News 07.11.2006, 12:45 Uhr

Analoges Fernsehen wird stark eingeschränkt

Die Kabel-TV-Betreiber setzen alle aufs digitale Fernsehen. Um Platz für das neue Angebot zu schaffen, soll die Zahl der analogen Sender in den nächsten Jahren kontinuierlich abgebaut werden.
Die Lancierung von Swisscoms Bluewin TV [1] hat die schweizerischen Kabel-TV-Betreiber aufgescheucht. Swisscable [2], der Verband der Kabel-TV-Unternehmen, hat am Dienstag eigens eine Medienorientierung einberufen, in der über die neue Konkurrenz und die künftige Strategie informiert wurde.
Der Verband gesteht ein, dass Bluewin TV zu einer verschärften Konkurrenzsituation führe, zeigt sich aber kämpferisch. "Die Lancierung von Bluewin TV führt zu einer verschärften Konkurrenzsituation für die Kabel-TV-Anbieter. Hier besteht nun Wettbewerb, nicht nur zwischen Kabelnetzen und Swisscom, sondern auch gegenüber Satellit und terrestrischer Verbreitung. Niemand hat hier noch ein Monopol. In dieser Situation sind wir gefordert, uns auf unsere Stärken zu konzentrieren", sagte Swisscable-Präsident Hajo Leutenegger. Als Stärken der Kabel-TV-Unternehmen sieht er die langjährige Erfahrung im Fernsehgeschäft, die Qualität von Bild und Ton, die hohe Abdeckung sowie die Nähe zu den Kunden.
Interessant ist die künftige Strategie der Kabel-TV-Betreiber: Analoges Fernsehen wird ab 2010 nur noch als reduziertes Basisangebot verfügbar sein. Pro Jahr sollen bis zu fünf Sender aus dem analogen Angebot herausfallen, um Platz für digitale Programme zu schaffen. Wer künftig eine grosse Auswahl an Sendern will, muss deshalb aufs digitale Fernsehen umsteigen und das kostet entsprechend. "Digitales Fernsehen ist teurer, weil digitale Qualitätsprogramme zunehmend nur noch gegen Entgelt - und nicht mehr gratis - erhältlich sind", so Hajo Leutenegger. Die Programmveranstalter würden damit die schwindenden Werbeeinnahmen kompensieren. Zudem biete digitales Fernsehen mehr Programme. Dies sei ein weiterer Kostenfaktor, genauso wie die Investitionen in die Infrastruktur, die Entschädigungen für Urheberrechte und die Bereitstellung eines Empfangsgerätes (so genannte Set-Top-Box).
Für Endkonsumentenbedeutet dies, dass Fernsehen in Zukunft einiges mehr kostet, ausser man bleibt beim abgespeckten analogen Programm.
Ausführliche Infos zum digitalen Fernsehen und zu Bluewin TV finden Sie im PCtipp 12/2006, der ab dem 21. November 2006 am Kiosk erhältlich ist.



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