News 24.10.2011, 09:38 Uhr

Steve Jobs hat Android gehasst

Aus der neuen Biografie über Steve Jobs geht hervor, dass er das Ziel gehabt hat, Google Android zu vernichten. Zudem hat Jobs offenbar eine medizinische Fehlentscheidung bedauert.
Am heutigen Montag erscheint in den USA eine neue Biografie über Steve Jobs. Für die Erstellung des Buchs stand Jobs dem Autor Walter Isaacson stundenlang Rede und Antwort. Die Nachrichtenagentur «The Associated Press» hat das Buch bereits vor der Veröffentlichung erhalten und zitiert daraus. «Wenn ich muss, verwende ich meinen letzten Atemzug dafür und werde jeden Penny der 40 Milliarden Dollar auf Apples Konto ausgeben, um diese Ungerechtigkeit zu korrigieren», erklärte Jobs gegenüber Isaacson seinen festen Willen, das Google-Betriebssystem Android vom Markt zu verdrängen: «Ich werde Android zerstören, denn es ist ein gestohlenes Produkt. Ich bin bereit zum thermonuklearen Krieg.»
Der damalige Google-Chef Eric Schmidt wollte sich aussergerichtlich mit Apple einigen und traf sich deshalb mit Steve Jobs. Bei dieser Gelegenheit sagte Jobs Anfang 2010 zu Schmidt: «Ich will euer Geld nicht. Ihr könntet mir fünf Milliarden Dollar anbieten und ich würde es nicht nehmen. Ich habe genug Geld. Ich will, dass ihr damit aufhört, unsere Ideen in Android zu verwenden. Das ist alles, was ich will.» Damit werden die Beweggründe Apples klar, vehement vor Gericht gegen Hersteller von Android-Geräten wie HTC und Samsung vorzugehen. Es handelt sich hierbei aber nur um einen Stellvertreterkrieg, denn der wahre Gegner heisst Google.
Mit Bedauern blickte Jobs laut «The Associated Press» auf die Zeit zwischen der Krebsdiagnose im Oktober 2003 und der Operation neun Monate später zurück. Denn zunächst hatte Jobs versucht, der Erkrankung mit alternativen Heilmethoden beizukommen, anstatt sich sofort operieren zu lassen. Von der Nachrichtenagentur befragte Krebsmediziner wollen jedoch keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der verzögerten Behandlung und dem frühen Tod von Steve Jobs ziehen. «Manche leben mit diesem Krebs weit länger als neun Monate, bevor er diagnostiziert wird», erklärt der stellvertretender medizinische Leiter der American Cancer Society Dr. Len Lichtenfeld der Agentur. Es sei nicht zu sagen, ob Jobs Entscheidung daher fatal gewesen sei. «Wir hatten viele Patienten, die ihre Behandlung verzögerten. Neun Monate sind gleichwohl eine lange Zeit.»
Das Buch «Steve Jobs - Die Autorisierte Biographie des Apple-Gründers» erscheint am 31. Oktober 2011 auf Deutsch.



Kommentare
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schmidicom
24.10.2011
Interessante Aussagen von Jobs, denn er hatte ja nie Skrupel, alles von jedem zu kopieren, aber wenn es jemand anderer tut, dann flippt er aus. Apple selber hat ja herzlich wenig wirklich erfunden, sondern nur gut zusammenkopiert. Ist es ein Verlust für die Menschheit, wenn uns ein so hasserfüllter Mensch verlässt? Auch wenn ich selbst alles andere als begeistert von den Appleprodukten bin (aus gutem Grund und nicht nur wegen hören sagen) finde ich sollte man sich nicht über seinen Tot freuen.

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atom
24.10.2011
Invention (Erfindung) <> Innovation Apple selber hat ja herzlich wenig wirklich erfunden, sondern nur gut zusammenkopiert. Seufz. Immer dieses "wär hätt's erfunde?". 1. Lektion Innovationsmanagement: Invention (Erfindung) <> Innovation: http://www.der-wirtschaftsingenieur.de/index.php/innovationsmanagement/ Beispiel Benutzeroberfläche -------------------------------- Xerox hat die Benutzeroberfläche erfunden. Aber hätten Firmen wie Apple diese nicht weiterentwickelt (d.h. Innovation betrieben, massenmarktfähig gemacht), dann hätten wir heute kein Drag-and-Drop, kein Fenstermanagement, kein Papierkorb, keine Schriftarten, etc. Beipiel iPod --------------- MP3-Player gab es schon vorher, sogar gegenüber iPods technisch überlegene. Aber, Apple hat Innovation betrieben, die Bedienung vereinfacht, ein Ökosystem mit iTunes, ein Gesamterlebnis geschaffen, dass jeder seine Musik auf den Player bringt Beispiel iPhone -------------------- Apple hat weder den Touchscreen, noch das Smartphone an sich erfunden, Aber, Apple hat grosse Innvoation in der Bedienung des Smartphones betrieben. Z.B. wurden vorher alle Smartphones mit Stift bedient, bevor Apple den kapazitiven Display mit Fingerbedienung und Multitouch (auch keine Erfindung von Apple) massenmarktfähig gemacht hat. Es geht nicht immer nur um "wär hätt's erfunde?", sondern wer aus Bestehendem etwas Neues geschaffen hat. Natürlich müssen hier Patente von Erfindungen berücksichtigt werden, aber auch Weiterentwicklungen können patentiert werden. Ich verstehe beide Seiten, Apple und Google. Auf der einen Seite würde ich auch wütend werde, wenn ich jahrelang an einem Produkt entwickle (iPhone) und 1 Jahr später mein Partner (Google), der Einsicht in die Entwicklungen hatte, etwas sehr sehr ähnliches herausbringt. Anderseits hat Google einfach ihr Produkt (zweifelos mit Inspiration vom iPhone) herausgebracht. Da stellt sich wieder die Frage, was patentierbar ist und was nicht...

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Masche
24.10.2011
Auch wenn ich selbst alles andere als begeistert von den Appleprodukten bin (aus gutem Grund und nicht nur wegen hören sagen) finde ich sollte man sich nicht über seinen Tot freuen. Es freut sich niemand über einen Tod. Es gibt aber beliebige Nuancen zwischen sich freuen und zutiefs betroffen sein. Jobs ist halt eben ein Typ Mensch, der polarisiert, auch noch nach seinem Tod. Ich persönlich habe auch Mühe mit dem kürzlich geäusserten Statement von PCTipp: "Steve Jobs hat unsere Welt tatsächlich besser gemacht". Ein Hasser als Weltverbesserer? Irgendwie passt das nicht zusammen. Zudem masslos übertrieben. Wo hat er denn tatsächlich die Welt verbessert? Hat er was gegen den Hunger unternommen? Oder half er Kranken? Es ist nicht bekannt, dass er mit seinem Geld irgend etwas Wohltätiges gemacht hat. Im Gegensatz übrigens zu Bill Gates.

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atom
24.10.2011
...Wo hat er denn tatsächlich die Welt verbessert? Hat er was gegen den Hunger unternommen? Oder half er Kranken? Es ist nicht bekannt, dass er mit seinem Geld irgend etwas Wohltätiges gemacht hat. Im Gegensatz übrigens zu Bill Gates. Da sind wir wieder bei der Grundsatzdiskussion. Was heisst die Welt verbessern? Ist die Welt durch den technologischen Fortschritt besser geworden? Was brauchen wir wirklich?

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Lunerio
24.10.2011
Ich denke die Menschheit ist schon recht abhängig von Computersystemen geworden. Und zwar schon zu Pentium III oder ältere Zeiten. Und wenn man was vereinfacht oder neuerfindet, was die Menschen gefällt, kann man schon irgendwie von "eine bessere Welt" sprechen. Zumindest was Technik angeht. Moralisch gesehen kann das auch so was von egal sein und eine bessere Welt würde eher bedeuten, dass es die GESAMTE Menschheit gut geht. Aber um das gehts hier wohl weniger. ;)

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sergey
24.10.2011
Ich kann die Diskussion nicht verstehen. Zumal der Titel einmal mehr zur Hetze aufruft. Was wenn der Titel "Sergey Brin hasst Apple" lauten würde? Ah. Komisch, da können sich dann alle wieder vorstellen das es doch möglich ist. Deshalb: Hört auf mit den Diskussionen die nichts bringen. Vor allem da es so einfach ist, sich über 'hochstehende' Dinge zu ärgern wo es anderen Menschen auf der Welt am nötigsten fehlt. (Soviel zum Thema Hilfe.) Gruss sergey

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Midori
24.10.2011
Eins vorweg: Ich bin auch kein Apple-Fan. Doch Apple gelang (oder gelingt es immer noch) als mehr oder weniger einziges Unternehmen Dinge massentauglich zu machen. Es können x Unternehmen vor Apple dieselbe Idee haben und realisieren - wirklich durchsetzen konnte es sich erst mit Apples Eingreifen. Das ist vermutlich ungefähr das, was atom gemeint hat. In diesem Punkt stimme ich aber mit Jobs überein: Auch ich finde Android eine iOS-Kopie und hoffe deshalb stark auf WP7. Microsoft konnte da meiner Meinung nach ein innovatives OS entwickeln, welches sich sehr stark von Android und iOS abhebt. Ob dies einem gefällt oder nicht ist Ansichtssache. Gruss Midori

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Gast012324
24.10.2011
ich muss zwar sagen, dass solche aussagen von einem CEO schon sehr selten sind, aber denken tun die mE alle so! ganz ehrlich: wenn google apple in den ruin treiben könnte, würden sie das auch machen, genauso wie MS und jedes andere große IT-unternehmen, welches möglichst viel geld einnehmen möchte! natürlich belebt konkurrenz den markt, darum halte ich sie auch für essentiel! aber wenn man selbst ein großes unternehmen besitzt muss man eben schauen, dass man die konkurrenz nicht zu groß werden lässt und man muss wege und mittel finden, um sie einzudämmen, u.a. halt auch mit eher drastischen mitteln wie patentklagen, etc. der hass auf die konkurrenten ist somit vorprogrammiert! marktwirtschaft ist eben ein "friedlicher" krieg! ^^

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Masche
25.10.2011
Doch Apple gelang (oder gelingt es immer noch) als mehr oder weniger einziges Unternehmen Dinge massentauglich zu machen. Dann musst Du mir aber erklären, wie Microsoft es erreicht hat, dass Windows einen Marktanteil von über 80% hat, wenn es nicht massentauglich ist.

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Gast012324
25.10.2011
Dann musst Du mir aber erklären, wie Microsoft es erreicht hat, dass Windows einen Marktanteil von über 80% hat, wenn es nicht massentauglich ist. er sagte massentauglich zu MACHEN! ^^ und auch beim OS für computer hat apple damals maßstäbe gesetzt! genauso wie es vor dem iphone smartphones und touchscreens gab, aber eben keine dieser art! heute gibt es ja auch etliche smartphones die dem iphone um nichts nachstehen oder teilweise auch besser sind! den touchscreen-smartphone boom hat dennoch apple ausgelöst, da fährt die eisenbahn drüber! :)