News 10.02.2005, 15:30 Uhr

Bluewin: Geschäfte mit unseriösem Sexanbieter? (Update)

Ein unseriöser Erotikanbieter hat angeblich über die Website von Bluewin hunderte von Personen abgezockt.
Dies berichtet Blick Online [1]. Von Dezember 2003 bis Februar 2004 soll die englische Firma Comet Media auf den Erotikseiten von Bluewin präsent gewesen sein. Sie habe dort hunderte von Nutzern über eine 0906-Nummer mittels eines "Softwaretricks" hereingelegt. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Dialer. Solche Einwählsoftware ist in der Schweiz seit April 2004 fast gänzlich verboten [2]. Der Schaden beläuft sich laut Blick auf total vier Millionen Franken. Rund 1,6 Millionen davon seien an Comet Media und ihren deutschen Partner PGMedia geflossen. Die restlichen 2,4 Millionen konnten hingegen rechtzeitig sistiert werden.
Comet Media soll mittlerweile die Inkassogesellschaft Telebilling AG für unzahlungswillige Nutzer eingeschaltet haben. Dies nachdem die Swisscom angeblich eine anonymisierte Liste mit den Anwendern, die nicht bezahlen wollten, herausgegeben hat. Die "Zechpreller" konnte der Sexanbieter jedoch peinlicherweise mit eigenen Log-Files und elektronischen Telefonbüchern rekonstruieren.
Bluewin weist die Vorwürfe von Blick gegenüber dem PCtipp zurück. "Es hat zu keiner Zeit ein Vertrag zwischen Bluewin und PGMedia oder Comet Media bestanden", erklärt Firmensprecherin Myriam Ziesack. Man habe die Internetplattform verschiedenen Erotikanbietern für Werbe-Deals zur Verfügung gestellt und genaue Vorschriften gemacht, was den Einsatz von Dialern betreffe. Es sei jedoch nicht möglich gewesen, die Legalität der Angebote jederzeit sicherzustellen. Deshalb habe man auch im März 2004 beschlossen, nur noch mit einem einzigen Anbieter zusammenzuarbeiten.



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