Tests 25.10.2012, 11:00 Uhr

Im Test: Xbox Music

PCtipp hat den brandneuen Musikdienst Xbox Music von Microsoft genau unter die Lupe genommen und zeigt, wo Stärken und Schwächen liegen.
Im PCtipp 12/2012, der am 13. November am Kiosk erscheint, werden zahlreiche Musikdienste auf Herz und Nieren getestet. Da Xbox Music von Microsoft erst nach Redaktionsschluss lanciert wurde, konnte er im Artikel nicht mehr berücksichtigt werden. Sämtliche Testergebnisse finden Sie deshalb hier.
Vor knapp zwei Wochen hat Microsoft seinen neuen Musikdienst vorgestellt. Der Clou: Die Songs können sowohl gemietet als auch gekauft werden. So ist es gegen eine monatliche Gebühr möglich, das ganze Sortiment auf- und abzuhören, ohne das zusätzliche Kosten entstehen. Der Haken dabei ist allerdings, dass sich die Songs nach Beendigung des Abonnements nicht mehr abspielen lassen. Auch andere Musikabos wie Spotify oder Simfy funktionieren nach diesem Schema. Zusätzlich bietet Microsoft aber die Möglichkeit, Songs zu kaufen - analog zu den Musikonlineshops iTunes, Amazon oder Ex Libris. Diese Songs werden als MP3 mit 256 Kbit/s heruntergeladen und gehören tatsächlich dem Nutzer.
Sortiment
Die Musikdienste bewerben Ihr Angebot, indem sie eine möglichst hohe Songauswahl versprechen. So spricht Microsoft von über 30 Millionen Songs international. Da aber nicht alle in jedem Land zur Verfügung stehen, ist die tatsächliche Auswahl deutlich kleiner. Als Beispiel: Sogar in den USA umfasst das Sortiment «nur» 18 Millionen Songs. In der Praxis sagen diese Zahlen wenig aus. Wichtig ist vielmehr, welche Künstler vertreten ist. Nicht alle stehen auf die zahlreichen Garagenbands um die Ecke.
Im Test hat PCtipp deshalb eine Auswahl von zehn verschiedenen Alben zusammengestellt. Dabei wurden die aktuelle Hitparade, Schweizer und deutsche Musik, Alben aus den 90er-Jahren sowie Evergreen-Platten berücksichtigt. Konkret sind dies: Bligg - Bart aber herzlich, Bon Jovi - Keep The Faith, Die Ärzte - Auch, Elvis Presley - Elvis Is back, No Doubt - Push And Shove, P!nk - The Truth About Love, Sophie Hunger - 1983, The Beatles - A Hard Day's Night, The Kelly Family - Over The Hump, Xavier Naidoo - Telegramm für X.
In der Schweizer Version von Xbox Music sind sieben der zehn getesteten Alben erhältlich – sowohl «Die Ärzte» als auch «The Beatles» fehlen komplett. Damit liegt Xbox Music verglichen mit anderen Abodiensten wie Spotify punkto Sortiment zwar vorne. Vergleicht man das Angebot aber mit Musikonlineshops wie iTunes oder Amazon, ist die Microsoft-Plattform nur mittelmässig bestückt. Der iTunes-Store von Apple hat beispielsweise alle Testalben im Angebot.
Komfort
Wenig Punkte holt Xbox Music bei der Bedienung sowie bei der Plattformunterstützung. Zwar ist der Dienst in Windows 8 direkt in die Musik-App integriert, die Bedienung ist aber zumindest auf Desktop-PCs sehr umständlich. Auch die Preise einzelner Alben oder Songs sind nicht direkt ersichtlich, sondern erst kurz vor der Bezahlung. Hier gibt es eindeutig Verbesserungspotenzial.
Der grösste Schwachpunkt ist jedoch die Unterstützung von Geräten und Betriebssystemen. Da Microsoft den Dienst nutzt, um Windows 8 und Windows Phone 8 zu bewerben, kann er mit älteren Windows-Betriebssystemen nicht genutzt werden. Das ist ärgerlich – speziell wenn man den Abodienst auch gerne auf seinem Zweitcomputer mit Windows 7 nutzen möchte. Hier wäre zumindest ein Webplayer im Browser wünschenswert, wie ihn auch andere Abodienste bieten. Positiv ist dafür die Integration in die Xbox-Spielkonsole, die damit einen weiteren Schritt in Richtung Multimediacenter macht. Apps für iOS und Android sollen zudem Ende des Jahres präsentiert werden.
Wer über Xbox Music MP3-Dateien kauft, kann diese natürlich auf jedem System uneingeschränkt abspielen.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.