Tipps & Tricks 13.04.2002, 01:15 Uhr

Widerspenstige Datei index.dat

Eine Datei namens Index.dat verursacht eine Falschmeldung meines Virensanners Norton AntiVirus 7.6 Corporate Edition (Win98SE). Gemäss der FAQ von Norton sollen alle Index.dat auf der Festplatte gelöscht werden, dies funktioniert aber nicht vollständig. In den Ordnern «Cookies» und «Temp» konnte ich die Dinger via DOS löschen. Im Ordner «Temporary Internet Files» soll so eine Datei auch vorhanden sein, aber ich sie dort nie sichtbar machen oder löschen, nicht einmal per DOS. Wie bekomme ich die Datei weg?
Bei Ihrem Problem wäre der Name des gemeldeten Virus interessant gewesen. Wenn es sich wirklich um einen falschen Alarm von Norton handelte, könnte unter Umständen ein erneutes Update der Virendefinitionen (per "LiveUpdate") helfen. Das Symantec-Labor wird bestimmt öfters mit falschen Alarmen konfrontiert und versucht diese jeweils in den nächsten Updates zu eliminieren. Wenn das nicht der Fall ist und wenn Sie sicher sind, dass es sich um einen Fehlalarm handelt:
Der Ordner "Temporary Internet Files" wird von Windows 98 etwas anders behandelt als die meisten anderen Ordner. So werden beim normalen Öffnen dieses Ordners beispielsweise keine Unterordner angezeigt und auch nicht die Datei index.dat.
Mögliche Lösungsansätze, die wir hier in der Reihenfolge von "ungefährlich" bis "sehr kritisch" aufzählen:
- Versuchen Sie die fragliche Datei per Norton AntiVirus in die Quarantäne aufzunehmen und via Quarantäne zu löschen (ev. das Norton-Handbuch konsultieren)
- Ein weiterer Ansatz wäre eine Einstellung im Internet Explorer. Hier etwa für die Version 5.5: Öffnen Sie ein einziges Browserfenster. Gehen Sie zum Menü Extras/Internetoptionen/Erweitert. Hier aktivieren Sie im Bereich "Sicherheit" das Kästchen bei "Leeren des Ordners Temporary Internet Files beim Schliessen des Browsers" und bestätigen Sie mit OK. Schliessen Sie das Browserfenster wieder und scannen Sie Ihre Festplatte erneut nach Viren. Wenn das nicht hilft, gehts über den Suchen-Umweg:
- Stellen Sie im Windows-Explorer via "Ansicht/Ordneroptionen" sicher, dass alle Dateien (auch Systemdateien und versteckte) angezeigt werden und dass Windows die bekannten Dateiendungen nicht ausblendet. Dann versuchen Sie es mal so: Achten Sie darauf, dass alle Browser-Fenster geschlossen sind - am besten gleich nach dem Aufstarten des PCs. Öffnen Sie den Arbeitsplatz, klicken Sie mit Rechts auf den Windows-Ordner. Wählen Sie "Suchen" und geben Sie bei "Suchen nach" den Dateinamen index.dat ein. Nun erscheinen womöglich mehrere Dateien. Versuchen Sie die betreffende Datei direkt im Suchresultat zu löschen, z.B. über die rechte Maustaste. Funktioniert dies nicht, dann starten Sie einen zweiten Versuch im abgesicherten Modus. Fehlanzeige? Dann wirds jetzt kritisch.
- Starten Sie Ihren PC im reinen DOS-Modus, indem Sie beim PC-Start die Taste F8 drücken (ev. mehrmals hintereinander), wenn "Starten von Windows 98" erscheint. Ist Ihr Windows 98 im Standard-Ordner "C:\Windows\" installiert, wechseln Sie mit dem folgenden Befehl in den Ordner "Temporary Internet Files" (der reine DOS-Modus unterstützt keine langen Dateinamen, deshalb wird Temporary Internet Files durch tempor~1 abgekürzt):
cd c:\windows\tempor~1
Versuchen Sie, die Dateiattribute aller darin befindlichen Dateien zu ändern, also die Attribute "System", "Hidden" und "Readonly" zu entfernen. Das geht (sofern Sie sich wirklich im Ordner "Temporary Internet Files" bzw. in C:\Windows\tempor~1 befinden!) so:
attrib -s -h -r *.*
Die Dateien lassen sich möglicherweise mit dem Befehl "dir" trotzdem nicht anzeigen (ausser einer Datei Desktop.ini). Aber löschen können Sie sie jetzt. Der erste Befehl löscht alle Dateien im aktuellen Ordner. Der zweite löscht alle Unterordner (egal ob leer oder nicht) im aktuellen Ordner. Beachten Sie: Wir übernehmen keinerlei Verantwortung für die Folgen, falls Sie die Befehle im falschen Ordner ausführen! So räumen Sie den Ordner komplett leer:
del *.*
deltree *.*
Wir empfehlen wir Ihnen, unbedingt die ersten Vorschläge auszuprobieren, bevor's ans DOS-Eingemachte geht. Dass der Internet Explorer danach noch 100%ig zufriedenstellend läuft, können wir Ihnen nicht garantieren...



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