Tests 02.04.2015, 09:51 Uhr

RHA T10i - In-Ear Kopfhörer mit viel Zubehör

Wer sich für diese In-Ear-Stöpsel entscheidet, braucht auch Fingerfertigkeit.
Ich stelle gleich zu Beginn dieses Tests klar: Ich bin kein Fan von In-Ear-Kopfhörern,  komme mit den Dingern einfach nicht klar. Keine Ahnung, woran es liegt – vielleicht sollte ich mal zum Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten. Vermutlich wird der dann feststellen, dass ich abnormal geformte Gehörgänge habe. Dass der rechte Gehörgang kleiner ist wie der Linke, oder verdreht ist. Denn nur so kann ich mir erklären, dass immer der rechte Ohrstöpsel nicht das macht, was ich will und früher oder später aus dem Ohr fällt. Das ist bei den Standard-iPhone-Kopfhöhrern so, ebenso bei den Audeo-Stöpsel von Phonak und ist auch bei den hier getesteten RHA T10i so. Aber nicht, dass jetzt jemand denkt, dass dies auf die Bewertung irgendwelchen Einfluss hat. Hat es nicht. Punkt. Denn der RHA T10i hat mich in einem Punkt wirklich überrascht und zwar äusserst positiv. Aber dazu später.
Metall, wohin man kuckt: Der RHA ist klar für Männer gedacht. In der inoffiziellen In-Ear-Gewichtsklasse belegt der T10i vermutlich «Superschwergewicht».

Zubehör

Zuerst zum Lieferumfang des T10i. Wie beim RHA MA600i (zum Test) gibt es beim T10i ein ganzes Set an Ohrstöpseln aus Silikon und Schaumstoff dazu. Das Austauschen bleibt nach wie vor eine fummelige Angelegenheit - für feinmotorisch unbegabte Menschen ein Graus. Zusätzlich mit dabei sind drei Tuning-Filter, die auf die Edelstahl-Kopfhörer geschraubt werden können. Man kann wählen zwischen Ausgeglichen (Reference), mehr Bass oder mehr Höhen (Treble). Das ganze Zubehör kann man in einem ebenfalls mitgeliefertem Lederetui verstauen.
Bei den Ohrstöpsel hat man sehr viel Auswahl - das Anbringen an den Kopfhörern ist ein wenig fummelig
Die Ohrstöpsel sind auf Grund des Metallspritzgusses ziemlich schwer, RHA liefert darum noch ein Kleidungsclip mit, mit dem man die Kabel befestigen kann. Das ist zu empfehlen, denn auch das Kabel und der Klinkenstecker (vergoldet) sind ebenfalls keine Leichtgewichte. Am Kabel ist eine Fernbedienung mit Mikrofon eingebaut, der volle Funktionsumfang wie lauter, leiser, Skip/Stop, Foto-Auslösung kann nur mit Apple-Geräten genossen werden. Das verbaute 360-Grad-Mikrofon erfüllt seinen Dienst ebenfalls wie gewünscht.
Die Filter-Aufsätze. Viel Show, wenig Effekt.

Klang

Jetzt zum Wesentlichen: Der Klang. Wie zu Beginn erwähnt, hat mich der RHA T10i positiv überrascht. Und ich kann anfügen - sehr positiv. Kaum zu glauben, wie differenziert und mit welchen Nuancen der Klang aus einem so kleinem Ding kommt. Und vor allem der Bass - grandios. Nachdem ich beide Filter ausprobiert habe, landete ich am Schluss wieder beim Filter «Reference». Da das Auswechseln viel Zeit kostet, ist ein sofort hörbarer Unterschied zwischen den Filtern kaum erkennbar. Er ist zwar gemäss Messungen durchaus vorhanden, aber ob solche Spielereien den stolzen Preis von 199 Franken tatsächlich rechtfertigen, muss jeder selber entscheiden. Hier setzt auch die leise Kritik an.
RHA spendiert auch noch ein vergoldeter Mini-Jack-Stecker.

Fazit

Weniger scheint in diesem Falle tatsächlich mehr. Das Auswechseln der Filter und Ohrstöpsel ist umständlich, der Filter-Effekt kaum hörbar. Und dem Kollegen hat sich sogar ein Filter aus der Fassung gedreht. Ziemlich dumm, wenn das im Gewusel am Zürcher Hauptbahnhof geschehen würde. Ich würde mir wünschen, RHA würde eine abgespeckte, günstigere Version des T10 ohne austauschbaren Filter vertreiben.

Testergebnis

Klang, Verarbeitung, Ohrstöpsel in verschiedenen Grössen
Gewicht, Preis

Details:  In-Ear-Kopfhörer mit 3 austauschbaren Tuning-Filtern, Fernbedienung (iOS-kompatibel), Set mit Ohrstöpsel

Preis:  199.--

Infos: 
www.rha-audio.com/de/

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Autor(in) Marcel Hauri



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