Tipps & Tricks 13.01.2011, 07:08 Uhr

Port weiterleiten (Port Forwarding) für VNC

Problem: Ich will aus dem Internet mit der Fernsteuerungs-Software UltraVNC auf meinen Computer zugreifen, aber die Verbindung schlägt fehl. Angeblich soll es am Router liegen. Was kann ich tun?
Lösung: Geht ein PC direkt mit einem Modem ins Internet, erhält dieser eine IP-Nummer (IP-Adresse) zugewiesen, über die er erreicht werden kann. Dabei handelt es sich beim derzeitig verbreiteten IPv4-Standard um eine vierteilige Zahl mit Werten zwischen jeweils 0 und 255, etwa «123.45.1.234».
Anders in Ihrem Fall: Da befindet sich der Computer in einem eigenen Netzwerk, das per Router mit dem Internet verbunden ist. Somit besitzt lediglich der Router eine öffentliche erreichbare IP-Adresse, während die angeschlossenen Computer über private IP-Nummern verfügen – meist nach dem Schema 192.168.X.X.
Um von aussen auf Ihren PC zuzugreifen, reicht deshalb Ihre Internet-IP-Adresse nicht aus. Denn der Router weiss nicht, an welchen angeschlossenen PC die Anfrage weitergeleitet werden soll. Um das Problem zu lösen, muss auf dem Router eine Weiterleitung für einen bestimmten Port (quasi ein Kanal) eingerichtet werden. Welcher Port das ist, hängt von der Software ab, mit der Sie auf den PC zugreifen wollen. Im vorliegenden Beispiel von UltraVNC ist das normalerweise der Port 5900. In einigen Programmen können Sie auch einen eigenen Port festlegen.
Hinweis: Das Vorgehen ist bei jedem Router unterschiedlich. Die Begriffe können deshalb leicht variieren.
1. Rufen Sie dazu die Kontrolloberfläche Ihres Routers aus, die Sie meist im Browser über die Adresse «http://192.168.0.1» oder «http://192.168.1.1» erreichen. Benutzername und Passwort entnehmen Sie falls nötig aus dem Handbuch des Geräts.
2. Öffnen Sie nun den Menüpunkt «Port Forwarding» oder «Port-Weiterleitung». Je nach Gerät ist die Option auch unter «NAT» versteckt, siehe Screenshot.
3. Aktivieren Sie das Häkchen und geben Sie nun unter «Name» eine beliebige Bezeichnung für die Weiterleitung ein.
4. Unter «Incoming Ports» (bzw. «External Ports») geben Sie nun die weiterzuleiteten Ports ein. Diese sollten in der Bedienungsanleitung des verwendeten Programms stehen. In unserem Beispiel soll lediglich Port «5900» weitergeleitet werden. Dieser Port wird für den Direktzugriff auf den PC via UltraVNC benötigt.
5. Unter «Port Translation» (bzw. «Internal Ports») können Sie bestimmte Ports auf andere Ports umleiten. In der Regel kann diese Einstellung aber leer gelassen werden.
Lokale IP-Adresse ausfindig machen
6. Zu guter Letzt muss unter «Server IP Address» (bzw. «Internal Address» ) die IP-Adresse des Ziel-Computers im Netzwerk angegeben werden. Um diese herauszufinden, müssen Sie zuerst ein DOS-Fenster auf dem entsprechenden PC öffnen. Klicken Sie dazu in Windows XP auf «Start/Ausführen» und geben dort «cmd» ein. Bei Vista/7 können Sie den Befehl gleich nach Klick auf den Windows-Button eingeben. Geben Sie nun im DOS-Fenster «ipconfig» ein. Ihre IP-Adresse finden Sie nun hinter «IPv4-Adresse». In unserem Beispiel lautet Sie «192.168.1.3».
7. Bei manchen Routern kann zudem das verwendete Protokoll angegeben werden. Falls in der Software nicht anders angegeben ist «TCP» die richtige Wahl.
8. Bestätigen Sie mit «Apply» oder «Save» und die Einstellungen werden übernommen.
Die Weiterleitung ist nun aktiv und der Computer über den von Ihnen angegebenen Port erreichbar. Im konkreten Beispiel anhand von UltraVNC bedeutet das: Wenn Sie von einem beliebigen Internet-PC per UltraVNC via Port 5900 auf die öffentliche IP-Adresse Ihres Routers zugreifen, leitet dieser diese Zugriffe an den angegebenen PC weiter. Den können Sie jetzt fernsteuern, sofern Sie den Benutzernamen bzw. das Passwort haben.
Tipp: Die öffentliche IP-Adresse Ihres Routers können Sie über www.wieistmeineip.ch ausfindig machen.



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