News 16.10.2001, 11:30 Uhr

US-Musikindustrie gegen neues US-Anti-Terror-Gesetz

Der Verband der amerikanischen Musikindustrie sieht klare Nachteile im neuen Anti-Terror-Gesetz.
Unter das Anti-Terror-Gesetz, das in den USA vorbereitet wird, fallen auch Einbrüche in fremde Computersysteme. Genau das tut unter Umständen der Verband der amerikanischen Musikindustrie (Recording Industry Association of America, RIAA), wenn er versucht, Musiktauschbörsen im Internet auszuschalten.
Gegenüber dem Internetmagazin wired.com bringt es der RIAA-Vizepräsident auf den Punkt: "Wenn wir wissen, dass jemand einen Server betreibt, einen Ort mit Raubkopien, könnten wir versuchen Massnahmen zu ergreifen und verhindern, dass Raubkopien transferiert werden." Konkret wird also der beanstandete Server vom Verband angegriffen und ausgeschaltet. Deshalb kommen für die RIAA nur die heute gültigen Gesetze in Frage, die das erlauben.
Gar nicht begeistert von solchen Massnahmen ist Marc Rotenberg, Vorsitzender des ebenfalls amerikanischen "Electronic Privacy Information Center". Er befürchtet, dass die RIAA ganze Computersysteme zerstören könnte und vergleicht: "Stellt euch vor, wenn einfach ein Betreibungsbeamter käme, Fenster und Türen einschlüge, um einen 27-Inch-TV zu holen, nur weil jemand ein paar Raten nicht bezahlt hat."

Autor(in) Beat Rüdt



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.