Tests 12.01.2015, 07:51 Uhr

Gemini: das Ende der Duplikate

Die knuddelige OS-X-Anwendung entdeckt doppelte Dateien in einem unglaublichen Tempo.
Doppelt vorhandene Dateien sind ein Übel, das sich auf keinem Rechner verbreiten sollte. Sie belegen nicht nur sinnlos viel Speicherplatz, sondern erhöhen auch das Risiko, dass ungewollt mehrere Version in Umlauf geraten. Doch dagegen ist ein Kraut gewachsen, und Gemini ist sein Name. Die hübsche Anwendung durchforstet die Festplatte rasend schnell und präsentiert anschliessend die Dubletten, die sich automatisch oder manuell löschen lassen.
Dabei geht die Software äusserst clever vor. Der Ordner in der folgenden Abbildung enthält Filme und Fotos von mehreren iPhones. Dabei wurden die Dateien im Rahmen von App-Tests mehrmals übertragen, aber mit anderen Dateibezeichnungen. Die Folge: Doppelte Fotos und Videos – aber unter verschiedenen Namen und demselben Modifikationsdatum. Schlimmer kann’s eigentlich nicht werden.
Leichte Beute: ein Ordner voller Duplikate
Um die 547 Objekte auf Dubletten zu überprüfen, wird der Ordner einfach in die App gezogen. Knapp eine Sekunde nach dem Start waren die Doppelgänger gefunden. Genauer lässt sich das nicht sagen, weil der Spuk zu Ende ist, bevor er richtig begonnen hat. Anschliessend werden die Resultate präsentiert. Die Löschung der Dateien dauerte dann nur noch zwei Klicks. Hier der Ablauf im Detail:

Bildergalerie
Nach erstaunlich kurzer Zeit sind die Duplikate gefunden.

Dasselbe Tempo wird auch beibehalten, wenn das ganze Benutzerverzeichnis unter die Lupe genommen wird: In unserem Test musste Gemini 581 GB durchsuchen, die sich auf knapp 52’000 Dateien verteilten. Dazu benötigte die Software gerade einmal 1:19 Minuten! Es sei jedoch erwähnt, dass es um einen schnellen iMac 5K mit einer 1-TB-SSD handelte.
Ordner und Dateien lassen sich gezielt ausschliessen, indem zum Beispiel die Dateigrösse umrissen wird. Ausserdem können zum Beispiel Grafiker einige Ordner bewusst von der Schlankheitskur ausnehmen – denn oft wird dasselbe Bild mit jedem Layout erneut abgespeichert, wobei Doppelspurigkeiten bewusst in Kauf genommen werden.
Einen Schönheitsfehler gibt es dennoch: Gemini sollte auch die Fotobibliotheken von iPhoto respektive Aperture überprüfen können, doch damit hatten wir kein Glück. Duplikate wurden entweder nicht gefunden oder liessen sich anschliessend nicht löschen. Wenn das Ihr Anliegen ist, greifen Sie am besten zur kostenlosen Anwendung Duplicate Cleaner for iPhoto.
Fazit: Gemini gehört in jedes Pflegeset für den Mac. Der Patzer mit den iPhoto-Bibliotheken ist bedauerlich, aber kein K.O.-Kriterium – denn was übrig bleibt, überzeugt auf der ganzen Linie.
Gemini wird über den Mac App Store vertrieben, eine Demoversion finden Sie auf der Website des Herstellers MacPaw.

Testergebnis

Tempo, Zuverlässigkeit, Oberfläche, Humor
Probleme mit iPhoto-/Aperture-Bibliotheken

Details:  Ab OS X 10.7, Deutsch

Preis:  10 Franken (per 9. Januar 2015)

Infos: 
http://macpaw.com/de/gemini

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