News 20.01.2014, 17:45 Uhr

Warum Intel seine Tablet-Strategie ändern muss

Intel hat ambitionierte Ziele: Der Prozessorhersteller will seine Atom-Chips 40 Millionen Tablets einverleiben. Dazu muss Intel nun schleunigst eine schnellere Strategie fahren. Erste Indizien sprechen dafür.
Brian Krzanich, der CEO von Intel
Intel-CFO Stacy Smith liess im November 2013 anlässlich eines letzten Meetings mit Finanzanalysten verlauten, Intel werde einen signifikanten Teil an Betriebsverlust einstecken müssen, um die ehrgeizigen Pläne mit seinem eigenen Tablet-Prozessor, Bay Trail, voranzutreiben.
Selbst CEO Brian Krzanich gab zu: Ein Grossteil der für 2014 angestrebten Projekte werde «ein gewisses Mass an Betriebsverlust» einfahren.
Diese Aussage bestätigt inzwischen, was viele Finanzanalysten schon vermuteten: Erste Bay-Trail-Tablets, die voraussichtlich nun im zweiten Quartal dieses Jahres Marktreife erlangen dürften, werden so günstig wie vergleichbare ARM-Tablets sein, weil Intel die Kosten des Herstellers gedeckt hat, um dessen Chips optimal mit den Komponenten des Tablet-Herstellers unter einen Hut bringen.

Intel trotzt der PC-Flaute, leidet aber darunter

Es ist nicht schwierig, sich einen Reim daraus zu machen, warum Intel das Geschäft mit seinen Bay-Trail-Chips vorantreiben will: Intel leidet unter der PC-Flaute, kann ihr jedoch trotzen mit einem minimen Jahresumsatzverlust von nur einem Prozent. Allerdings hinterliess die PC-Flaute im operativen Ergebnis 2013 bei einer Gewinneinbusse von 16 Prozent seine Spuren, wonach der um Steuern und Zinsen bereinigte Unternehmensgewinn Ende 2013 im Vorjahresvergleich von 14,6 Milliarden US-Dollar auf 12,3 Milliarden US-Dollar eingebrochen ist. Ein anderer Punkt, warum Intel einen etwas aggressiveren Weg zur Markteroberung ergreifen wird, begründet sich an der Tatsache, dass Tablet-Hersteller wie Samsung und Apple nach wie vor auf ARM-Chip-Plattformen oder auf Qualcomm- oder Nvidia-Tegra-Architekturen setzen.
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Autor(in) Simon Gröflin



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