Tipps & Tricks 03.03.2010, 12:11 Uhr

Blinde Passagiere auf dem Rechner

Wer Freeware installiert und ein Häkchen übersieht, hat schnell unerwünschte Tools auf seinem PC. So gefährlich sind die blinden Passagiere.
Sie können sich manchmal nicht daran erinnern, eine Software installiert zu haben, die sich trotzdem auf Ihrem Rechner breitgemacht hat? Dann sind Sie vielleicht einem blinden Passagier auf den Leim gegangen, der an Bord einer gewünschten Freeware oder Shareware unerwünscht mit auf den PC gereist ist. Meist genügt es, bei der Installation ein kleines Häkchen zu übersehen. Standardmässig ist dieses bereits aktiviert – um den blinden Passagier loszuwerden, müssten Sie es schon bei der Installation deaktivieren.
Oft handelt es sich bei der unfreiwillig installierten Software um eine Toolbar, die sich zwischen URL-Eingabefeld und Browserfenster quetscht. Diese bietet in der Regel wenig Nutzen und stellt teilweise sogar eine Gefahr für den Schutz persönlicher Daten dar. Auch Viren und andere Schädlinge können in einer vom Hersteller schlecht gepflegten Toolbar ein zusätzliches Einfallstor finden. Nicht zuletzt mindert so eine Toolbar das Sichtfeld für Webseiten – das ist besonders auf kleinen Bildschirmen ärgerlich. Allerdings gibt es neben der Toolbar auch andere Programme, die sich mitinstallieren wollen: Bei unseren Recherchen sind wir etwa auf Googles Chrome gestossen.
Ask Toolbar
Die Ask Toolbar ist eine kostenlose Erweiterung für den Browser, die sich als Leiste zwischen dem URL-Feld und der Tab-Leiste platziert. Sie besteht im Wesentlichen aus einem Suchfeld, das sich der Ask.com-Suche bedient und einigen Buttons zur direkten Suche nach Bildern, Wetter, Nachrichten und Karten mit Ask.com. Da Firefox und Internet Explorer oben rechts über ein eigenes konfigurierbares Suchfeld verfügen, bietet die Toolbar dank der Buttons nur geringen Mehrwert. Der Zoom-Button aber macht wenig Sinn – verwenden Sie lieber Strg und das Mausrad. Die Entwickler der Ask Toolbar versprechen, keine persönlichen Daten zu sammeln.
So mogelt sich die Ask Toolbar auf den PC
Nutzer der «BitDefender Anti-Phishing Free Edition 2009» werden nicht einmal gefragt, ob sie die Ask Toolbar installieren möchten, oder nicht – «Für Ihr Komfort ist ein Ask.com Suchfeld […] integriert», heisst es in holprigem Deutsch. Dem Nutzer bleibt ausser «Abbrechen» nur der «Weiter»-Button. Die anderen Programme der Liste fragen Sie bei der Installation, ob sie Ask.com zur Startseite Ihres Browsers machen, Ask.com als Standardsuchmaschine einrichten und/oder die Ask Toolbar installieren dürfen. Meist sind diese Optionen bereits mit einem Häkchen versehen, das Sie entfernen müssen, wenn Sie keine der Optionen wünschen. Manche Software-Entwickler bieten auch eine angepasste Ask Toolbar, die zumindest die Ask-Suche enthält – interessanterweise etwa der Sicherheitsanbieter Comodo, der die Toolbar «HopSurf» in sein Internet-Security-Paket integriert hat.
Programme, die mit der Ask Toolbar gekoppelt sind:
BitDefender Anti-Phishing Free Edition 2009
BitTorrent
Comodo Internet Security
Trillian Astra



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.