Tests 31.08.2018, 11:41 Uhr

Test: Asus GL12CM

Gaming-Tower müssen nicht gigantisch sein, um eine ordentliche Leistung abzuliefern. So viel beweist der Asus GL12CM.
Ein Nachteil leistungshungriger Gaming-Hardware ist der Platzaufwand, den eine entsprechende Kiste verursacht. Nur schon der Platz für eine leistungsfähige Grafikkarte ist nicht zu unterschätzen. Entsprechend sind Gaming-Tower oftmals riesig. Kompakte Gamer-PC, mehr im Konsolenformat, sind dafür schwächer und für anspruchsvolle Gamer genauso wenig eine Option wie Laptops. Mit dem GL12CM hat Asus eine ansprechende Mitte gefunden. Der Tower ist gross genug für starke Hardware mit Platz für ein sinnvolles Mass an Upgrades, aber nicht allzu überwältigend.

Design

Optisch erhält man mit dem GL12CM gewohnte Asus-Kost, wenn auch im ausgeschalteten Zustand ein wenig dezenter. Die Raumschiff-Optik ist noch immer da, allerdings hauptsächlich in Schwarz und Anthrazit gehalten. Farbakzente erhält man erst, wenn man den PC einschaltet. Dann beleuchten zwei LED-Streifen die Front des GL12CM in bunten Regenbogenfarben. Das ROG-Logo ist ebenfalls ausgeleuchtet. Die Beleuchtung lässt sich per Software anpassen.
Etwas dezenter als auch schon: Das Design des GL12CM
Interessant ist auch die Oberseite des Towers. Hier stehen Diffusor-Streifen von der Decke nach oben weg und lenken Gehäusewärme nach aussen ab. Sieht deutlich besser aus als ein Ventilator und dürfte ähnlich effizient sein. Auf der Front hilft ein magnetisch angebrachter Deckel, die Optik simpel zu halten. Unter dem Deckel verstecken sich ein DVD-Laufwerk und ein 2,5-Zoll-Laufwerkschacht für SSDs. Ein beliebtes Feature im E-Sport.

Ausstattung und Zubehör

Das bereits erwähnte DVD-Laufwerk dürfte mehr Retro-Gamer begeistern. Glücklicherweise bietet der GL12CM noch mehr. Auf der Front alleine sind vier USB-A-Anschlüsse (2× 2.0 und 2× 3.1), ein Audio-Steckplatz und ein Slot für SD-Karten angebracht. Alles angenehm platziert und gut erreichbar. Auf der Rückseite gibt es weitere acht USB-A-Steckplätze (davon 2× 2.0 und 6× 3.1). Dazu kommen Ethernet (RJ45), 5.1-Audio und S/PDIF. Für die Monitore sind die Anschlüsse der Grafikkarte verantwortlich. Das wären: zweimal HDMI, zweimal DisplayPort und einmal DVI.
Apropos Grafikkarte: Diese ist eine der etwas erstaunlichen Komponenten dieses PCs. Verbaut ist nämlich die ausgezeichnete, aber doch schon etwas ältere GeForce GTX 1080. Ja, die GTX 1080 ist den meisten aktuellen Herausforderungen gewachsen, allerdings für die Zukunft ein wenig fragwürdig. Kurz vor dem Launch einer komplett neuen Generation von Grafikkarten ist es sowieso schwierig, einen Gaming-PC für langfristige Nutzung zu empfehlen und dann eigentlich auch nur mit dem allerneusten Modell im Gepäck. Die GTX 1080 scheint da eine Sparmassnahme zu sein. Wahrscheinlich auch wegen der hohen GPU-Preise, welche dem Krypto-Boom geschuldet sind.
Interessant ist die Wahl einer GTX 1080 auch im Kontext der restlichen Hardware. Diese ist durchs Band sehr hochwertig. Taktgeber ist der ausgezeichnete Intel Core i7-8700K mit sechs Prozessorkernen à 3,7 GHz. Ein Modell, welches aus gutem Grund in fast jedem guten Gaming-PC von 2018 verbaut ist. Asus verbaut den 8700K zudem nicht in Standardkonfiguration, sondern auf 4,8 GHz übertaktet und wassergekühlt.
Zum Prozessor kommen 32 GB DDR4-RAM mit schnellen 2666 MHz. 16 GB wären für aktuelle Zwecke wohl noch genug, aber mit 32 ist man für die kommenden Jahre auf der sicheren Seite.
Der SSD-Tray dürfte vor allem bei E-Sportlern beliebt sein
Als Nutzspeicher gibt es zunächst ein 512-GB-SSD. Das ist genug für das Betriebssystem und die wichtigsten Games. Persönliche Daten und weniger latenzkritische Games packt man besser auf die 2-TB-HDD. Beide Speichermodule sind qualitativ stark. Das SSD verwendet das brandaktuelle M.2-Format mit PCIe/NVMe-Anschluss, die HDD dreht mit 7200 RPM. Viel mehr kann man nicht verlangen.
Naja, etwas mehr könnte man verlangen: Die mitgelieferte Peripherie (Maus und Tastatur) von Asus ist kaum zu gebrauchen und sollte so schnell wie möglich durch etwas Besseres ersetzt werden. Es sei denn, Sie mögen schwammige, aber dennoch schwer zu drückende Membrantasten, die kaum Feedback liefern.

Leistung

Wirklich spannend wird es aber erst, wenn man die Hardware in der Praxis loslässt. Hier sind unsere Testresultate anhand von vier relevanten Games:

Counter-Strike: Global Offensive

Maximale FPS  259
Minimale FPS  183
Durchschnittliche FPS  241
Maximale FPS  259
Minimale FPS  183
Durchschnittliche FPS  241
 

Overwatch

Maximale FPS  75
Minimale FPS  68
Durchschnittliche FPS  71
Maximale FPS  75
Minimale FPS  68
Durchschnittliche FPS  71
 

The Crew 2*

Maximale FPS  60
Minimale FPS  60
Durchschnittliche FPS  60
Maximale FPS  60
Minimale FPS  60
Durchschnittliche FPS  60
 *The Crew 2 limitiert die maximalen FPS auf 60.
Beklagen kann man sich anhand der verbauten Hardware wahrlich nicht. In allen drei Games schlägt sich der GL12CM bestens. Vor allem die übertaktete CPU macht sich im CPU-lastigen CSGO bemerkmar. Hier sind bei 2K-Auflösung und maximalen Einstellungen 240 FPS die Norm. In GPU-hungrigeren Games wie Overwatch und The Crew 2 bemerkt man die GTX 1080 als Engpass etwas besser. Die geleisteten 71 FPS in Overwatch sind nicht schlecht, aber für einen PC, der sich mit den Besten messen will, etwas knapp. Der niedrigere Preis kompensiert das zwar. Allerdings geht es ja nicht immer nur um den Preis.

Fazit

Der Asus GL12CM ist ein wenig merkwürdig. 80 Prozent des PCs sind reinste Power, ausgelegt auf optimale Performance. Aber bei den letzten 20 Prozent macht Asus einen Rückzieher und verbaut eine GTX 1080. Dass man aus preislichen Gründen keine Titan X verbaut, ergibt Sinn, aber die rund 200 Franken teurere 1080-Ti hätte mehr Sinn ergeben und wäre auch preislich absolut vertretbar gewesen. Dennoch bietet der GL12CM eine gute Basis mit ausgezeichneter Hardware. Wer auf USB-C verzichten kann und kein Problem damit hat, in ein bis zwei Jahren eine neue Grafikkarte zu kaufen, kann hier getrost zugreifen.

Testergebnis

Prozessor, SSD, Arbeitsspeicher, Gehäuse
Grafikkarte

Details:  Intel Core i7-8700K (Sechskern, 3,7 GHz, übertaktet auf 4,8 GHz), 32 GB DDR4-RAM bei 2666 MHz, 512 GB SSD (NVMe, M.2), 2 TB HDD (7200 RPM), 8x USB-A 3.1, 4x USB-A 2.0, Ethernet, 2x HDMI, 2x DP, DVI, 5.1 Audio, S/PDIF, DVD, 2,5"-SSD-Bay, Windows 10 Home

Preis:  Fr. 2413.-

Infos: 
asus.ch

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