News 05.08.2013, 11:05 Uhr

Schweizer Autofahrer: Google Glass mit Vorsicht

In England will man die Google-Brille aus dem Auto verbannen. In der Schweiz ist Google Glass für die Verkehrsbehörden noch ein «Fremdwort»
Das britische Verkehrsministerium hat letzthin entschieden, dass das auf Ende 2013 erwartete Google Gadget, Googles Datenbrille, nicht strassenverkehrstauglich ist. Das Verkehrsministerium von Grossbritannien befürchtet, dass Google Glass zu stark vom Verkehr ablenken könnte. Das Verkehrsministerium argumentiert damit, dass der Nutzer in keiner Hinsicht vom Verkehr abgelenkt werden dürfte. Die Polizei werde inbesondere auf Autofahrer einen schärferen Kontrollblick werfen. Das Motto laute nunmal «Don't browse and drive!» Davon berichtet der britische Telegraph. Das Verkehrsministerium befinde sich bereits in Gesprächen mit der Polizei, um Kontrollen zu verschärfen. 
«Don't browse and drive»
Man argumentiere im Verkehrsministerium vor allem damit, dass die Datenbrille den User nahezu dazu verlockt, ständig eingeblendete Nachrichten zu lesen oder mal schnell ein Video aufzuzeichnen. Schliesslich gelte aber die ganze Aufmerksamkeit der Strasse. 
Keine offizielle Prüfungsberichte (bis jetzt)
Etwas erstaunen mag die Tatsache, dass betreffend Englands Stassen schon über Sicherheitsvorkehrungen zu Google Glass diskutiert wird. Bis jetzt zeugen beispielsweise noch noch keine Berichte des englischen Verkehrsministeriums von einem Austesten eines Prototyps: Die Strassentauglichkeit mit Google Glass wurde de facto noch gar nicht vorrangig unter echten Testszenarien überprüft. 
Scharfe Bussen beim Telefonieren während dem Fahren
Bekannt ist, dass in England (wie bei uns) das Benutzen eines Mobiltelefons während der Fahrt strengstens verboten ist. Die Bussen sind nicht ungleich saftig. In England kostet es, je nach Fall etwa 60 Pfund (etwa 85 Franken) und drei Punkte Abzug von der Fahrlizenz. Gemäss Daily Mail könnte dieses Modell auch bei Google Glass Anwendung finden. 
Google: sorgfältige Design-Planung
Ein Google-Sprecher habe gegenüber der britischen Zeitung «Stuff» gesagt: «Wir denken im Moment sehr sorgfältig über das Design von Google Glass nach, weil neue Technologie immer wieder neue Fragen aufwirft.» 
Bundesamt für Strassenverkehr rät zu Vorsicht
Beim Bundesamt für Strassenverkehr (ASTRA) verwies man auf die allgemeinen Verordnungen des Strassenverkehrsgesetzes. Auch hierzulande könne grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass das Gehör und die Sicht des Fahrzeuglenkers nicht durch Geräte beeinträchtigt werden dürfen. Google Glass sei hier im Moment noch ein «Fremdwort». Es bestehen zur Zeit noch keine pendenten Anfragen, Google Glass vorab genauer auf Verkehrstauglichkeit zu prüfen. Auf jeden Fall müsste Google Glass noch genauer bewertet werden. Das Bundesamt fragt sich, ob dazu zunächst ein Präzedenzfall erforderlich sei. Auf jeden Fall rate man zur Sicherheit ersten Google-Glass-Trägern zum Tragen während des Fahrens ab, solange noch nichts Genaueres zum Ausmass der Beeinträchtigung bekannt sei.

Autor(in) Simon Gröflin



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