News 20.07.2016, 08:00 Uhr

So viele Anfragen erhielt Google von Regierungen

Die Zahl der Auskunftsgesuche von Schweizer Behörden an Google ist dieses Jahr so tief wie lange nicht. Was damit zusammenhängen könnte, dass derzeit fast jedes Gesuch abgelehnt wird.
Google hat seinen Transparenzbericht aktualisiert. Im zweiten Halbjahr 2015 erhielt der Internetkonzern 40'677 Anfragen von Regierungen weltweit nach Daten von 81'311 Nutzerkonten. Ein Anstieg um 35 Prozent gegenüber 2014. In 64 Prozent der Fälle gab Google die angefragten Daten auch raus, das ist ebenfalls mehr als noch im zweiten Halbjahr 2014 und auch als im ersten Halbjahr 2015.  
Die Tendenz hierzulande geht in die umgekehrte Richtung: Aus der Schweiz erreichten Google 69 Anfragen für 99 Nutzer/Konten. In lediglich 13 Prozent der Fälle erhielten die Behörden eine Auskunft. In den vergangenen Transparenzberichten lag die Zahl der Auskunftsgesuche im tiefen bis mittleren dreistelligen Bereich. Auch der Prozentsatz der vorgelegten Daten ist deutlich nach unten gegangen.
In einem Blog-Beitrag zum Transparenzbericht stuft Google das neue Datenaustauschabkommen Privacy Shield zwischen den USA und der EU als positiv für die Internetnutzer ein. Auch neue US-Gesetze würden Ausländer besser vor einer Überwachung in den USA schützen. «Die Unterschiede, die bisherige US-Datenschutz- und Überwachungsgesetze zwischen US-Bürgern und Ausländern machen, sind in einer Welt, in der Kommunikation in erster Linie über das globale Medium Internet erfolgt, überholt», schreibt Richard Salgado, Legal Director bei Google.

523 Millionen Links

Nicht nur auf Googles Transparenz will sich der Suchmaschinenbetreiber «Torrentfreak» verlassen. Er hat deshalb eine Studie veröffentlicht, die zeigt, wie viele Links Google dieses Jahr gelöscht hat. Das macht Google, wenn Rechteinhaber melden, dass auf Internetseiten Urheberrechte verletzt werden. Demnach erhielt das Unternehmen laut der Studie 2016 bislang über 523 Millionen DMCA-Meldungen (DMCA: Digital Millennium Copyright Act), um Links aus den Suchergebnissen zu löschen. Google entfernt nach eigenen Angaben 98 Prozent der gemeldeten Links.
Vor Kurzem veröffentlichte Google den Bericht «How Google Fights Piracy». Darin heisst es, dass DMCA-Meldungen innerhalb von sechs Stunden bearbeitet würden. Basierend auf den Meldungen würde man Seiten, zu denen es besonders viele Meldungen gibt, in den Suchergebnissen zurückstufen. 



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