News 30.09.2014, 06:20 Uhr

Labortests: iPhone 6 verbiegt sich gar nicht so leicht

Auf einem Youtube-Video ist zu sehen, wie einfach sich das iPhone 6 Plus verbiegen lässt. Nun geht Apple in die Offensive und beschreibt seine Materialtest. Eine US-Konsumentenschutz-Site stützt inzwischen die Darstellung der Herstellerin.
Apple hat Zweifel an der Stabilität seines neuen grossen iPhone-Modells zurückgewiesen und erstmals einen Blick in sein Testlabor gewährt. Lediglich neun Kunden hätten sich bisher über verbogene Geräte des Modells iPhone 6 Plus beschwert, erklärte der Konzern. Die Gehäuse der Geräte seien aus gehärtetem Aluminium hergestellt und auf alltagstypische Belastungen getestet worden. Sie seien zudem an mehreren Stellen mit Titan und rostfreiem Stahl verstärkt.

Video sorgte für Aufsehen

In den vergangenen Tagen hatte es im Internet Berichte über iPhones gegeben, die sich in der Hosentasche verformt hätten. Ausserdem sorgte ein Video für Aufsehen, in dem ein iPhone 6 Plus augenscheinlich mit blossen Händen verbogen wurde.

Apple gibt Journalisten Einblick ins Testlabor

In einem ungewöhnlichen Schritt für den traditionell geheimniskrämerischen Konzern erlaubte Apple am Donnerstag zudem einigen Journalisten Einblicke in sein Labor in Cupertino, wo die Stabilität der iPhones geprüft wird. Dazu gehörten die Technologieblogs «Recode» und «The Verge».
In dem Labor wird unter anderem simuliert, was mit einem iPhone passiert, wenn man sich draufsetzt, wie Apple erläuterte. Dabei werde sowohl weicher als auch harter Untergrund ausprobiert.

Drei-Punkte-Verbiegetest und Gewichttest

Ausserdem gibt es dort einen «Drei-Punkt-Verbiegetest», bei dem auf das iPhone in der Mitte Druck ausgeübt wird, während es auf der Ober- und Unterkante gestützt wird. Dabei sei ein iPhone 6 Plus unter einem Gewicht von 25 Kilogramm nicht dauerhaft verbogen, berichteten die Reporter. Es habe zwar unter dem Druck leicht nachgegeben, sei dann aber in die ursprüngliche Form zurückgekehrt.
Wenn ein Nutzer allerdings sehr viel Kraft an einigen nicht für Alltagsbelastungen typischen Stellen anwende, könne das iPhone verbiegen, erklärte Apples Chef für Geräte-Entwicklung, Dan Riccio. «Am Ende ist es so, dass wenn man genug Kraft aufwendet, um ein iPhone - oder jedes andere Telefon - zu verbiegen, es sich verformen wird», sagte Riccio dem Blog «The Verge».
Bei zwei weiteren demonstrierten Tests wurde ein Gewicht von zehn Kilogramm auf kleiner Fläche in die Mitte des iPhone-Rückens gedrückt sowie die Kanten der Apple-Geräte von Maschinen belastet.

Weitere Test-Site bestätigt Apples Darstellung

Die Warentester des US-Magazins «Consumer Reports» haben die Apple -Darstellung bestätigt, dass sich die neuen grossen iPhones doch nicht so leicht verbiegen wie zuletzt behauptet. In einem Test von «Consumer Reports» verformte sich das Gehäuse des Modells iPhone 6 Plus erst unter einem Gewicht von 40,8 Kilogramm (90 US-Pounds), berichtete das Magazin am Wochenende. Die kleinere Version iPhone 6, die von einem Amateur-Tester im Internet als stabiler dargestellt wurde, verbog sich schon vorher bei einem Gewicht von 31,7 Kilo (70 US-Pounds).



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