Windows-Programme emuliert ablaufen) und eigene, proprietäre Programme in der Lage sein, neben Linux- auch Windows-Anwendungen ohne Anpassungen an Linux praktisch in originaler Windows-Geschwindigkeit ablaufen zu lassen. Es ist also ein Versuch, den Anwendern die Stabilität von Linux kombiniert mit der einfachen Bedienung von Windows anzubieten. Vor allem will so Lindows Kunden, die z.B. auf Microsoft Office nicht verzichten wollen, eine Alternative beim Betriebssystem anbieten und auf die Linux-Schiene holen.
Zum Jahresende 2001 ist dies wohl der letzte grosse Disput zwischen Microsoft und Linux-Firmen, wobei sich dies fürs nächste Jahr sicher nicht ändern wird. Der Kampf um Marktanteile und die Gunst der Endanwender dürfte auch in Zukunft für heisse Köpfe hüben wie drüben sorgen.



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