News 24.07.2009, 08:35 Uhr

i-m.ch am Ende: Migros-Kunden empört

Den Musik-Dowloadshop i-m.ch der Migros gibt es nicht mehr. Kunden verlieren ihre Musik spätestens Ende 2011, wenn sie nicht reagieren.
Anfang 2005 eröffnete die Migros den Musik-Downloadshop i-m.ch. Exlibris, eine Tochterfirma des Konzerns, betrieb damals bereits einen eigenen Musikladen im Internet. Migros-Sprecherin Monika Weibel sagte damals zu PCtipp: «Wir glauben, dass es genug Platz für zwei Musik-Download-Dienste hat.» Sollte sich zeigen, dass nur ein Portal Erfolg hat, will sich die Migros für dieses entscheiden, so Weibel. Vier Jahre und vier Monate später war es soweit: Per Ende April 2009 hat die Migros i-m.ch geschlossen.
Grosses Schweigen
Diesen Beschluss hat die Migros allerdings nicht offiziell kommuniziert. Statt des Download-Shops erscheint auf der Webseite lediglich eine «Service information», die das Ende von i-m.ch ankündigt. Die Begründung lautet lapidar: «Ab April wird i-m.ch nicht mehr von Nokia betreut und deshalb geschlossen» – offenbar weil der finnische Riese seit Februar 2009 selbst den Nokia Music Store betreibt. Ein allfälliges Restguthaben erhalten Kunden rückerstattet – aber nur wenn sie sich über die E-Mailadresse imde.support@od2.com melden. Aber wie uns ein Leser berichtet, funktioniert das Zurückzahlen nicht zuverlässig.
Zudem können Nutzer des ehemaligen Migros-Shops gekaufte Titel nicht in den neuen Nokia-Store übernehmen und auch kein zweites Mal herunterladen. Nach wie vor steht für die gekauften Titel nur eine beschränkte Anzahl Lizenzen zur Verfügung, das heisst, die Musikstücke können nur auf wenigen Computern abgespielt werden. Laut Angaben der Migros ist es ausserdem nicht möglich, eine Sicherheitskopie der erworbenen Lizenzen zu erstellen. Wer also zum Beispiel durch einen Festplatten-Crash die gekauften Songs verliert, kann diese nicht wiederherstellen, falls kein Backup vorhanden ist.
Lizenz endet 2011
Die erwähnten Lizenzen seien nur noch bis Ende 2011 gültig, schreibt Migros. Danach will die Konzern die Server ausschalten. Das bedeutet, dass Nutzer die gekaufte Musik ab diesem Zeitpunkt nicht mehr hören können. Gemäss eines PCtipp-Lesers ist das aber bereits passiert. Er kann seine gekaufte Musiksammlung nicht mehr benützen.
Keine Stellungnahme
PCtipp hat bei der Migros um Stellungnahme gebeten. Laut Sprecherin Monika Weibel war dies allerdings aufgrund von Ferienabwesenheiten nicht möglich, obwohl das Unternehmen seit dem 15. Juli bis heute Zeit dafür gehabt hätte. Konkret stellte PCtipp der Migros folgende Fragen:
» Wie viele Kunden sind davon betroffen?
» Weshalb können Kunden die Musik nicht zum neuen Music-Store portieren?
» Wieso wird das Restguthaben den Kunden nicht automatisch ausbezahlt? Die Kunden müssen sich bei einer E-Mail-Adresse melden, die weder Migros noch i-m.ch zugeordnet werden kann.
» Wie viele Lizenzen erwarben Kunden beim Kauf von Musik via i-m.ch und wieso sind diese nur noch bis Ende 2011 gültig?
» Sie empfehlen den Betroffenen, die Musik auf CDs zu brennen, um sie auch im Jahr 2012 noch hören zu können. Das bedeutet Zusatzinvestionen. Stellen Sie Kunden deshalb kostenlos CDs zur Verfügung oder entschädigen Sie diese anderweitig?
Hinweis: Sobald die Ferien vorbei sind und wir Antworten zu diesen Fragen erhalten, veröffentlichen wir diese umgehend.
Lesen Sie als Betroffener unsere Tipps zum Umgehen der Lizenzierung. Auf der nächsten Seite gehts weiter.

Autor(in) Reto Vogt



Kommentare
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Masche
24.07.2009
Sie empfehlen den Betroffenen, die Musik auf CDs zu brennen, um sie auch im Jahr 2012 noch hören zu können. Das bedeutet Zusatzinvestionen. Stellen Sie Kunden deshalb kostenlos CDs zur Verfügung oder entschädigen Sie diese anderweitig? Das Brennen auf CD ist wegen der Vermeidung von Qualitätsverlusten m.E. immer noch eine wesentlich bessere Lösung als das analoge Überspielen mit z.B. No23, wie es PCTipp empfiehlt. Wenn man dabei RW-CDs einsetzt, die man nach dem Brennen rippt, so kann man diese wiederverwenden. Der Zeitbedarf für das Brennen und anschliessende Rippen ist vermutlich erst noch geringer, als die qualitativ schlechtere analoge Aufnahme, welche zwangsweise in Echtzeit erfolgen muss.

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maedi100
24.07.2009
OWND BY DRM. Von mir aus gesehen sind beide Varianten (no23 und Brennen) nicht toll. Bei no23 musss alles neu getaggt werden. Beim CD brennen muss dafür nachher die Musik neu gerippt werden, was Qualitätsverlust bedeutet. Wenn der Anbieter den Kunden wirklich entgegenkommen möchte, muss er allen Kunden FLAC Versionen der gekauften Stücke zum Download anbieten.

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Masche
24.07.2009
Beim CD brennen muss dafür nachher die Musik neu gerippt werden, was Qualitätsverlust bedeutet.Das hängt ganz davon ab, in welchem Format gerippt wird. Wird die Musik als im Wave-Format gerippt, so gibt es definitiv keinen Qualitätsverlust. Mit dem geeigneten Tool kann auch gleich ins FLAC-Format gerippt werden. Beides macht aber wenig Sinn, da die ursprünglich gekaufte Version ja bereits im verlustbehafteten WMA-Format heruntergeladen wurde, das heisst, der Qualitätsverlust hat schon stattgefunden. Aus diesem Grund wird sicherlich auch nicht auf die Forderung eingegangen, die Musik nochmals im FLAC-Format zur Verfügung zu stellen. Das wäre ja viel bessere Qualität als ursprünglich gekauft. Zudem frage ich mich, wie viele Kunden mit FLAC etwas anfangen können. Sie wollen doch meistens ihre Musik auf dem Handy oder MP3-Player anhören. Wieviele dieser Geräte gibt es, welche FLAC verstehen?

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Desktop
24.07.2009
Gemein ... ... aber doch jeder ein bisschen selber schuld. DRM sucks!

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WMPlayer
24.07.2009
na ja... bin auch kein Fean von Nokia Music Store... habe zu meinem handy 25 Gratis Lieder bekommen... Gut, ich hatte mir den code eingegeben... hatte somit 37.50Fr. als guthaben... ich hatte mir ein Album gedownloadet für 15.- Fr... danach hatte ich gerade noch 7.50Fr! die zogen mir einfach das doppelte ab... na ja, nicht so schlimm weils ja gratis ist... aber habe ihenen geschrieben ins Nokia Care Zenter... noch keine Antwort... über eine woche... na ja, nun habe ich mir mittlerwielen auch noch ein lied gedownloadet... für 1.50... na ja noch 6Fr... wenigstens dies richtig berechnet... Hoffe mal das ich die 15.- wieder bekomme...

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kofi2k
24.07.2009
Nunja, wer bei i-m eingekauft, den bringt das auch nicht weiter... trotzdem, haste ja nicht ganz unrecht. Die Idee mit dem CD brennen ist gut, geht aber auch nicht bei allen - gewisse verbieten in ihrer Lizenz (per DRM) durchgesetzt, dass die Stücke nicht einmal gebrannt werden können - dann bleibt in der Tat nur No.23. Aber so wies ausschaut, geht das mit dem brennen - und da geht es auch noch einfacher statt physische CDs zu brennen! Man "brenne" sich die CD statt physisch als Image: Nero hat etwa den virtuellen Recorder, andere erlauben das direkte erstellen eines ISOs. Sobald man das Image der Audio-CD hat, kann man diese mit einem Laufwerks-Emulator wie Daemon-Tools laden und wieder am besten als FLAC rippen. Wie mans anstellt, die Metadaten gehen mit grosser Wahrscheinlichkeit verloren, aber dafür hat man nachher freie Daten ohne Verluste. Mit FLAC kann man Metadaten wieder einfügen, bei WAV nicht, also besser direkt machen. Alternative (ungetestet): vielleicht lassen sich die Metadaten ins CD-TEXT vor dem brennen übernehmen, sicher nicht alle aber die wichtigsten. Die können beim rippen wieder eingelesen werden. Im Prinzip passiert dasselbe wie mit den CD-R(W)s, aber da alles auf der Festplatte passiert, ist das x Mal schneller als eine CD zu brennen. Hoffe, das kann helfen :)

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WMPlayer
24.07.2009
Nunja, wer bei i-m eingekauft, den bringt das auch nicht weiter... trotzdem, haste ja nicht ganz unrecht. Die Idee mit dem CD brennen ist gut, geht aber auch nicht bei allen - gewisse verbieten in ihrer Lizenz (per DRM) durchgesetzt, dass die Stücke nicht einmal gebrannt werden können - dann bleibt in der Tat nur No.23. Aber so wies ausschaut, geht das mit dem brennen - und da geht es auch noch einfacher statt physische CDs zu brennen! Man "brenne" sich die CD statt physisch als Image: Nero hat etwa den virtuellen Recorder, andere erlauben das direkte erstellen eines ISOs. Sobald man das Image der Audio-CD hat, kann man diese mit einem Laufwerks-Emulator wie Daemon-Tools laden und wieder am besten als FLAC rippen. Wie mans anstellt, die Metadaten gehen mit grosser Wahrscheinlichkeit verloren, aber dafür hat man nachher freie Daten ohne Verluste. Mit FLAC kann man Metadaten wieder einfügen, bei WAV nicht, also besser direkt machen. Alternative (ungetestet): vielleicht lassen sich die Metadaten ins CD-TEXT vor dem brennen übernehmen, sicher nicht alle aber die wichtigsten. Die können beim rippen wieder eingelesen werden. Im Prinzip passiert dasselbe wie mit den CD-R(W)s, aber da alles auf der Festplatte passiert, ist das x Mal schneller als eine CD zu brennen. Hoffe, das kann helfen :) guter tipp... :) dachte nur einmal das Daemon-Tool illegal in der schweiz ist? O . o

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maedi100
24.07.2009
guter tipp... :) dachte nur einmal das Daemon-Tool illegal in der schweiz ist? O . o Who cares? Wenn du es nur für legale Zwecke wie CD Rippen / DVD Rippen verwendest, wo ist das Problem? Btw, Nero hat auch ein virtuelles Laufwerk : Nero Image Drive (Nero macht NRG Images, diese können mit CD Burner XP zu ISOs gemacht werden).

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WMPlayer
24.07.2009
Who cares? Wenn du es nur für legale Zwecke wie CD Rippen / DVD Rippen verwendest, wo ist das Problem? Btw, Nero hat auch ein virtuelles Laufwerk : Nero Image Drive (Nero macht NRG Images, diese können mit CD Burner XP zu ISOs gemacht werden). :D okay ^^ also das von nero wird mir nie im "Arbeitsplatz / Computer" angezeigt ^^ na ja egal :)

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maedi100
24.07.2009
:D okay ^^ also das von nero wird mir nie im "Arbeitsplatz / Computer" angezeigt ^^ na ja egal :) du musst es auch zuerst einschalten. Beim Nero Startmenü suchen.