News 21.01.2010, 11:45 Uhr

Open-PC: der Open-Source-Rechner

Das Projekt Open-PC präsentiert den ersten Rechner, der von und für die Linux-Community gebaut wurde: mit freier Software und offenen Treibern.
Gegen Ende Februar 2010 soll der erste Open-PC für umgerechnet rund 530 Franken erhältlich sein. Mit dem Vorstoss wollen die Projektinitiatoren die Qualität von Hardware-Lösungen auf Basis freier Software anheben. Der angekündigte Open-PC ist als Nettop konzipiert. Die Bezeichnung charakterisiert eine Geräteklasse, die analog zu den populären Netbooks zunehmend auch für kleine, kompakte Desktop-PCs verwendet wird. Laut den nun veröffentlichten Spezifikationen kommt im Inneren ein Atom-N330-1,6-GHz-Dual-Core-Prozessor zum Einsatz. Neben 3 GB RAM und 160 GB Harddisk wird der Open-PC mit einem vorinstallierten KDE-Betriebssystem auf Linux-Basis ausgeliefert. Für die grafische Rechenarbeit ist ein Intel Graphics Accelerator 950 mit an Board.
Bei der Vorstellung des Projekts vergangenen Sommer wies openDesktop.org-Initiator Frank Karlitschek auf die schlechte Abstimmung vieler Systeme hin. Die meisten Hardware-Anbieter würden vorinstallierte Software ungetestet übernehmen bzw. nicht auf die notwendige Treiberkompatibilität achten. Das führe zu anfälligen und fehlerhaften Systemen, die wiederum ein schlechtes Licht auf freie Software im Allgemeinen werfen und für Frustration in der Community sorgen würden. Dass derartige Systeme bisher nicht zur vollständigen Zufriedenheit funktionieren, führt Karlitschek auch auf die fehlende Einbindung der Community zurück.
Um die Wünsche der freien Software-Szene optimal berücksichtigen zu können, führten die Open-PC-Initiatoren zwei Umfragen durch, in denen über die gewünschten Hardware- und Software-Anforderungen abgestimmt werden konnte. Die mehrheitlich europäischen Teilnehmer sollen nun ein abgestimmtes Paket erhalten, das auch von Usern mit geringem technischem Know-how reibungslos benutzt werden kann. Als vorinstallierte Software-Komponenten sind neben dem KDE-Desktop unter anderem Firefox, OpenOffice, der offene Medienplayer Amorak sowie der Fotomanager Digikam inkludiert. Weiter will man einen Telefon- und E-Mail-Support für den Open-PC anbieten.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.