News 08.03.2017, 09:28 Uhr

Costa Rica bekämpft Torrents mit Kinokarten

Das costaricanische Unternehmen Romaly fälscht Torrents und will Downloader so bekehren.
Um Online-Piraten auf den rechten Weg zu bringen, setzt der costa-ricanische Filmdistributor Romaly auf ein gefälschtes KickassTorrents. Die Seite LegalTorrents sieht dem Torrent-Tracker zwar durchaus ähnlich, liefert aber keine illegalen Downloads. Wer auf der Suche nach Filmen die verlinkten Torrents saugt, bekommt nur Trailer - und eine Kontaktadresse, um sich Kino-Freikarten zu sichern.

Falsche Torrents

Ehe er im Sommer 2016 von US-Behörden offline genommen wurde, war KickassTorrents einer der beliebtesten Torrent-Tracker der Welt. LegalTorrents ahmt dessen Design nach und bietet auch Download-Möglichkeiten für Filme, die 2017 in Costa Ricas Kinos laufen. Anstelle kompletter Filme bekommen Nutzer jedoch nur einen kurzen Trailer zu sehen - und dann eine Botschaft, um das Bewusstsein in Sachen Piraterie-Problematik zu fördern. Neben der Belehrung gibt es aber auch die Möglichkeit, sich zwei Freikarten für den vermeintlich heruntergeladenen Film zu sichern. «Mit der Schaffung unserer eigenen Torrent-Download-Seite versuchen wir auf jene zuzugehen, die solch illegalen Aktivitäten nachgehen wollen und durch positive Verstärkung Bewusstsein für das Thema zu schaffen», erklärt Alonso Solís, Marketing Manager bei Romaly, gegenüber dem costa-ricanischen Wirtschaftsmagazin «EKA». Die Freikarten sollen daran erinnern, dass Kino ein Erlebnis ist, das über jenes am Computer hinausgeht.

Kreative Antipiraterie

LegalTorrents ist ein besonders kreativer Versuch, Piraten zu bekehren. Die im Februar gestartete Seite hat bereits über 2000 Nutzer. Das legt nahe, dass kreative Antipiraterie-Ansätze vielleicht doch besser wirken als nur erhobener Zeigefinger und Klagedrohungen. Die Kino-Freikarten sind dabei ein verlockendes Extra, mit dem sich die costa-ricanische Seite von ähnlichen Ansätzen wie der niederländischen Filmsuche «film.nl» zusätzlich abhebt. 

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