News 08.09.2015, 08:00 Uhr

Microsoft bevorteilt Edge

Jahrelang stritt Microsoft mit Behörden, weil der Internet Explorer gegenüber anderen Browsern bevorteilt wurde. Mit Edge scheint das weiterzugehen.
Einer der ersten Schritte nach der Installation eines neuen Betriebssystems ist die Anpassung des Standardbrowsers. Bei Windows 10 ist dies Edge, Microsofts Nachfolger des Internet Explorers. Wer davon nicht begeistert ist, wird Chrome, Safari oder ein anderes Produkt herunterladen wollen.
Doch wer für diesen Schritt Microsofts Suchmaschine Bing benutzt, erfährt, was Microsoft darüber denkt: «Microsoft empfiehlt Microsoft Edge für Windows 10» ist das oberste Suchresultat, wenn via der hauseigenen Suchmaschine Bing nach Chrome oder Firefox gesucht wird, berichtet «Venturebeat». Die Meldung soll nur für diese zwei Browser und nur beim ersten Mal erscheinen, zudem sei sie auf die USA beschränkt, schreibt die Tech-Webseite.
Der hauseigene Browser Edge wird angeblich bevorteilt
Bereits Ende Juli warf Mozilla-Chef Chris Beard Microsoft vor, dass Alternativbrowser zu Edge nur beschwerlich installiert werden könnten. Man rate Microsoft, diese Geschäftspraktik zu überdenken und die Wahlfreiheit der Menschen zu berücksichtigen, schrieb Beard damals in einem öffentlichen Brief an Microsoft-CEO Satya Nadella.
Natürlich ist verständlich, dass ein Unternehmen seine eigenen Produkte bewirbt. Google macht dies mit Chrome genau gleich und blendet Werbung dafür in den Suchergebnissen ein. Allerdings sollte es Microsoft besser wissen.
Jahrelang sahen sich die Redmonder mit Behörden, besonders der EU-Kommission, in einen Browserstreit verwickelt, weil der Internet Explorer standardmässig bei verschiedenen Windows-Systemen installiert war. Zudem wirft Microsoft Google seit Jahren vor, dass Suchergebnisse manipuliert würden. Nur, um nun dasselbe zu tun.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



Kommentare
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Läptop
08.09.2015
würde ich genau so machen Windows bevorzug ihren Browser Edge, Apple den Safari. Nur wenn's Apple macht scheint das ja in Ordnung zu sein. Das würde jeder von uns auch so machen.

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filarmonia
08.09.2015
Wo liegt das Problem? Hat der Artikelverfasser auch schon mal Windows 10 installiert? Ich glaube kaum, denn sonst wüsste er, wie einfach und schnell ein anderer Browser installiert werden kann und wie ebenso einfach in der Systemsteuerung aus den installierten Browsern der Standardbrowser ausgewählt werden kann. Das ewige "Herumgetrampel" auf Microsoft nervt immer mehr. Andere Soft- und Hardware-Giganten sind nicht besser.

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Flapjax
09.09.2015
Windows bevorzug ihren Browser Edge, Apple den Safari. Nur wenn's Apple macht scheint das ja in Ordnung zu sein. Das würde jeder von uns auch so machen. Ja, Google und Microsoft machen das eigentlich schon logisch. Wieso auch nicht den eigenen Browser auf dem eigenen System installieren oder in der eigenen Suchmaschine werben? Von Apple hingegen habe ich noch nie Werbungen für Safari gesehen. Ist standardmässig installiert klar, braucht ja einen Browser, aber wer einen anderen möchte, wird vom System nirgends gehindert oder empfohlen, das nicht zu tun, so wie es Microsoft und Google machen. Von dem her lässt Apple hier die grössere Freiheit und kontrolliert dich am wenigsten.

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PC-John
09.09.2015
Wieso prügelt man immer nur auf Microsoft herum? Weil es dort am meisten Geld zu holen gibt? Siehe dazu die EU-Gerichtsurteile bezüglich voreingestelltem Browser. Und wer hat Jahre danach die Schmier' bezahlt? Nicht jene, welche die hohen Strafen einkassiert haben, sondern jeder einzelne Windows-User auf dem alten Kontinent durch wesentlich höhere Windows-Verkaufspreise. Deppen hat es jede Menge. Gerade letzthin gelesen: (auf der Urnerboden-Ranch) Zwei Kannibalen unterhalten sich über Essgewohnheiten. Sagt der Eine: "Ich fresse am liebsten Politiker, die haben am meisten Sitzfleisch und wenig Rückgrat." PC-John

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Nebuk
09.09.2015
Von Apple hingegen habe ich noch nie Werbungen für Safari gesehen. Für andere Betriebssysteme ausser Apple gibt es auch keine Safari Version mehr. Die, die man noch so findet wird nicht mehr entwickelt und auch nicht supportet (keine Updates, keine Fixes, nichts). Und weil auf OSX bereits Safari vorinstalliert ist, brauchen sie auch keine Werbung dafür machen.

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Lunerio
09.09.2015
Siehe dazu die EU-Gerichtsurteile bezüglich voreingestelltem Browser. Da gings darum, dass Microsoft einen Quasi-Monopol hat und wenn deren Browser favorisiert wird, dann sieht es halt schlecht für andere Browser aus, da geht es schlicht um Marktanteile. Aber ja. Mozilla ist sowieso nur ständig am rumheulen, oder war das Opera Software die angefangen haben? Wie auch immer... Es ist... Durchaus berechtigt. Aber muss nicht sein.

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rroethli
10.09.2015
Ja, Google und Microsoft machen das eigentlich schon logisch. Wieso auch nicht den eigenen Browser auf dem eigenen System installieren oder in der eigenen Suchmaschine werben? Von Apple hingegen habe ich noch nie Werbungen für Safari gesehen. Ist standardmässig installiert klar, braucht ja einen Browser, aber wer einen anderen möchte, wird vom System nirgends gehindert oder empfohlen, das nicht zu tun, so wie es Microsoft und Google machen. Von dem her lässt Apple hier die grössere Freiheit und kontrolliert dich am wenigsten. Wie bitte? Schon mal Windows 10 (oder eine ältere Version) installiert? Ist nun wirklich kein Problem, den Standard Browser zu wechseln. Und wenn mal apple das recht zugesteht einen Browser vorzuinstallieren - wieso sollte MS das nicht dürfen? Und wer blaubt, dass apple weniger kontrolliert (sprich: Daten sammelt) - nun. Das finde ich einfach nur naiv.

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karnickel
12.09.2015
Ich weiss gar nicht, was ihr in diesem Thread diskutiert. Ich habe auf jeden Fall noch nie erlebt, dass wenn ich nach "Firefox" oder "Safari" google mir oben Werbung für Chrome eingeblendet wird. Von dem her macht Bing hier was komplett Neues und darüber soll eine Zeitung/Zeitschrift ruhig berichten können.