News 06.03.2014, 13:45 Uhr

Bildarchiv stellt 35 Mio. Bilder «gratis» zur Verfügung

Getty Images stellt fast die gesamte Bilddatenbank für den nicht kommerziellen Gebrauch kostenlos zur Verfügung. Doch die Sache hat einen Haken.
Der Bildanbieter Getty Images definiert den Markt der Stock-Fotografie neu. Im Kampf gegen Piraten und unwissende Blogger gibt Getty fast den gesamten Bildkatalog für den Privatgebrauch frei. Ab dem 6. März können Getty-Bilder lizenzfrei über ein spezielles Embedding-Tool in jede Webseite eingebaut werden.
Getty Images stellt ab sofort fast die komplette Bilddatenbank kostenlos zur Verfügung
Von der Öffnung erhofft sich Getty mehr Kontrolle über die Bilder. Statt Bilder von der Webseite herunterzuladen und dann, von Getty kaum verfolgbar, in einem Blog zu posten, sollen Privatnutzer das neue Embedding-Tool verwenden. Ähnlich wie bei YouTube-Videos wird das Bild in einen <iframe>-Tag gesetzt und über einen Quelltexteditor in den Blog oder die Webseite eingefügt. So erhält Getty weitaus mehr als nur ein Bild mit Wasserzeichen auf der Webseite des Bloggers.
Getty kann den Inhalt des iFrames praktisch komplett steuern. So kann der Bildanbieter nicht nur auf die eigene Seite verlinken und dort Lizenzbestimmungen für kommerzielle Nutzer anzeigen. Auch Werbung kann geschaltet werden, wie das YouTube bereits seit Längerem tut. Wie genau die Werbung in die eingebetteten Bilder kommen soll, ist bei Getty noch nicht klar. Neben nicht kommerziellen Nutzern ist das Verwenden der Bilder auch für redaktionelle Inhalte kostenfrei.

Vor- und Nachteile für Getty-Nutzer

Der grösste Vorteil ist offensichtlich: der Preis. Die Bibliothek von Getty Images enthält über 35 Millionen Bilder in professioneller Qualität zu allen erdenklichen Themen. Für Private, die oftmals kein Budget für Bildlizenzen haben, ist dieses Angebot ein grosses Plus.
Der Embed-Code gibt Getty Images mehr Kontrolle als zuvor
Ansonsten gibt es für den durchschnittlichen Blogger aber nicht viel Gutes. Da die Bilder nur per Embed-Code verwendet werden dürfen, sind Änderungen am Bild ausgeschlossen. Gerade für Ersteller von Collagen oder Memes macht dies das Angebot nutzlos. Zudem wird die Verwendung des Bildes durch den iFrame stark eingeschränkt. Bildergalerien unterstützen beispielsweise kaum eingebettete Bilder.
Ein weiteres Problem mit den eingebetteten Bildern ist das grosse Mass an Kontrolle, das Getty für sich behält. Mit dem Einbetten eines iFrames bietet jeder Blogger Getty die Möglichkeit, Werbung zu schalten. Was für Getty wohl der Kern des neuen Geschäftsmodells darstellt, ist für Blogger eher mühsam.



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