News 13.07.2009, 08:55 Uhr

ETH Zürich hilft Schweizern Strom sparen

Würden alle IT-Geräte in der Schweiz auf die neuste Erfindung der ETH Zürich umgerüstet, so könnte mit der eingesparten Energie der jährliche Stromverbrauch von 10‘000 Schweizern gedeckt werden.
Forscher an der ETH Zürich verzeichnen einen grossen Erfolg. Mit ihrer Innovation – einem optimierten Gleichrichter – können Haushalte jede Menge Strom sparen. So funktionierts: Handys, Computer und Fernsehgeräte verfügen über einen Gleichstromrichter mit einem Spannungsregler, um die Wechselspannung aus der Steckdose in Gleichspannung umzuwandeln und den Eingangsstrom so zu formen, dass keine Störungen auftreten. Bei diesem Vorgang treten jedoch Verluste auf. Diesen rund 3-prozentigen Verlust in den sogenannten Wechselstromgleichrichtern konnte die ETH in einem neuen Verfahren um zwei Drittel reduzieren. Dadurch wird der Wirkungsgrad von Gleichrichtern wesentlich gesteigert.
Zukunftssorgen: Energieengpass und
hohe Stromrechnungen
Der optimierte Gleichrichter ist ein erster wirksamer Ansatz im Kampf gegen den steigenden Energieverbrauch: Bis 2030 wird sich laut IEA der Energiebedarf durch Unterhaltungselektronik und Bürogeräte verdreifachen. Der steigende IT-Stromverbrauch wird also in Zukunft nicht nur die Stromrechnungen in die Höhe treiben, sondern er gefährdet auch die Pläne, die Energieversorgung zu sichern.
Industrie zeigt Interesse
Der Prototyp des aktiven ETH-Gleichrichters ist derzeit für Tests bei einer grossen Halbleiterfirma, denn das neue Verfahren kann bereits aktiv eingesetzt werden. Als Nächstes will sich die ETH den Gleichspannungswandler vorknöpfen und diesen optimieren. Er ist dem Gleichrichter nachgeschalten und dient – wie bereits oben erwähnt – dazu, die Spannung aus der Steckdose auf die gewünschte niedrigere Voltzahl zu reduzieren.


Kommentare
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Giovanni Schoweiss
13.07.2009
Na ja. das ist ganz schön aber wenn man nachrechnet, von den 3% Verlusten 30% einsparen heisst, mit gutem Willen, 1% Einsparung. Das scheint mir nicht so weltbewegend. Na zahl doch mal 1% der weltweiten stromrechnung! Und plötzlich wird es eben doch weltbewegend.

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Swiss5
13.07.2009
Diesen rund 3-prozentigen Verlust in den sogenannten Wechselstromgleichrichtern konnte die ETH in einem neuen Verfahren um zwei Drittel reduzieren. Reduziert man den Verlust von 3 Prozent um 2/3(=66 %), beträgt der Verlust nur noch 1 Prozent. Das ist aber nicht 1 % vom gesamten Strombedarf, sondern nur vom Stromverbrauch von Gleichrichtern.

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killer_91
13.07.2009
Reduziert man den Verlust von 3 Prozent um 2/3(=66 %), beträgt der Verlust nur noch 1 Prozent. Das ist aber nicht 1 % vom gesamten Strombedarf, sondern nur vom Stromverbrauch von Gleichrichtern. Also wenn ich den Text richtig verstanden habe. Verliert man bein "Gleichrichten" rund 3%. Diesen Verlust kann man allerdings durch die neue Technologie auf rund 1% Senken. Bisher: Stromquelle (Output 100%)-> (Input 100%) Gleichrichter (Verlust durch das "Gleichrichten" -> 3% -> 100%-3%=Output 97%) -> Gerät (Input 97% der Stromquelle) neue Vision: Stromquelle (Output 100%)-> (Input 100%) Gleichrichter (Verlust durch das "Gleichrichten" -> 1% -> 100%-1%=Output 99%) -> Gerät (Input 99% der Stromquelle) Falls ich das richtig verstanden habe... gruss

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Felix_
13.07.2009
neue Vision: Stromquelle (Output 100%)-> (Input 100%) Gleichrichter (Verlust durch das "Gleichrichten" -> 1% -> 100%-1%=Output 99%) -> Gerät (Input 99% der Stromquelle) Fast. Zuerst mal: Ersetze "Vision" durch "neue Technik", und dann beachte den ganzen Prozess: Stromquelle (230V-Netz) -> Gleichrichter (neue Technologie) -> Spannungswandler (230V zu z.B. 12V) -> ev. noch Stabilisierung/Störungsfilterung -> Gerät Am Spannungswandler wollen sie ja eben noch arbeiten.

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BlackIceDefender
13.07.2009
ist der Systemfluss nicht so: Stromquelle (230V-Netz) -> Spannungswandler (230V zu z.B. 12V) -> Gleichrichter (neue Technologie) -> ev. noch Stabilisierung/Störungsfilterung -> Gerät?

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Felix_
14.07.2009
ist der Systemfluss nicht so: Stromquelle (230V-Netz) -> Spannungswandler (230V zu z.B. 12V) -> Gleichrichter (neue Technologie) -> ev. noch Stabilisierung/Störungsfilterung -> Gerät? Jein. Alte Technik: 230-12 Trafo, dann Gleichrichtung/Stabilisierung Neue Technik: 230->Gleichrichten->Schalten mit hoher Frequenz->Transformieren->Gleichrichten/Stabilisieren Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Schaltnetzteil Ein Trafo hat bei 50 Hz einen schlechten Wirkungsgrad, darum geht man den Umweg über höhere Frequenz. Auch kann ein Trafo für gleiche Leistung dann seeeehr viel kleiner gebaut werden.

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Giovanni Schoweiss
14.07.2009
ist der Systemfluss nicht so: Stromquelle (230V-Netz) -> Spannungswandler (230V zu z.B. 12V) -> Gleichrichter (neue Technologie) -> ev. noch Stabilisierung/Störungsfilterung -> Gerät? Stimmt. Mehr oder weniger. Aber ich verstehe nicht warum denn jetzt auf der grösse der einsparung herumgeritten wird. Der anteil an elektronischen energieverbrauchern (also solche, die gleichspannung benötigen) ist riesig und nimmt immer mehr zu. Da liegt es doch auf der hand, dass bereits einsparungen im promille-bereich auf grossfirmenebene auch grosse summen an energie bilden.