News 05.02.2013, 10:25 Uhr

Durch diese Kabel fliesst das Internet

Eine Karte zeigt alle Unterseekabel, die das World Wide Web in die hintersten Ecken der Welt bringen und die Kontinente miteinander verbinden.
Die Marktforschungsfirma TeleGeography hat die neuste Version ihrer «Submarine Cable Map» veröffentlicht – eine Karte über die Unterwasserkabel, die das Internet zwischen einzelnen Ländern und Kontinenten verbinden. Die Karte ist im Internet frei zugänglich, lässt sich beliebig zoomen und erinnert von der Aufmachung her an alte, historische Karten. Das zugrundeliegende Datenmaterial ist aber topaktuell: Die Karte zeigt alle wichtigen Unterwasserverbindungen weltweit, selbst einige noch nicht gebaute, aber geplante Verbindungen finden sich (grau).
Nebst den einzelnen Verbindungen zeigt die Karte anhand von Grafiken und Diagrammen auch, wann diese gebaut wurden und auf welchen Strecken am meisten Kapazität vorhanden ist. Die transatlantischen Verbindungen schwingen hier oben aus, aber auch die Leitungen unter dem Pazifik und jene, welche die Länder innerhalb des asiatischen Raums miteinander verbinden, bieten einiges an Kapazität. Ebenfalls noch auf einen beachtlichen Datendurchsatz kommen die Unterseekabel zwischen den USA und Lateinamerika.
Eine weitere Grafik zeigt, wie hoch die Latenz (Antwortzeit) zwischen verschiedenen Ländern ausfällt.



Kommentare
Avatar
Black_Wind
05.02.2013
Ich glaube kaum, dass es einen Anker gibt, der bis an den Meeresboden kommt, zumindest in offenen Meer. Zudem sind diese Recht gut geschützt und isoliert, vorallem in Küstennähe, wie man auch bei Wikipedia nachlesen kann. Hier ein paar Zitate diesbezüglich von Wikipedia: Die Glasfaserkabel liegen in einem Kupferrohr, welches mit wasserabweisendem Verbundstoff ausgegossen ist. Um dieses Kupferrohr liegt noch eine Röhre aus Aluminium zum Schutz vor dem Salzwasser, es folgen Stahlseile und, je nach Stärke des Schutzes, mehrere Schichten Kunststoff. Wikipedia: Vor den Küsten werden wegen des ansteigenden Meeresbodens und der damit verbundenen Gefahr von Beschädigung durch Schiffsanker oder Fischtrawler stärker armierte Kabel verwendet. Leider helfen auch diese Vorkehrungen nicht immer. Am 28. Februar 2012 kappte ein auf einen Liegeplatz im Hafen von Mombasa wartendes Schiff ein Unterseekabel mit seinem Anker und legte damit einen wesentlichen Teil der Internetanbindung Ostafrikas lahm Klar kanns vorkommen, dass ein Kabel gekappt wird, aber dies ist doch relativ selten. In Küstennähe werden die Kabel zudem vergraben, die liegen also nicht einfach so da.

Avatar
Kovu
05.02.2013
...zumal die Karte eigentlich ja nicht wirklich angibt, wo die Kabel liegen, sondern vielmehr die 'Verbindungen' anzeigt.

Avatar
swissmac
06.02.2013
Interessant ... aber was ich nicht ganz begreife ... wieso geht nicht längst alles über Satellit? Ist das nicht viel einfacher / billiger / schneller ... Wer kennt sich mit der Technik aus?

Avatar
jodelboy
06.02.2013
... aber was ich nicht ganz begreife ... wieso geht nicht längst alles über Satellit? Ist das nicht viel einfacher / billiger / schneller ... Wer kennt sich mit der Technik aus? Einfacher? Billiger? Schneller? Satelliten muss man erst einmal ins Weltall schiessen, wobei die Kosten für Raketen ja scheinbar explodiert sind. Atommüll will man nicht rausschiessen, "Internetsatelliten" aber schon :confused: Überleg dir mal, wieviele Satelliten man theoretisch benötigen würde für all die Daten, und was machst du wenn der Satellit kaputt geht? Billiger ist das garantiert nicht. Wobei ich nicht denke, dass das überhaupt möglich wäre.. Stell dir mal all die Wettereinflüsse vor. Die Antwortzeiten wären viel grösser als per Glasfaserkabel! Und: Wie zum Geier willst du zum Satelliten "uploaden"? Mit riesigen Parabolspiegeln auf jedem Kontinent? :cool: Die ganze Datensicherheit käme auch noch dazu. Soll wirklich alles durch die Luft gefunkt werden und somit für jeden zugänglich sein? :eek: Es ist doch viel simpler, mit einem Schiff ein paar tausend KM Kabel zu verlegen. Ich bezweifle, dass diese eine Angriffsfläche für Terroristen etc. bilden (ausser natürlich, sie besitzen U-Boote ;)).

Avatar
gucky62
06.02.2013
... aber was ich nicht ganz begreife ... wieso geht nicht längst alles über Satellit? Ist das nicht viel einfacher / billiger / schneller ... Wer kennt sich mit der Technik aus? Einiges spricht gegen die Sat Variante. - Störanfälliger (Solare Störungen, usw.) - Bandbreite begrenzt (Pro Transponder ist die Bandbreite nicht gerade riesig) - Hohe Signallaufzeiten (Einmal geostationären Orbit und zurück) = Latenz - Grennte Frequnzbereiche für Up- und Downlink nötig für Fullduplex Links - Energiebedarf - Infrastrukturbedarf (Da sind einige grosse Schüsseln nötig (Bodenstationen), Satelliten usw. - Lebensdauer ist bei Kabeln deutlich höher - usw. Spricht vieles für die Unterseekabel. Gruss Daniel

Avatar
swissmac
08.02.2013
Danke Vielen Dank für die sehr interessanten Infos.