Tests 07.11.2013, 12:08 Uhr

Test: MacBook Pro 13" Retina

Mobilität und neuste Technik: Das neue MacBook Pro 13" wendet sich an digitale Nomaden mit hohen Ansprüchen.
Bis anhin konnte man bei den Apple-Notebooks zwischen zwei Ansätzen wählen: Die Pro-Linie bot Leistung satt und ein hoch aufgelöstes Retina-Display; den Preis dafür kaufte bezahlte man nicht nur mit Geld, sondern auch mit einem Mehrgewicht. Das MacBook Air wiederum war deutlich leichter und kompakter, aber man musste mit gewissen Einschränkungen leben; dazu gehören ein Display in der Standard-Auflösung oder maximal 8 GB RAM.
Mit dem MacBook Pro 13 Zoll verschwimmen diese Grenzen: Äusserlich ist es kompakt, trägt das Aussehen der Pro-Reihe und punktet mit einem hochauflösenden Retina-Display. Gleichzeitig wiegt das Gerät mit 1.57 kg gerade einmal 220 Gramm mehr, als das MacBook Air. Hinzu kommt, dass die beiden Geräte auch preislich praktisch auf Augenhöhe liegen. Wir werden am Schluss noch einmal darauf zurückkommen.

Ausgepackt und losgelegt

Im Lieferumfang ist kein physisches Medium enthalten. Stattdessen ist das Gerät mit dem neusten Betriebssystem OS X 10.9 «Mavericks» ausgestattet. Sollte etwas schief gehen, lässt sich das MacBook Pro von der Rettungs-Partition starten. Anschliessend kann die SSD repariert oder formatiert werden. Im zweiten Fall wird anschliessend eine frische Kopie des Systems direkt von den Apple-Servern aufgespielt.
Das MacBook Pro mit 13 Zoll grossem Retina-Display
Das MacBook Pro wird vorkonfiguriert geliefert. Nach dem Einschalten muss lediglich der Einrichtung-Assistenten durchlaufen werden, der bei der Konfiguration des WLANs und der Einrichtung des ersten Kontos hilft. Dieser Prozess dauert keine drei Minuten.
Zum Schluss werden noch Updates von etwa 240 MB eingespielt. Dabei macht das System automatisch darauf aufmerksam, dass die Apple-Anwendungen Pages (Textverarbeitung), Numbers (Tabellenkalkulation) und Keynote (Präsentation) zum Download bereitstehen. Diese drei Büroprogramme gehören neuerdings zum Lieferumfang jedes Macs. Auch dazu später mehr.
Der Hinweis auf das kostenlose iWork-Paket ist nicht zu übersehen

Technisch auf dem neusten Stand

Wie bei Apple üblich, werden die Notebooks bei einer Überarbeitung auf den allerneusten Stand gebracht. Trotzdem lohnt es sich, die eigenen Bedürfnisse genau zu analysieren. Denn die Entscheidung über die Hardware-Ausstattung ist endgültig, weil sich das Gerät später nicht mehr aufrüsten lässt – noch nicht einmal beim Arbeitsspeicher.
Vollgepackt und verleimt: Das MacBook Pro lässt sich nachträglich nicht mehr aufrüsten (Bild: Apple)
Das von uns getestete MacBook Pro war mit einem Intel Core i5 «Haswell» ausgestattet. Der Takt beträgt bei normaler Auslastung 2.4 GHz und wird bei anspruchsvollen Rechenaufgaben automatisch auf 2.9 GHz erhöht. Als Grafikkarte kommt die «Intel Iris Graphics» zum Einsatz, die im Vergleich zum Vorgänger um etwa 90 % zugelegt hat.
Das Ende der optischen Medien ist bei Apple beschlossene Sache, und so wird auch das neue MacBook Pro ohne DVD-Laufwerk ausgeliefert. Wer dringend auf ein solches Gerät angewiesen ist, kann ein externes Laufwerk für 89 Franken im Apple Store nachbestellen.
Keine Kompromisse wurden hingegen beim Flash-Speicher eingegangen. Die 256 GB grosse SSD verwendet eine schnelle PCIe-basierte Verbindung, was laut Apple auf eine 60 prozentige Verbesserung gegenüber dem Vorgänger hinausläuft.

Batterielaufzeit

Die Batterielaufzeit wird von Apple mit bis zu 9 Stunden angegeben – ein Wert, der von uns nicht erreicht wurde. Nach 7 Stunden und 42 Minuten verabschiedete sich das Gerät in den Tiefschlaf. Allerdings nahmen wir keine Rücksicht auf die Bildschirmhelligkeit. Die Arbeiten bestanden aus einer Mischung aus schreiben, surfen sowie einigen leichten Photoshop-Arbeiten.
Das sollte für einen einzelnen Arbeitstag reichen. Allerdings muss man das Batteriesymbol völlig neu zu interpretieren lernen. Was nach dem baldigen Koma des Rechners aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ansehnliche Leistungsreserve:
Was zuerst nach baldigem Blackout aussieht, entpuppt sich als komfortable Reserve

Die Anschlüsse

Alle wichtigen Anschlüsse sind direkt im Gehäuse verbaut. Alle zweitrangigen Verbindungen werden über Adapter hergestellt. Eingebaut sind unter anderem zwei USB-3.0-Anschlüsse, Bluetooth 4.0, WLAN (802.11ac) sowie ein SDXC-Slot für Foto-Speicherkarten. Ausserdem:
HDMI. Der HDMI-Anschluss kann Videos natürlich mit 1080p ausgeben. Ausserdem werden die Auflösungen 3840 x 2160 (bis 30Hz) und sogar 4096 x 2160 (bis 24Hz) unterstützt. Bereits die mittlere Auflösung reicht, um einen der brandneuen 4K-Fernseher (Ultra-High-Definition) zu befeuern.
Kopfhörer mit optischem Ausgang.  Die 3,5 mm Klinkenbuchse auf der linken Seite gibt den Ton analog und in Stereo aus. Wird jedoch ein optisches Kabel angeschlossen, erfolgt die Ausgabe digital und – falls vorhanden – mit 5.1 Raumklang. Und wenn ein iPhone-Headset angeschlossen wird, kann die iTunes-Wiedergabe über die Mikrofon-Kapsel gesteuert werden.
Fernsteuerung von iTunes mit dem iPhone-Headset
Thunderbolt. Am Wichtigsten sind jedoch die beiden Thunderbolt-2-Anschlüsse. Sie sind gleichzeitig Display-Port-kompatibel, sodass sich zwei weitere Monitore mit einer maximalen Auflösung von 2560 x 1600 Pixel betreiben lassen – entweder gespiegelt oder als Erweiterung der Arbeitsfläche.
iSight-Kamera. Die iSight-Kamera arbeitet mit der HD-Auflösung von 720p. Sie kann nicht nur für Videochats verwendet werden, sondern neuerdings auch für die Erkennung von iTunes-Gutscheinen. (Mehr dazu hier.)
Mit der iSight-Webcam lassen sich auch iTunes-Gutscheine einlesen
Adapter ohne Ende. Und dann ist da noch die schier endlose Auswahl an Adaptern für die Thunderbolt-Anschlüsse. Diese lassen sich im Apple Store bestellen und umfassen Verbindungen wie Ethernet, VGA, DVI, Firewire und mehr. Jeder Topf findet seinen Deckel.
Mit dem passenden Adapter ist der Thunderbolt-Anschluss für so manches gut. Im Bild: VGA und Gigabit-Ethernet
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Kommentare
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stebra
07.11.2013
Wie schreibt man einen Kommentar? Hat das Gerät Touchscreen? Ist dies hier zum Kommentar schreiben? Ich will nichts zum Touchscreen schreiben, sondern darauf aufmerksam machen, dass der Audio-Ausgang sehr vielseitig sein kann, aber wahrscheinlich, wie an meinem MacBook Pro festgestellt, eben kein Eingang ist und dies vollständig fehlt!

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Janis Berneker
08.11.2013
Ich will nichts zum Touchscreen schreiben, sondern darauf aufmerksam machen, dass der Audio-Ausgang sehr vielseitig sein kann, aber wahrscheinlich, wie an meinem MacBook Pro festgestellt, eben kein Eingang ist und dies vollständig fehlt! Laut Apple-Seite unterstützt Apple das Mikrofon des iPhone-Headsets: Kopfhöreranschluss -Unterstützung für das Apple iPhone Headset mit Fernbedienung und Mikrofon Von dem her sollten iPhone-kompatible Headsets eigentlich mit Mikrofon funktionieren. Getestet hab ichs aber nicht. @zwan33: Ne, Touchscreen hat das Macbook keines. Da muss dass Touchpad herhalten, das aber ziemlich gross ist.

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Charlito
08.11.2013
Leider brauch Du fast immer ein Adapter bei Nein-Mac Geräte, nimmt dein Kabel und fragt bei ein Mac-Shop… Genügt Eingang (und Ausgang) sind dabei: USB -Anschlüsse HDMI -Anschluss Evt. Thunderbolt So kannst du in wenigen Minuten ein komplettes professionelles Studio aufbauen – mit deinem MacBook Pro als Schaltzentrale im Mittelpunkt. http://de.wikipedia.org/wiki/High_Definition_Multimedia_Interface http://de.wikipedia.org/wiki/Thunderbolt_%28Schnittstelle%29 Gruss Charlito