News 07.09.2017, 06:44 Uhr

Wieder mehr Handy-Abo-Fallen

Seit Januar beschweren sich wieder mehr Kunden bei der Telko-Schlichtungsstelle Ombudscom über merkwürdige Positionen in ihren Telefonrechnungen.
Kaum noch überschaubar: Viele Dienstleistungen wie Briefmarkenbestellungen oder gar das Getränk aus dem Selecta-Automaten kann man heute statt über die Kreditkarte auch bequem per SMS bezahlen. Abgerechnet wird dann über die Telefonrechnung. Allerdings scheint es eine zunehmende Zahl an Kunden zu geben, die der Ansicht sind, dass ihnen zu Unrecht Dinge in Rechnung gestellt worden sind. Wie in den Vorjahren betrafen die meisten Beschwerden bei der Telko-Schlichtungsstelle Ombudscom unerwünschte kostenpflichtige Abonnements, die mittels SMS oder anderen Bezahlfunktionen verrechnet wurden. Unser Schwestermagazin Computerworld berichtete.

«Das war ich doch gar nicht»

Wie Telecom-Ombudsmann Oliver Sidler gegenüber der NZZ am Sonntag sagte, verzeichne man seit Anfang Jahr rund 750 Fälle zum Thema Mehrwertdienste. Konkret gehe es meist um Abonnements aus dem Bereich Erwachsenenunterhaltung. Trete man mit den Anbietern in Kontakt, so würden diese meist nicht einmal reagieren. «Ich bin davon ausgegangen, dass sich das Problem weitgehend lösen wird, aber das ist ganz offensichtlich nicht der Fall», sagt Sidler. 

Handy-Abo-Beschwerden lassen nicht nach

Mitte 2015 hat das Bakom (Bundesamt für Kommunikation) schärfere Richtlinien zum Schutz vor Abo-Fallen eingeführt. Für besondere Aufregung sorgte damals ein ehemaliger Vertragspartner der Swisscom-Bezahlplattform Easypay. Handy-Besitzer beklagten sich damals, versehentlich ein Abo für Sexfilme eines Dienstanbieters in London abgeschlossen zu haben, nachdem bekannt wurde, dass die WAP-Billing-Schnittstelle der Swisscom von einem (ehemaligen) Partner missbräuchlich umgangen wurde. Seither (im April 2016) hat Swisscom einen neuen Prozess eingeführt, bei dem eine doppelte Bestätigung für den Bezug solcher Dienste nötig wird. Seither hätte sich die Anzahl der Beschwerden minimieren müssen – eigentlich.

So schützen Sie sich vor Handy-Abo-Fallen

Eine Möglichkeit ist auch, dass Missetäter kreativer werden beim Ausspionieren von Rufnummern. So warnte auch die Swisscom selber Anfang Ende Jahr auf Facebook vor einer neuen Betrugsmasche, bei der Kunden über gehackte Facebook-Profile gebeten werden, ihre Handy-Nummer weiterzureichen, um per SMS-Code Einkäufe auf Swisscom zu autorisieren.
Wie Sie sich vor Handy-Abo-Betrügen schützen, lesen Sie in unserem (zeitlosen) Beitrag «So schützen Sie sich vor Handy-Abo-Fallen».

Autor(in) Simon Gröflin



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