News 05.08.2009, 07:50 Uhr

Microsoft: Linux ist eine Gefahr

Microsoft hat erstmals zugegeben, dass Linux als Desktop-Betriebssystem eine Konkurrenz zum hauseigenen Windows darstellt.
In seinem jährlichen Bericht an die US-Börsenaufsicht, die Securities and Exchange Commission (SEC), erwähnt Microsoft zum ersten Mal die beiden Linux-Distributoren Red Hat und Canonical als Konkurrenten im Bereich Desktop-Betriebssysteme. Letztere vertreibt die Linux-Variante Ubuntu. Zuvor hatte Microsoft lediglich im Server-Bereich auf eine Linux-Konkurrenzsituation hingewiesen.
Vor allem der Boom der Netbooks, von denen viele mit Linux betrieben werden, sei für diese Neueinschätzung verantwortlich, analysiert Rob Helm, Forschungschef beim Beratungsunternehmen Directions on Microsoft. «Über Netbooks könnte Linux auf dem Desktop zur Konkurrenz werden, wenn auch nur kurzfristig», meint Helm.
Konkret heisst es im 10-K genannten Report von Microsoft an die SEC: «Konkurrierende kommerzielle Software-Produkte, einschliesslich Unix-Varianten, werden von Konkurrenten wie Apple, Canonical und Red Hat geliefert.» Besonders bei günstigen PCs in neuartigen Gehäuseformen habe Linux «einigen Zuspruch» erhalten, heisst es im Bericht, ohne dass Netbooks beim Namen genannt werden. Dabei hätten auch OEM-Partner (Original Equipment Manufacturer) wie Hewlett-Packard und Intel auf Linux gesetzt, heisst es.
«Microsoft hätte am liebsten, dass die Netbooks verschwinden und durch leichtgewichtige Notebooks ersetzt würden», kommentiert Helm. Denn nur auf solchen teureren Geräten, lässt sich laut des Experten der Einsatz von Windows rechtfertigen. «Auf den meisten Netbooks ist Windows nämlich die teuerste Komponente», meint er.



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