News 08.05.2012, 10:44 Uhr

Ein Facebook-Post ist wie Sex

Was haben ein Facebook-Eintrag und Sex gemeinsam:? Laut einer Studie von US-Hirnforschern sorgen sie in der derselben Hirnregion für Befriedigung.
Wenn ein User über sich selbst persönliche Dinge auf Facebook preisgibt, dann kann dies auf den User einen ähnlich psychischen Effekt haben wie Sex oder ein gutes Essen. Das haben Forscher der Harvard University in Cambridge (Massachusetts) in einer Studie herausgefunden, die nun in der Fachzeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America) veröffentlicht worden ist.
Die Forscher wollten untersuchen, warum so viele User so viele persönliche Dinge über sich im Internet und in sozialen Netzwerken preisgeben. Dazu wurden bei der Studie das Verhalten von rund 300 Leuten untersucht und analysiert. Dabei wurden die Probanden unter anderem dazu aufgefordert, persönliche Dinge über sich zu erzählen und dabei wurde eine funktionelle Magnetresonanztomographie durchgeführt, um die während des Erzählens aktivierten Hirnareale festzustellen. Dabei wurde festgestellt, dass das Gehirn seinen Besitzer belohnt, wenn er persönliche Dinge über sich erzählt und zwar genau auf die Art und Weise, wie er ihn bei Sex oder bei gutem Essen belohnt. Bei dem Menschen stellt sich während dieses Vorgangs also ein gutes Gefühl ein.
Andere Studienteilnehmer gaben an, auf zwischen 17 und 25 Prozent ihrer finanziellen Einnahmen verzichten zu können, wenn sie im Gegenzug ihren Mitmenschen persönliche Dinge über sich erzählen könnten. Laut den Forschern zeigt dies, dass Menschen den Drang verspüren, anderen Menschen etwas über sich selbst zu erzählen. So würden Menschen bis zu 40 Prozent der Redezeit verwenden, um über sich selbst zu erzählen.
Um zu erklären, wieso Menschen so gerne so viel über sich selbst erzählen, verweisen die Forscher auf andere Studien. Einige diese Studien hätten ergeben, dass wenn Person A der Person B über sich selbst erzählt, sich dann nicht nur Person A selbst mehr mag, sondern auch Person B mehr die Person A mag. Letztendlich hat das Ganze also mit der Bildung einer sozialen Bindung zu tun.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt


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